Klimafreundlicher Konsum!

Deutsches Pilotprojekt beziffert CO2-Bilanz von Waren und Dienstleistungen


© THEMA1
Die menschengemachten Treibhausgasemissionen müssen bis zur Mitte dieses Jahrhunderts in den Industriestaaten um mindestens 80 Prozent gesenkt werden, um die Auswirkungen des Klimawandels auf ein kalkulierbares Maß zu begrenzen. Das führt zu erlaubten Pro-Kopf-Emissionen von zwei Tonnen CO2 im Jahr oder 5,5 Kilogramm am Tag - unter Berücksichtigung aller Güter und Dienstleistungen, die einem Bürger von Unternehmen, Organisationen und dem Staat bereitgestellt werden. Die Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen soll dem Verbraucher als Entscheidungsgrundlage dafür dienen, den alltäglichen CO2-Ausstoß im Blick zu behalten.

Das Konzept der Pro-Kopf-Emissionen suggeriert, dass der Endverbraucher allein für die Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Tatsächlich handelt es sich um eine geteilte Verantwortung zwischen Konsumenten auf der einen Seite und den Unternehmen und Organisationen, die Güter und Dienstleistungen zum Konsum bereitstellen, auf der anderen Seite - seien es Kraftstoffe für den privaten Transport, Mietwohnungen oder Lebensmittel.

Allein für Konsum und Ernährung betragen die jährlichen Pro-Kopf-Emissionen in Deutschland über vier Tonnen CO2. Um gemeinsam das angestrebte Reduktionsziel zu erreichen, müssen vorausschauende Unternehmen die zukunftsorientierte Gestaltung ihrer Lieferketten zugleich als Anforderung und Chance begreifen, während es Aufgabe der Konsumenten ist, nachhaltige Angebote am Markt zu erkennen und sich für diese zu entscheiden.

Bislang haben Konsumenten dazu jedoch kaum die Möglichkeit, da einheitliche und glaubwürdige Kommunikationsansätze zur produktbezogenen CO2-Bilanz von Konsumgütern fehlen. Neben wenigen Grundaussagen zu bestimmten Produktgruppen gibt es praktisch keine nachvollziehbaren Informationen über die Klimarelevanz von einzelnen Artikeln. Der Einfluss auf die persönliche CO2-Bilanz ist somit unklar. Solange es noch keine allgemein anerkannte Grundlage für Erfassung und Kommunikation gibt, sind gemeinsame branchenübergreifende Ansätze besonders wichtig.

CO2-Durchblick für Unternehmen und Verbraucher

Unter der Trägerschaft von WWF, Öko-Institut, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und THEMA1 führen daher zehn Unternehmen derzeit ein gemeinsames Pilotprojekt durch, in dem sie für ausgewählte Produkte die Emissionen an CO2 und anderen Treibhausgasen über den gesamten Lebenszyklus ermitteln und damit so genannte Product Carbon Footprints (PCF) erstellen.

Gemeinsam arbeiten die Projektbeteiligten an einer international einheitlichen Erfassungsmethodik und diskutieren, wie eine produktbezogene Kommunikation gegenüber Kunden und Endverbrauchern vor dem Hintergrund der internationalen Entwicklungen erfolgen kann. Als Unternehmenspartner sind BASF, dm-drogerie markt, DSM, FRoSTA, Henkel, REWE Group, Tchibo, die Unternehmensgruppe Tengelmann, T-Home und Tetra Pak beteiligt. Die Aufnahme von weiteren Unternehmen ist für 2009 vorgesehen.




Im Profil

Rasmus Prieß, Projektleiter,
PCF Pilotprojekt Deutschland


THEMA1 GmbH
Torstraße 154
10115 Berlin
Telefon +49 (0)30 / 7 79 07 79 10
E-Mail priess@thema1.de
www.pcf-projekt.de





THEMA1 ist ein Berliner Think-Do-Tank, der gesellschaftlich relevante Themen für eine bessere und gerechtere Welt entwickelt, beschleunigt und etabliert. Thematische Nummer 1 ist der Übergang unserer heutigen Gesellschaftsform in eine Low Carbon Society.


Quelle:
Wirtschaft | Lieferkette & Produktion, 12.12.2008

     
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