Grundsteine der Zusammenarbeit am Bodensee gelegt

Jacques Rocher, Präsident der Yves Rocher Stiftung, besuchte Trophée de Femmes-Preisträgerin Marion Hammerl


Jacques Rocher, Präsident der Yves Rocher Stiftung (links)
und Trophée de Femmes-Preisträgerin Marion Hammerl (rechts)
Im März 2008 erhielt Marion Hammerl, Geschäftsführerin der Bodensee-Stiftung, den internationalen Preis "Trophée de Femmes" der Umweltstiftung Fondation Yves Rocher für ihr ehrenamtliches Engagement im internationalen Netzwerk Living Lakes. Das Netzwerk zum Schutz von Seen und Feuchtgebieten wurde vor zehn Jahren gegründet und umfasst inzwischen 53 Seen in aller Welt, repräsentiert von über 60 Umweltschutzorganisationen. In Radolfzell sitzt die Schaltzentrale: Living Lakes wird koordiniert von der Stiftung Global Nature Fund, dem internationalen Partner der Bodensee-Stiftung.

Die Yves Rocher Stiftung fördert seit 2001 mit ihrem renommierten Umweltpreis Frauen, die sich besonders für den Naturschutz engagieren. Das Preisgeld kommt den Projekten zugute.

Jacques Rocher ließ es sich nicht nehmen, die Preisträgerin Marion Hammerl am Bodensee zu besuchen, um sich vor Ort über die Umweltsituation und die Projekte der Bodensee-Stiftung zu informieren. Außerdem wollte er konkret wissen, wie ein internationales Netzwerk wie Living Lakes funktioniert und der Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit zwischen den vielen Partnern organisiert wird.

Während einer Fahrt auf einem der Solarboote zeigte sich der Bodensee von seiner besten Seite: spiegelglatt, klar und im tollen spätsommerlichen Licht. Jacques Rocher und seine Mitarbeiter waren begeistert vom Naturschutzgebiet Mettnau, der Kormoran-Insel und der Vielzahl an Enten, Blesshühnern und Haubentauchern und natürlich von der Insel Reichenau mit ihren Weltkulturerbe-Schätzen.

Alles schön grün? Keine Probleme? Marion Hammerl und ihre Mitarbeiter informierten die Gäste über die Herausforderungen, das ökologische Gleichgewicht der Region zu erhalten. Der hohe Siedlungsdruck und die damit verbundene Zerschneidung der Landschaft, die intensive landwirtschaftliche Nutzung mit ihren Auswirkungen auf die biologische Vielfalt und den Wasserhaushalt, der Bodensee-Tourismus, der sich nicht gerade durch Umweltqualität hervorhebt und natürlich die Auswirkungen des Klimawandels .. dicke Bretter, an denen die Bodensee-Stiftung und die anderen Umweltschutzorganisationen schon viele Jahre arbeiten.

Die Modellprojekte der Bodensee-Stiftung sind ganz erfolgreich - ob Unterseegenüsse, der Dauerbrenner mit umweltbewussten Restaurants wie dem Grünen Baum in Moos oder die Regionalmarke "Gutes vom See" für eine bessere Vermarktung von umweltschonend und artgerecht erzeugten Produkten aus der Region. Oder ECOCAMPING, die Initiative für Umweltschutz, Sicherheit und Qualität auf Campingplätzen, die als Projekt der Bodensee-Stiftung startete und heute als eigenständige Organisation über 200 Campingplätze in ganz Deutschland betreut. Gerade hat die Bodensee-Stiftung das Projekt "Blühender Bodensee" gestartet mit dem Ziel, Lebensräume für die Bienen zu erhalten und wieder zu schaffen - ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt in der Region.

