Mauern durchbrechen - feiern wie nie! Teil 2

Jane Goodall beim Schimpasenruf © Jane Goodall InstituteWurzeln für die Sprösslinge

 

1991 hatte sie zusammen mit zwölf Schülern und Studenten aus Tansania ein globales Programm für Kinder und Jugendliche ins Leben gerufen. Sie sollen dazu angeregt werden, sich für Mensch, Tier und Umwelt einzusetzen und bei der Lösung von Herausforderungen in ihrem unmittelbaren Umfeld mitzuhelfen. Damit werden zukünftige Generationen schon von klein auf für die ökologischen und sozialen Probleme der heutigen Gesellschaft sensibilisiert und an umweltschonendes Denken und Verhalten herangeführt. Roots & Shoots findet weltweit großen Anklang und begeistert bereits hunderttausend „Changemaker" jeden Alters in nahezu 130 Ländern. Diese Initiative fördert den interkulturellen Austausch und eine bessere Verständigung zwischen sozialen Schichten und hilft konkret in der jeweiligen Region nach dem Konzept „Learn – Care – Act – Connect" (lernen, Sorge tragen, handeln, vernetzen).

 

 Jonglieren für Jane

 

Max aus der Nähe von Köln beispielsweise unterstützt Schimpansenpatenschaften mit seinem Spendenprojekt „Jonglieren für Jane". Er zeigt sein Können mit drei Bällen auf dem heimischen Dorfplatz und spendet seine Gage an Roots & Shoots für verwaiste Schimpansen. Ob neu gepflanzte Bäume in der Mongolei, die Rettung der vom Aussterben bedrohten Nashörner in Südafrika oder die Unterstützung eines „Garden of Hope" im Indianerreservat von Pineridge, helfen kann man weltweit – aber auch direkt vor Ort. Wie etwa die Gruppe Greenlife in Frankfurt, die ein Gartenprojekt auf dem Gelände ihrer Werkstätten wachsen lässt und damit auch den Bienen den Tisch bereitet. Oder die Jojos aus Neuenhaus, die kranke Kinder im Krankenhaus besuchen und 14-tägig neue Aktionen setzen, ein Tauschkreis in Görlitz, die Organisation einer Tafel im Schwäbischen oder das Projekt „WIMBY" (Wildlife in my Backyard), bei dem Kinder in unterschiedlichen Ländern sich über ihre „tierischen Nachbarn" austauschen: Jeder, egal welchen Alters, kann überall auf der Welt seinen Beitrag leisten.

 

Natürlich hat der Name „Roots & Shoots" einen tieferen Sinn: Wurzeln kriechen überall unter der Erde und bilden einen festen Grund. Pflanzensprösslinge scheinen sehr zart, aber um Licht zu erreichen, können sie Mauern durchbrechen.

 

„Stellt Euch vor, dass diese Mauern all unsere Probleme sind, die wir unserem Planeten aufgebürdet haben", erzählt Jane gerne mit leuchtenden Augen, „hunderte und tausende von Wurzeln und Sprösslingen, hunderte und tausende junger Menschen auf der gesamten Welt können diese Mauern durchbrechen, um die Welt zu verbessern.”

 

 Für ihre unermüdlichen Einsatz erhält Jane Goodall zahlreiche Auszeichnungen: Sie wird in die Legion o Honour aufgenommen, Fiedensbotschafterin der UN und erhält in diesem Jahr den internationalen B.A.U.M.-Sonderpreis. © Maximilian HeinzGlobale Unternehmen als Partner

 

Aber nicht nur einzelne Engagierte und ihre Roots & Shoots Gruppen unterstützen die Mission Jane Goodalls – auch Unternehmen, die nachhaltig, umweltschonend und verantwortungsbewusst handeln, gehen eine Partnerschaft mit den Jane Goodall Instituten ein. Glaubwürdigkeit und Authentizität sind dabei Voraussetzung: Kooperiert wird nur mit Unternehmen, die den Worten Taten folgen lassen, sich klar auf einen Prozess der Veränderung und Verbesserung einlassen und nicht nur zu PR-Zwecken „grün reden" („Green-Washing").

