Wasserbedingte Krankheiten führen jährlich zu 3,5 Millionen Todesfällen, weit mehr als Autounfälle und AIDS gemeinsam

Am 22. März ist Weltwassertag

  • Insgesamt 12 % der Weltbevölkerung haben kein sauberes Trinkwasser
  • Jeden Tag sterben 4.500 Kinder, weil sie keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben
  • Für jeden Dollar, der in Wasser und Sanitärversorgung investiert wird, gibt es eine geschätzte Rendite von 4,3 USD (400 %)
Ohne Wasser gibt es kein Leben, kein Essen, keine Entwicklung. © worldwatercouncil.orgOhne Wasser gibt es kein Leben, keine Nahrung, keine Entwicklung. Ohne Wasser können sich weder Länder noch Gesellschaften wirtschaftlich, kulturell, sozial oder politisch entwickeln. Der Zugang zu Wasser ist wichtig und beeinflusst unser aller Leben, nicht nur in direkt betroffenen Regionen Afrikas oder des Asien-Pazifik-Raums und in bestimmten Regionen Lateinamerikas, sondern auch in entwickelten Ländern in Europa und Nordamerika. Der fehlende Zugang zu sauberem Wasser kann Hungersnot, Kriege und unkontrollierte und irreguläre Migration zur Folge haben.
 
Gegenwärtig haben 319 Millionen oder 32 % der Subsahara-Afrikaner, 554 Millionen Asiaten oder 12,5 % und 50 Millionen Lateinamerikaner oder 8 % keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser. In diesen Regionen hat Papua-Neuguinea die niedrigste Verfügbarkeit, da nur 40 % der Menschen Zugang haben, gefolgt von Äquatorialguinea mit 48 %, Angola mit 49 %, Tschad und Mosambik mit 51 %, der Demokratischen Republik Kongo und Madagaskar mit 52 % und Afghanistan mit 55 %.
 
Wasser: ein Weckruf, den Regierungen ansprechen müssen
Weltweit verursacht die Wasserunsicherheit der globalen Wirtschaft geschätzte Gesamtkosten in Höhe von jährlich 500 Milliarden USD. Einschließlich der Umweltbelastung kann diese Zahl auf 1 % des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) ansteigen.
 
Unter Beachtung des Weltwassertags am 22. März fordert der Weltwasserrat (World Water Council, WWC) alle Regierungen dazu auf, sich auf die Wasserprobleme zu konzentrieren, und ermutigt sie dazu, mit einem entsprechenden Teil ihrer Budgets Projekte zu unterstützen, die allen Menschen auf dem Planeten Zugang zu sicherem Wasser ermöglichen, da 12 % der Weltbevölkerung gegenwärtig keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser hat und wasserbedingte Krankheiten jährlich zu 3,5 Millionen Todesfällen führen.
 
„Die Wassersicherheit muss unbedingt erhöht werden, um die durch den Klimawandel und menschlichen Einfluss ausgelösten Herausforderungen zu meistern. Staatsoberhäupter sind sich bewusst, dass Sanitärversorgung ein wesentlicher Bestandteil der Volksgesundheit ist, aber wir müssen jetzt handeln, um das globale Ziel Nr. 6 der UN für nachhaltige Entwicklung - die Gewährleistung des Zugangs zu sicherem Wasser und Sanitärversorgung für alle weltweit bis 2030 - zu erreichen. Wir benötigen Engagement auf den höchsten Ebenen, sodass jeder Ort und jede Stadt weltweit sicherstellen kann, dass sichere, saubere Wasserressourcen zur Verfügung stehen."
 
Der Weltwasserrat (WWC), gegründet im Jahre 1996, besteht aus weltweit über 300 Mitgliedsorganisationen, deren Hauptziel die Förderung der Verfügbarkeit von sicherem Wasser für alle und der Beitrag zur allgemeinen Erhöhung der Wassersicherheit ist. Als wichtiger Förderer der Finanzierung von Projekten für die Wassersicherheit und als treibende Kraft für politische Veränderung im Kampf für Wassersicherheit, vereint der Weltwasserrat weltweit hunderte von Verbänden, Thinktanks, Universitätsorganen, Regierungen und Institutionen, privaten und öffentlichen Unternehmern, Dienstleistungsanbietern und Wasserexperten, um die Wassersicherheit zu verbessern. Der Weltwasserrat ermutigt Regierungen und Bürger dazu, die Wassersicherheit in ihren Heimatländern zu erhöhen, und die Nationen zu unterstützen, die am dringendsten Hilfe benötigen, nämlich die in Subsahara-Afrika und Asien, wo 32 % bzw. 12,5 % der Bevölkerung keinen Zugang zu sicherem Wasser haben.
 
