Ehrlich währt am längsten?

Sabine Braun zieht Bilanz aus dem CSR-Sommer 2013

Der Ehrliche ist zwar oft der Dumme. Aber nur auf kurze Frist. Mittel- und langfristig lohnt es sich auch für Unternehmen meistens, ehrlich zu sein. Das hat nun eine Studie bestätigt, die letztlich der Verbindung zwischen negativen Meldungen über das Unternehmensverhalten und der Entwicklung des Aktienkurses nachging.

Prof. Dr. Rüdiger Hahn (Universität Kassel) und Prof. Dr. Daniel Reimsbach (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) untersuchten, ob und welche Effekte Rückschläge im Bereich der nachhaltigen Unternehmensführung auf den Aktienkurs haben könnten. Um das Verhalten potenzieller Investoren zu testen, bildeten sie dafür eine Gruppe aus 143 BWL-Masterstudierenden mit Studienschwerpunkt strategische Unternehmensführung. Wie andere Untersuchungen nämlich zeigten, verhalten sich die gewählten Probanden ähnlich wie gut informierte, nicht-professionelle Kapitalanleger. Den Testpersonen wurden dann der Nachhaltigkeitsbericht eines fiktiven börsennotierten Unternehmens vorgelegt sowie der Bericht einer ebenso fiktiven Nichtregierungsorganisation, die auf skandalöse Arbeitsbedingungen bei Zulieferern des Unternehmens hinwies.

Eingeständnis von Rückschlägen wirkt positiv

Im ersten Testszenario verschwieg das Unternehmen in seinem Nachhaltigkeitsbericht die genannten Vorfälle. Im zweiten Szenario wies das Unternehmen selbst darauf hin und berichtete detailliert über bereits ergriffene Gegenmaßnahmen. Für das erste Szenario ließen die Bewertungen der Testpersonen negative Folgen für die künftige Unternehmensbewertung bzw. den Aktienkurs erwarten. Die Wissenschaftler rechnen hierbei mit einem Rückgang um etwa drei Prozent. Im zweiten Szenario, in dem das Unternehmen die Verstöße gegen die Grundsätze des nachhaltigen Wirtschaftens im Bericht offen darlegt, kam es dagegen nicht zu einer "Abstrafung" durch die Testpersonen, das Verhalten des Unternehmen wurde sogar eher als positives Signal aufgefasst.

Deutsche Übersetzung GRI G4 ist im Werden

Wer sich intensiv mit der neuen GRI-Leitlinie G4 auseinandersetzen will und des Englischen nicht überaus mächtig ist, darf jetzt auf die deutsche Übersetzung hoffen. akzente ist zusammen verschiedenen Institutionen in Deutschland und Österreich derzeit mit der Prüfung des übersetzten Textes befasst, wird die gesammelten Änderungsvorschläge konsolidieren und in Kürze an die GRI zurückzuspielen. Hoffnung besteht also, dass GRI G4 noch in diesem Jahr auf Deutsch verfügbar sein wird. Sicherlich ist die neue GRI-Leitlinie anspruchsvoll und ihre Umsetzung kein Kinderspiel. Doch die neulich kursierende Einschätzung, der Aufwand für die Erstellung eines Berichts nach G4 würde sich mehr als verdoppeln, teile ich so nicht (davon ausgenommen sind die Kosten der Wirtschaftsprüfer für ein Testat nach G4 ). Allerdings sollte man das Thema nicht überstürzt angehen, sondern sich planvoll darauf vorbereiten. Vor allem sollte die Materialitätsanalyse auf solide Beine gestellt werden. Und das ist ja kein Schaden. In allen Unternehmen hat die strategische Relevanz von Nachhaltigkeitsthemen zugenommen - hohe Zeit also, sehr genau zu bestimmen, was aufgrund der möglichen Auswirkungen sowie der tatsächlichen Einflussmöglichkeiten wirklich wesentlich ist.

Ein Leitfaden hilft bei der Kapitalmarktkommunikation
Von der Deutschen Börse liegt seit Kurzem ein Leitfaden vor, der börsennotierte Unternehmen ermutigt, Nachhaltigkeitsinformationen in ihre Kapitalmarktkommunikation zu integrieren. Er wurde unter dem Titel "Nachhaltigkeit in der Kapitalmarktkommunikation - Sieben Empfehlungen für Emittenten" veröffentlicht und dürfte vor allem für Unternehmen aus MDAX, SDAX, TecDAX hilfreich und interessant sein: http://deutsche-boerse.com

Quelle:
Wirtschaft | Marketing & Kommunikation, 15.09.2013

     
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