Aber mit Modellprojekten kann man den Klimawandel nicht aufhalten und das Artensterben nicht stoppen! Wie schafft man es, die positiven Initiativen in die Fläche zu bringen? Wie kann man andere begeistern und nicht immer nur die, die sowieso schon überzeugt sind? Der Kosmetikhersteller Yves Rocher versucht verstärkt, die Kunden einzubeziehen. Mit der "Eine Million Bäume"-Initiative unterstützt Yves Rocher Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen. Beim Kauf eines Produkts aus einer bestimmten Gesichtspflegelinie wird jeweils ein Baum in Indien oder Indonesien gepflanzt. In den kommenden Jahren will sich Yves Rocher über seine Umweltstiftung stark für die Artenvielfalt einsetzen. Auch die Bodensee-Stiftung und der Global Nature Fund setzen auf Kooperationen mit der Wirtschaft, denn Unternehmen profitieren von einer intakten Umwelt und biologischer Vielfalt und haben vielfältige Möglichkeiten, sie zu schützen.

Jacques Rocher und sein Team besuchten die Insel Mainau, einer der Partner der ersten Stunde der Bodensee-Stiftung. Gräfin Bettina stellte das Umweltprogramm des Tourismus-Unternehmens Insel Mainau vor, das im Rahmen eines Umweltmanagementsystems umgesetzt, überprüft und zertifiziert wird - alles nachzulesen im Umweltbericht der Mainau. Gräfin Bettina plant eine Reihe von Veranstaltungen zur Nachhaltigkeit sowie ökologische und soziale Verantwortung von Unternehmen. Das ist ein Thema, mit dem sich auch die Bodensee-Stiftung und die Yves Rocher Umweltstiftung beschäftigen und möglicherweise wird ja eine gemeinsame Initiative daraus.

"Wie organisiert Ihr den Erfahrungsaustausch mit anderen Living Lakes-Partnern", wollte Jacques beim Bioessen in der Mensa der Universität Konstanz wissen? Die Bodensee-Stiftung ist einer der Mitbegründer des Living Lakes-Netzwerks, das im September sein zehnjähriges Bestehen feiert. Als Nachfolgerin von Prof. Gerhard Thielcke übernahm Marion Hammerl 2002 die Präsidentschaft des Global Nature Fund - die Organisation, die das Netzwerk gründete und bis heute koordiniert.

Informationen so aufzubereiten, dass sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort zur Verfügung stehen - das ist nicht so einfach! Fast jedes Jahr organisiert die Bodensee-Stiftung einen Trainingskurs, an dem Living Lakes-Vertreter aus verschiedenen Ländern teilnehmen. Es geht um erfolgreiche und weniger erfolgreiche Projekte und Aktivitäten im Umweltschutz. Die Partner haben Gelegenheit, sich die Projekte anzusehen und mit den Beteiligten zu diskutieren. "Es ist nicht so, dass nur die Living Lakes-Partner von unseren Initiativen am Bodensee lernen können. Auch umgekehrt: In einigen Bereichen, z.B. im Tourismus oder in Bezug auf eine ernsthafte Beteiligung der Umweltschutzorganisationen an regionalen Programmen und Plänen könnten die Internationale Bodensee Konferenz und andere Gremien einiges von anderen Seenregionen übernehmen", erläuterte Marion Hammerl.

Vom 22. bis 27. September 2008 findet die 12. internationale Living Lakes-Konferenz am Trasimeno See in Italien statt. 150 Teilnehmer von allen Living Lakes der Welt kommen zusammen und auch der Bodensee wird wieder durch die Bodensee-Stiftung vertreten sein. Thema der Konferenz: Seen und ihre kulturellen Werte.

Leider kann Jacques Rocher nicht teilnehmen - in dieser Zeit besucht er Partner in Burkina Faso, um ein Aufforstungsprojekt zu besprechen. Aber die Yves Rocher Stiftung und Living Lakes werden auch in Zukunft miteinander arbeiten - für den Schutz der Seen weltweit und zum Schutz unseres phantastischen Bodensees!


Weitere Informationen

Umweltstiftung Fondation Yves Rocher
Sabine Fesenmayr, Pressestelle, E-Mail: sabine.fesenmayr@yrnet.com

Bodensee-Stiftung
Marion Hammerl, E-Mail: marion.hammerl@bodensee-stiftung.org


Diese Meldung stammt von www.globalnature.org und sie finden sie hier im Original.

Quelle:
Umwelt | Umweltschutz, 15.09.2008

     
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