Wasser: ein universelles Menschenrecht
„Der diesjährige Weltwassertag konzentriert sich auf die Auswirkung von Abwasser", erklärte Benedito Braga, Präsident des Weltwasserrats. „Ungefähr 90 % des weltweiten Abwassers gelangen unbehandelt in die Umwelt, während mehr als 923 Millionen Menschen auf der Welt keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser haben, 2,4 Milliarden keine angemessene Sanitärversorgung haben, eines von fünf Kindern unter 5 Jahren vorzeitig an wasserbedingten Krankheiten stirbt und fast 40 % der Bevölkerung bereits vor einer Wasserknappheit steht, die sich bis 2025 auf 66 % oder zwei Drittel der Bevölkerung erhöhen können. Darüber hinaus leben ungefähr 700 Millionen Menschen in ländlichen Gegenden, in denen es keine sicheren Toiletten gibt."
 
Viele Länder wissen, dass Wassersicherheit wichtig ist. Während die UN das Recht auf Wasser und Sanitärversorgung 2010 anerkannt hat, erkannten zwei Drittel der 94 Länder, die die Weltgesundheitsorganisation 2014 befragte, Trinkwasser und Sanitärversorgung als universelles Menschenrecht ausdrücklich in der nationalen Gesetzgebung an. Circa 90 % gaben an, dass nationale Richtlinien für Trinkwasser und Sanitärversorgung vorhanden sind und mehr als 75 % haben Richtlinien für Hygiene eingeführt. Jedoch muss noch viel mehr getan werden. Ab jetzt bis 2030 werden jährlich Investitionen in geschätzter Höhe von 650 Milliarden USD benötigt, um sicherzustellen, dass die für die universelle Wassersicherheit erforderliche Infrastruktur eingerichtet wird.
 
Wassersicherheit: eine Investition mit hoher Rentabilität
Braga merkt an: „Wasser ist ein wesentlicher Bestandteil der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung in fast allen Bereichen. Es stellt sicher, neben anderen Vorteilen, dass für alle genügend Nahrung vorhanden ist, bietet ausreichende und stabile Energieversorgung und stellt eine Markt- und industrielle Stabilität sicher. In Bezug auf Naturkatastrophen und Klimawandel sind Überschwemmungen und Dürren die Grundursache für die Leiden vieler unserer Gesellschaften. Eine verbesserte Mehrzweckinfrastruktur ist ein wesentlicher Schritt in Richtung Wachstum für viele Entwicklungsländer."
 
Er fügt hinzu: „Die Welt hat ihr Sanitärversorgungsziel nicht erreicht, wodurch 2,4 Milliarden Menschen keinen Zugang zu verbesserten Sanitäreinrichtungen haben. Aus diesem Grund ist es unbedingt erforderlich, dass alle Nationen weiterhin das Wasser und die Sanitärversorgung verbessern. Für jeden Dollar, der in Wasser und Sanitärversorgung investiert wird, gibt es eine geschätzte Rendite von 4,3 USD (400 %) in Form von geringeren Gesundheitskosten für Einzelne und die Gesellschaft weltweit. Im Vorfeld des Weltwasserforums im März 2018 in Brasilien, das über 30.000 Politiker, Experten, Akademiker und Nichtregierungsorganisationen zusammenführt, um an einer verbesserten Wassersicherheit und Wasserverfügbarkeit zu arbeiten, ermutige ich alle Regierungen dazu, einen höheren Prozentsatz ihrer Gesamtbudgets in Projekte zu investieren, die die Wassersicherheit verbessern."
 
Der Weltwasserrat setzt seine Mission zur Verwirklichung einer größeren Wassersicherheit für alle fort und organisiert gegenwärtig das 8. Weltwasserforum, die weltweit größte wasserbezogene Veranstaltung. Zu der kommenden Veranstaltung werden über 30.000 Teilnehmer erwartet und sie wird in nur einem Jahr vom 18. bis zum 23. März 2018 unter dem Motto „Wasser teilen" in Brasilien stattfinden. Das letzte Weltwasserforum wurde vom Weltwasserrat in der Republik Korea veranstaltet und vereinte zehntausende Teilnehmer aus 168 Ländern, einschließlich 9 Staatsoberhäupter, 80 Regierungsminister und hunderte von offiziellen nationalen und lokalen Regierungsdelegationen.
 
Über den Weltwasserrat
Der Weltwasserrat (World Water Council, WWC) ist eine internationale Multi-Stakeholder-Plattformorganisation, der Gründer und Mitveranstalter des Weltwasserforums. Die Mission des Weltwasserrats ist es, alle Ebenen, einschließlich der höchsten Führungsebenen, zum Handeln in Bezug auf kritische Wasserprobleme zu bewegen, indem Gespräche mit Menschen aufgenommen und die konventionelle Denkweise herausgefordert werden. Der Rat konzentriert sich auf die politischen Dimensionen der Wassersicherheit, Anpassung und Nachhaltigkeit und arbeitet darauf hin, dass Wasser an die Spitze der weltweiten politischen Agenda gesetzt wird. Der Weltwasserrat hat seinen Sitz in Marseille, Frankreich, wurde 1996 gegründet und vereint über 300 Mitgliedsorganisationen aus über 50 verschiedenen Ländern. Mehr darüber unter www.worldwatercouncil.org @wwatercouncil #wwatercouncil
 
 
Kontakt:
Guiomar Togores, MdC

Umwelt | Wasser & Boden, 22.03.2017

     
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