 

Ein Beispiel für eine gelungene, gemeinsame Mission ist z.B. jene mit HeidelbergCement: Dieses deutsche Unternehmen renaturiert und rekultiviert seine Abbaustätten und Steinbrüche auf der ganzen Welt. Jane Goodall hat sich in Daressalam (Tansania) selbst ein Bild gemacht und einen der Steinbrüche besichtigt. Sie war begeistert von der Arbeit, dem Einsatz und dem Engagement der Menschen vor Ort. Um der Natur in der Umgebung des Zementwerkes wieder neues Leben einzuhauchen, hat HeidelbergCement eine Baumschule errichtet, deren Bäume auch zur Wiederaufforstung gerodeter Waldflächen in und um Daressalam verwendet werden. Hier kommen wieder die Roots & Shoots Gruppen ins Spiel: 22 Schulen aus der Region wurden erfolgreich in das Projekt eingebunden und haben bis heute schon über 12.000 Bäume gepflanzt. So arbeiten das Jane Goodall Institut und HeidelbergCement in Tansania Hand in Hand in den Bereichen Renaturierung, Nachhaltigkeit und soziales Engagement. Durch Einbindung der lokalen Bevölkerung, vor allem der jungen Generation, helfen sie, die biologische Vielfalt vor Ort wiederherzustellen und zu erhalten. Ein „Wald der Kinder" entsteht, der durch Baumpatenschaften von Paten aus Deutschland zusätzlich unterstützt wird. Es bleibt zu hoffen, dass noch viele weitere Unternehmen diesem Vorbild folgen werden. Derzeit wird unter anderem mit dem Naturkosmetikhersteller Dr. Hauschka eine Kooperation begonnen.

 

 Geburtstagsparty im sozialen Netz

 

Am 3. April 2014 wurde Jane Goodall 80 Jahre alt und die ganze Welt feierte mit – auf ihrer Google Hangout Party. An diesem Tag, um 20 Uhr deutscher Zeit, startete Jane Goodalls „YouTube und Google+ Geburtstagsfeier" live im Internet. Im virtuellen Raum sprach die Jubilarin zu ihren Gästen rund um den Erdball, Roots & Shoots Projekte stellten sich vor und jeder konnte Glückwünsche direkt oder über Facebook, Twitter sowie Google+ an sie richten. Eine 80-Jährige, die ihren Geburtstag live im Internet feiert, gab es wohl zuvor noch nie – Jane Goodall steht der technikaffinen „Generation Internet" offenbar in nichts nach. Sie selbst ist technikfasziniert, offen, neugierig und erfindet sich selbst immer wieder neu...

 

Jane Goodalls Reden sind legendär und ziehen die Zuhörer – vom Schüler bis zum CEO – in ihren Bann. In Kooperationen mit ­ausgewählten Unternehmen setzt sie sich für Mensch und Umwelt ein. © Andre ZacherInternationaler B.A.U.M.-Sonderpreis

 

Menschen in rund 130 Ländern ließen diese einzigartige, trotz des hohen Alters unermüdlich für eine bessere Zukunft kämpfende Frau hochleben. Wer diese Frau, die zu den einflussreichsten der Welt zählt, kennen lernen, ihr die Ehre erweisen und sie bei ihrer Mission und ihren Projekten unter­stützen will, sollte am 29. September 2014 nach Hamburg kommen. Anläßlich der 21. B.A.U.M.-Umweltpreisverleihung wird Dr. Jane Goodall der Internationale B.A.U.M.-Sonderpreis für ihr Lebenswerk überreicht, flankiert von einem Bene­fizkonzert für das Jane Goodall Institut in Deutschland. Und auch an diesem Abend wird Jane die Menschen mit ihrem Schimpansenruf und ihrer unvergleichlichen Ausstrahlung in den Bann ziehen.

 

 

Jane Goodall InstituteSie können Projekte in Deutschland und Afrika durch eine Mitgliedschaft, Schimpansenpatenschaft, eine Spende oder Firmenpartnerschaft unterstützen. Auch ehrenamtliche Mitarbeiter werden laufend gesucht. Zum 80. Geburtstagsjahr hat das Jane Goodall Institut die Aktion „Herzensprojekte Jane Goodalls" gestartet. Hierbei können einzeln oder im „Geburtstagspäckchen" besondere Anliegen von Jane Goodall unterstützt werden. Alle Aktionen und Infos zur Gründung von Roots & Shoots Gruppen finden Sie unter www.janegoodall.de

 

 

Weitere Infos
www.janegoodall.de | www.janesjourney.de

www.baumev.de/umweltpreis

Laura Gettmann

studiert im 5. Semester European Studies BA. Schon von Kindesbeinen an gilt ihre Leidenschaft den Tieren. So wurde sie auf die Mission der Jane Goodall Institute aufmerksam. Nach einigen Praxiserfahrungen im Bereich des Radio- und Print-Journalismus unterstützt sie die Arbeit Jane Goodalls und wird ihre berufliche Zukunft in die Richtung des Tier- und Umweltschutzes lenken.

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Umwelt | Umweltschutz, 01.07.2014
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 03/2014 - Tooooor! 3:0 für Nachhaltigkeit erschienen.
     
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