Ein Rückblick auf 2011
von Sabine Braun
Das Jahr 2011 war eindeutig geprägt von Fukushima und der raschen oder auch überstürzten Einleitung der Energiewende in Deutschland. Auch die finanzmarktkritische Bewegung "Occupy", die bis heute lebendig ist, die Diskussion über eine verpflichtende Frauenquote, die Veröffentlichung einer überarbeiteten CSR-Politik durch die EU und die Klimaverhandlungen in Durban gehören zu den markanten CR-Eckpunkten dieses Jahres.
Sie waren teilweise ausgelöst, teilweise überschattet von der immer existenzielleren Euro-Krise. Im kommenden Jahr muss nicht nur die Umsetzung der Energiewende durch konkrete Schritte eingelöst werden. Es warten weitere Entscheidungen für eine stabile Europäische Union und viele hoffen, dass Rio+20 im Mai ein starkes Signal setzen könnte, trotz aller Rio+kurzfristigen Sorgen, die drängende Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung nicht zu vergessen. Immerhin übersprang die Zahl der Weltbevölkerung im November die Schwelle von 7 Milliarden.
Entwicklung Nachhaltigkeitsstrategien, -reporting und -kommunikation
Im Herbst hat das International Integrated Reporting Committee ein erstes Papier veröffentlicht, das die Richtung aufzeigt. Doch die Realität ist bereits weiter - wenn auch nicht konzeptionell: Immer mehr Unternehmen denken über einen integrierten Bericht
nach, und die Zahl der Nachhaltigkeitsberichterstatter hat im vergangenen Jahr sicher zugenommen. Die Treiber dafür haben sich zumindest teilweise geändert: In vielen Branchen sind es inzwischen die Kunden, deren Transparenzanforderungen man nicht mehr gut ohne einen systematischen Nachhaltigkeitsbericht erfüllen kann. War früher indessen der Bericht Start für Strategieentwicklung und Aufbau des Managements, so ist es heute immer öfter umgekehrt.
Interessant bei der Entwicklung von unternehmerischen Nachhaltigkeitsstrategien sind dabei die unterschiedlichen Blickwinkel, die es hier inzwischen gibt: als Element abgeleitet aus der Unternehmensstrategie, als Flankenschutz bzw. zur Reputationssicherung oder als vorwiegend kommunikative Differenzierungsstrategie. Insgesamt hat der Wunsch der Unternehmen bzw. der CEOs zugenommen, sich mit Nachhaltigkeits- und Verantwortungsthemen zu positionieren. Damit dies gelingen kann, bedarf es aber klarer Worte oder eines weitreichenden Engagements. Franz Fehrenbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH und im Handelsblatt als das "gute Gewissen der deutschen Industrie" tituliert, sowie Joachim Zeitz, Verwaltungsratsvorsitzender der Puma AG, sind aktuell Beispiele dafür.
Eine Anmerkung noch zum Reporting
Mit dem vor kurzem erschienenen Nachhaltigkeitsbericht 2010 von REWE, der 170 Seiten umfasst und aufwendig als Buch gebunden ist, bestätigt sich ein zentraler Eindruck: Unternehmen, die gerade in die Berichterstattung eingestiegen sind, legen den größten Wert auf Gestaltung. Ihre Berichte sind umfangreich und erscheinen spät im Jahr. Je länger Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeitsberichterstattung und -management geübt sind, desto wichtiger werden ein früher Erscheinungstermin und eine möglichst knappe und prägnante Darstellung. Denn ihnen geht es um Steuerung und Glaubwürdigkeit und nicht mehr primär um Image. Wie sich die Qualität der deutschen Nachhaltigkeitsberichte entwickelt hat, wird das Ranking von IÖW und future e.V. weisen, das im ersten Quartal 2012 veröffentlicht werden soll. Es sorgt schon jetzt bei der Feedback-Schleife für Diskussionen, da die Punktezahl aufgrund des verschärften Bewertungsverfahrens bei vielen Unternehmen gesunken ist. Auch hier stellt sich - wie bei den für 2013 angekündigten überarbeiteten Leitlinien der GRI (G4) - zunehmend die Frage nach Wesentlichkeit versus Vollständigkeit.
