Wertvolles vom ehrbaren Kaufmann

Ökologische Flotten liegen voll im Trend

Hundert Jahre hat es nicht gedauert, aber dennoch lange genug! Lange genug, bis die deutsche Automobilindustrie aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht ist und die Augen für zentrale ökologische Herausforderungen unserer Zeit - für den Klimawandel und die Ressourcenknappheit - geöffnet hat. Um das Versäumte aufzuholen, gaben die Hersteller in den vergangenen Jahren dafür umso mehr Gas. Nicht nur in Sachen alternative Antriebe und Energieeffizienz, sondern vor allem auch in der Kreation von dynamischen und farbenfrohen Marketing-Botschaften - Bluemotion, Green Line, Efficient Dynamics und, und, und - es ist für jeden etwas dabei.

Die Kampagnen zur besseren Zukunftsfitness des Deutschen liebsten Kindes haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Spritfresser sind out und "Öko" hält verstärkt Einzug auf den Straßen Deutschlands - das gilt für private Haushalte ebenso wie für Unternehmen.

Die Flotte wird grüner

Die ökologische Gestaltung der Flotte ist ein absoluter Trend in deutschen Fuhrparks, dies bestätigt eine aktuelle Studie unter mehr als 230 Fuhrparkentscheidern. Über die Hälfte der befragten Unternehmen hat die eigene Fuhrparkrichtlinie in Bezug auf ökologische Aspekte angepasst, etwa durch Vorgaben zu Fahrzeugtypen sowie durch Verbrauchs- und CO2-Grenzen. Ausgeklügelte Bonus-Malus-Regelungen unterstützen darüber hinaus ein ökoverträgliches Fahrverhalten der Dienstwagennutzer - denn mit Geld lässt sich das hierzulande gültige Gesetz, dass Hubraum und Pferdestärken des Dienstwagens den Status seines Fahrers symbolisieren, immer noch am effektivsten außer Kraft setzen.

In Sachen Elektromobilität geben sich die deutschen Fuhrparkmanager noch relativ grün hinter den Reifen. In den nächsten drei Jahren soll der Anteil an Elektrofahrzeugen im Fuhrparkmix jedoch enorm ansteigen. Natürlich haben die Unternehmen bei der grünen Gestaltung ihrer Flotte nicht nur den Schutz der Umwelt im Sinn, sondern zielen auch auf die Kosteneinsparungspotenziale effizienter, ökologischer Fuhrparksysteme ab. Für neue Technologien würde ein Großteil der Entscheider zunächst sogar Mehrkosten akzeptieren, solange diese im Rahmen bleiben.

Als Ausgleich für diese Kosten muss natürlich eine positive Imagewirkung her. Zu diesem Zwecke wurden nun bereits die ersten Awards und Auszeichnungen für grünes Flottenmanagement ins Leben gerufen. Damit aus Green Fleet nicht Green Wash wird, sollte allerdings vermieden werden, dass der Chef nach seinem öffentlichkeitswirksamen Auftritt im Elektromobil pünktlich zum Feierabend wieder auf seinen prestigeträchtigen Porsche mit einem Verbrauch von 65 Litern bei Vollgas und einem CO2-Austoß von 270 Gramm pro Kilometer umsteigt.

Auch kleine Tropfen höhlen den CO2-Ausstoß

Gerade kleineren Unternehmen, die sich noch weit entfernt sehen von der Elektroflotte und die von komplexen Online-Tools für Adaptions-Mix-Szenarien eher abgeschreckt als hingerissen sind, sei gesagt: Jeder fängt mal klein an und es existieren zahlreiche Möglichkeiten, seinen Fuhrpark mit weitaus weniger Aufwand auf den ökologisch richtigen Weg zu bringen - seien es Ökofahrtrainings oder Mitfahrzentralen. Sie können aber auch zur Abwechslung mal wieder auf dem Weg zur Arbeit in die Pedale treten. Das wird den Interessen der großen Automobilkonzerne zwar nicht gerade entgegen kommen, aber um es mit den Worten einiger ehemaliger Mitglieder des Leipziger Knabenchors zu sagen: "Jeder Spinner fährt ''nen Porsche, jeder Dödel Jaguar. Nur Genießer fahren Fahrrad und sind immer schneller da!"
 
 
Von Dennis Lotter und Jerome Braun
 
 
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Quelle:
Technik | Mobilität & Transport, 05.01.2011
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 01/2011 - Green Building erschienen.
     
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