Intuition und Kreativität als Ratgeber in Beruf und Alltag

Kommunikationsexpertin Carmen Thomas im Interview

Carmen Thomas ist Fernseh- und Hörfunkjournalistin sowie Kommunikationsexpertin. Seit 1980 coacht sie Menschen in Wirtschaft, Politik und Medien sowie in Organisationen aller Art. Auf der ersten Wisdom Together-Konferenz am 13. und 14. Juni spricht sie über Intuition im Alltag. forum fragt nach: Hat Intuition in Zeiten Künstlicher Intelligenz überhaupt eine Zukunft? 

Carmen Thomas ist seit über 30 Jahren als Coach in Politik, Wirtschaft und Medien aktiv. © moderationsakademie
Frau Thomas, Intuition kommt aus dem Bauch, Künstliche Intelligenz ist ausgeklügelt, geplant, durchdacht. Wie lassen sich diese beiden Gegenpole verbinden?
Wie wäre es, Gedachtes, Geforschtes, Geahntes, Gespürtes, Zufallendes zu einem größeren Ganzen mit einer integrativen „und-" statt einer „oder-" -Haltung zu verbinden?

Macht künstliche Intelligenz Intuition kaputt? 
Künstliche Intelligenz kann bestimmt Leben zerstören. Intuition kann unentwickelt und betäubt sein. Aber sie ist bestimmt unkaputtbar.

Facebook möchte, dass Gedanken sich quasi selbst posten und Autos fahren von alleine. Wenn diese Ideen verwirklicht sind, bleibt da noch Raum für Kreativität?
Intuition und Kreativität sind doch viel umfassender und genialer. Warum sollte das Neue – außer gezielt oder bewusst Bedrohlichem – nicht auch erweiternd neue Räume und neue Wege bergen? 

Muss ich spirituell veranlagt sein, um mit Intuition Gutes zu erreichen?
Es gibt offenkundig natürlich begabte Menschen in diesem Bereich. Auf jeden Fall ist Voraussetzung für Neues und Anderes, sich innerlich tiefer einlassen zu können, um im Umgang mit sich selbst und mit Anderen auf liebevoll Herzens-höfliche Art mehr spüren, ahnen, agieren und reagieren zu können.

Der Grundgedanke von Wisdom Together ist ja, gemeinsam die Welt zu verändern. Wo kann ich als Einzelner anfangen? 
Am zuverlässigsten erstmal bei mir selbst unter dem sokratischen Motto: „Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden". Eine weitere Devise: „Gemeinsam besser – Qualifizieren durch Engagieren". Und: „Keine-r ist so klug wie alle". Wer die systematische Gruppen-Klugheit nutzen kann, hat die Chance, nachhaltig mit Intuition und Kreativität auch optimierende, heilende und rettende Wege mit Hilfe von Innovation schaffen zu können.

Kann ich Intuition lernen?
Erstmal hilft Information: Und dann erlernen wie alles andere: mit üben, üben, üben. Vor allem, sich besser mit Kreativität und mit mehr Neugierde für die Intuition öffnen lernen. Die Herangehensweisen sind trainierbar. Begabung schadet dabei nicht. 

Kann ich Kreativität lernen?
Unbedingt: sie kann in Beruf und Alltag auf wunderbare Weise vereinfachen, erweitern und bereichern. Zum Beispiel mit 1-Minuten- und Zufalls-Methoden und vor allem mit systematischer Fehler-Freundlichkeit.

Unternehmen wollen alles mit Kennzahlen belegen. Wie kann ich Dinge messen, die aufgrund von Intuition und Kreativität entstehen?
Wer nicht fühlen kann muss messen. Wer Gelingendes, Stimmigkeit, ja Erfolg nicht spüren kann, oder nur beim Frieren Gänsehaut bekommt, braucht Maß-Stäbe. Und da Fremdes und Unbekanntes stets unter dem Hegelsatz: „Man erkennt nur was man kennt" läuft, sind Innovationen förmlich daran zu erkennen, dass sie zuerst ignoriert, dann verlacht, dann bekämpft und dann erst übernommen werden. Das Neue (scheinbar) Irrationale braucht Offenheit, Neugierde, Geduld und garantiert Fehler-freundliche Kompostier-Kompetenzen - auch, um leichter verwerten statt bewerten zu lernen. Zusätzlich nützt: „Aus jedem Fleck ein Blümchen, aus Schrott Steigbügel, aus Dung Dünger und aus jeder Verletzung wie eine Auster eine Perle machen zu können". Genau dabei kann Kreativität als Schlüssel und Motor zur Intuition lohnen.

Frau Thomas, Wir danken Ihnen für das Gespräch und freuen uns darauf, Sie am 13. Juni in München auf der Wisdom Together-Koferenz persönlich zu treffen!

Gesellschaft | Pioniere & Visionen, 07.06.2017

     
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