'Glamping' - Luxuscamping für gehobene Ansprüche

Ungebrochen sind die Zuwächse, die der ganze Bereich Camping verbuchen kann.

Für das Jahr 2014 meldeten allein die deutschen Campingplätze 26 Millionen Übernachtungen. Die Zeiten in denen Camping aber vor allem bewussten Verzicht auf Komfort und Bekenntnis zur Einfachheit bedeutete, sind allerdings lange vorbei. Der Camper von heute muss auf keinen Luxus mehr verzichten (sofern er es nicht explizit will), unter Umständen ist das Campen heute luxuriöser als eine Übernachtung in einem einfachen Hotel. Die Angebote sind sehr Vielfältig und die gesamte Branche befindet sich zur Zeit im Umbruch. Was sind die Gründe für die Zunahme am Camping und hat dieses Camping überhaupt noch etwas gemein mit dem klassischen Zelten in freier Natur?
 
Die Definition von "Glamping"
Schlafen im Holzfass: Im Schlaffassdorf im Bayerischen Wald können Camper ein Erlebnis der besonderen Art genießen. © Camping am Nationalpark Die neue Art des Camping wird "Glamping" genannt. Ein Wortspiel aus den Worten Glamour (engl. Glanz) und Camping. Die Outdoor Branche versucht unter diesem Oberbegriff zahlungskräftige Kunden für das Campen, Entschuldigung Glampen zu begeistern. Vom 15. bis zum 18 Juli fand in Friedrichshafen die "Outdoor 2015" statt, eine internationale Messe rund um den Outdoor Bereich. Auch hier drehte sich vieles um das Thema Glamping, die Camping Trends 2015 stehen alle im Zeichen von Komfort und entfernen sich langsam aber sicher von jedweder Lagerfeuerromantik.
 
Campingplätze reagieren
Um sich den gehobenen Ansprüchen der Gäste anzupassen rüsten viele Campingplatzbetreiber kräftig auf. So zählen heute schon vielerorts kostenloses W-Lan, gehobene Restaurants und moderne sanitäre Anlagen zum Standartrepertoire vieler Campingplätze, das gute alte Campen mutet dagegen schon eher ärmlich an. Sogar Spa´s oder Golfplätze sind nun oft Bestandteil einer Campinganlage um den Glampern auch den Komfort zu bieten den sie erwarten. Im gleichen Zug werden Dauercamper immer mehr zur Rarität auf deutschen Campingplätzen. Diese Art des Campen scheint in der heutigen Generation kaum noch Anklang zu finden, die Parzellen werden kaum noch weitergegeben, was den Campingplatzbetreibern Platz für neue Geschäftsmodelle wie eben dem Glamping ermöglicht. Mancher Campingplatzbetreiber hat schon investiert und bietet Glampern eine Natur-nahe Atmosphäre, bei denen nicht auf Küche, Bad und Betten verzichtet werden muss. Als Beispiel wäre hier das Schlaffassdorf im bayrischen Wald zu nennen welches sich genau an diese Zielgruppe, die Glamper richtet.
 
Das alles hat selbstverständlich seinen Preis und so kann es vorkommen, das man für eine Woche Glamping mal eben 1.000 Euro investieren muss. Manche Hotels sind hier weitaus billiger, der Kostenfaktor scheint hier also eher eine untergeordnete Rolle zu spielen.
 
Auch viele Hotelbetreiber haben die Zeichen der Zeit erkannt und bieten ihren Gästen einige ungewöhnliche Angebote. So lassen sich beispielsweise Urlaube in Indoor- oder Outdoorzelten buchen, denen selbstverständlich keine Annehmlichkeit fehlt die auch eine Suite zu bieten hätte: Kingsize Betten und Minibar inklusive.
 
Gründe
Während das klassische Campen vor allem im Nachkriegsdeutschland aufgrund der bescheidenen Kosten seinen Anklang fand, hat sich Camping weg von einer Art Notlösung entwickelt. Die Gründe für diesen Trend sind vielschichtig. Einerseits ist die Vorstellung von Verzicht und Lagerfeuerromantik heute für viele nicht mehr zeitgemäß, dennoch wollen immer mehr ihren Urlaub aber im Einklang mit der Natur verbringen ohne auf den gewohnten Luxus des Alltagslebens zu verzichten. Vor einiger Zeit hätte man nur ungläubiges Kopfschütteln erwarten können, wenn eine Spülmaschine Teil des Camping gewesen wäre, mittlerweile gehören diese aus dem Alltag bekannten Annehmlichkeiten aber durchaus dazu.
 
Neben dem Komfort den das moderne Glamping bietet, ist die Natur aber immer noch ein wichtiger Faktor. Immer mehr Menschen wollen dem Alltag entfliehen und nehmen das Angebot von Glamping wahr, verzichten dabei auf Hotels. Geschuldet ist das Ganze letzten Endes auch den Ansprüchen die moderne Menschen an ihren Urlaub haben. Traditionelles Camping bedeutet für die meisten dann eben doch eher Anstrengung als Erholung, anstrengende Tätigkeiten haben gerade im Urlaub keinen Platz mehr. So gesehen ist das Glamping von heute keinesfalls mehr mit dem klassischen Camping zu vergleichen, vielmehr handelt es sich hierbei fast um eine Mischform zwischen Campen und Hotelaufenthalt. Die Annehmlichkeiten des modernen Lebens werden in eine scheinbar natürliche Umgebung mitgenommen.
 
Enorme Wachstumschancen
Trotz des Booms besetzt das Glamping noch eine Nischenrolle. Dennoch wird dem Glamping enormes Wachstumspotential zugesprochen, gerade weil es sich an eine völlig neue Zielgruppe wendet. Der durchschnittliche Glamper ist zahlungskräftig und Erlebnis orientiert. Auch der Anspruch an Campingzubehör und Ausrüstungsgegenstände wächst natürlich indirekt mit diesem Trend, denn wer sich schon auf luxuriöse Art und Weise in der Natur aufhält, der möchte natürlich auch ideal ausgestattet sein. Letzten Endes kann man davon ausgehen, dass die Ansprüche der Urlaubssuchenden in Zukunft weiter steigen als abnehmen werden, genügend Potential für Wachstum ist also vorhanden. Die Betreiber von Campingplätzen und Ferienanlagen werden sich mit Sicherheit diesen Ansprüchen orientieren.

Lifestyle | Sport & Freizeit, Reisen, 28.07.2015

     
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