Sie waren teilweise ausgelöst, teilweise überschattet von der immer existenzielleren Euro-Krise. Im kommenden Jahr muss nicht nur die Umsetzung der Energiewende durch konkrete Schritte eingelöst werden. Es warten weitere Entscheidungen für eine stabile Europäische Union und viele hoffen, dass Rio+20 im Mai ein starkes Signal setzen könnte, trotz aller Rio+kurzfristigen Sorgen, die drängende Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung nicht zu vergessen. Immerhin übersprang die Zahl der Weltbevölkerung im November die Schwelle von 7 Milliarden.
Entwicklung Nachhaltigkeitsstrategien, -reporting und -kommunikation
Im Herbst hat das International Integrated Reporting Committee ein erstes Papier veröffentlicht, das die Richtung aufzeigt. Doch die Realität ist bereits weiter - wenn auch nicht konzeptionell: Immer mehr Unternehmen denken über einen integrierten Bericht
nach, und die Zahl der Nachhaltigkeitsberichterstatter hat im vergangenen Jahr sicher zugenommen. Die Treiber dafür haben sich zumindest teilweise geändert: In vielen Branchen sind es inzwischen die Kunden, deren Transparenzanforderungen man nicht mehr gut ohne einen systematischen Nachhaltigkeitsbericht erfüllen kann. War früher indessen der Bericht Start für Strategieentwicklung und Aufbau des Managements, so ist es heute immer öfter umgekehrt.
Interessant bei der Entwicklung von unternehmerischen Nachhaltigkeitsstrategien sind dabei die unterschiedlichen Blickwinkel, die es hier inzwischen gibt: als Element abgeleitet aus der Unternehmensstrategie, als Flankenschutz bzw. zur Reputationssicherung oder als vorwiegend kommunikative Differenzierungsstrategie. Insgesamt hat der Wunsch der Unternehmen bzw. der CEOs zugenommen, sich mit Nachhaltigkeits- und Verantwortungsthemen zu positionieren. Damit dies gelingen kann, bedarf es aber klarer Worte oder eines weitreichenden Engagements. Franz Fehrenbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH und im Handelsblatt als das "gute Gewissen der deutschen Industrie" tituliert, sowie Joachim Zeitz, Verwaltungsratsvorsitzender der Puma AG, sind aktuell Beispiele dafür.
Eine Anmerkung noch zum Reporting
Mit dem vor kurzem erschienenen Nachhaltigkeitsbericht 2010 von REWE, der 170 Seiten umfasst und aufwendig als Buch gebunden ist, bestätigt sich ein zentraler Eindruck: Unternehmen, die gerade in die Berichterstattung eingestiegen sind, legen den größten Wert auf Gestaltung. Ihre Berichte sind umfangreich und erscheinen spät im Jahr. Je länger Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeitsberichterstattung und -management geübt sind, desto wichtiger werden ein früher Erscheinungstermin und eine möglichst knappe und prägnante Darstellung. Denn ihnen geht es um Steuerung und Glaubwürdigkeit und nicht mehr primär um Image. Wie sich die Qualität der deutschen Nachhaltigkeitsberichte entwickelt hat, wird das Ranking von IÖW und future e.V. weisen, das im ersten Quartal 2012 veröffentlicht werden soll. Es sorgt schon jetzt bei der Feedback-Schleife für Diskussionen, da die Punktezahl aufgrund des verschärften Bewertungsverfahrens bei vielen Unternehmen gesunken ist. Auch hier stellt sich - wie bei den für 2013 angekündigten überarbeiteten Leitlinien der GRI (G4) - zunehmend die Frage nach Wesentlichkeit versus Vollständigkeit.
Quelle:
Technik | Energie, 19.12.2011
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