So geht Zukunftsfähigkeit:
Institutionen gegen die Diktatur von kurzfristigen Gewinnen
Ein Jahr vor Rio+20 stellt eine neue Webseite Ombudspersonen für zukünftige Generationen vor
Jetzt ist es noch genau ein Jahr hin: Vom 4.-6. Juni 2012 findet in Rio die nächste Konferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung statt. Doch wie kann Nachhaltigkeit gelingen? Für einen ganz konkreten Vorschlag engagiert sich der World Future Council aus Hamburg: Ombudspersonen für zukünftige Generationen auf allen Regierungsebenen. Was sich genau hinter diesem Konzept verbirgt, wo und von wem es diskutiert wird und wie es auf die Rio-Agenda passt, wird jetzt auf www.futurejustice.org präsentiert. Ein Animationsfilm und Videobotschaften von Nachhaltigkeitsexperten erläutern die Idee.
"Unsere demokratischen Wahlzyklen und kurzfristigen Gewinnerwartungen führen zu einer systematischen Diskriminierung langfristiger Interessen. Das wird schon lange erkannt, aber bisher haben nur wenige Länder dieses strukturelle Problem aktiv in Angriff genommen. Die Konsequenz ist Symptombekämpfung statt Transformation" analysiert Dr. Maja Göpel, Direktorin Zukunftsgerechtigkeit beim World Future Council in Brüssel.
Zwei Themen stehen auf der Agenda des dritten globalen Nachhaltigkeitsgipfels in Rio im Vordergrund: Grüne Wirtschaft sowie bessere Institutionen für nachhaltige Entwicklung. Die Bilanz der letzten 20 Jahre sieht eher düster aus: Fast alle Ziele im Umweltschutz, aber auch viele in den Bereichen Armutsbekämpfung und soziale Gerechtigkeit, werden verfehlt. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Wissenschaftler zu Wort melden. Das Stockholm Memorandum der Nobelpreisträger für Nachhaltigkeit fordert aktuell nicht nur eine fundamentale Umstrukturierung unserer Wirtschaftsweise, sondern auch die Reform politischer Institutionen für eine konsequente Integration von Umwelt-und Entwicklungspolitik und die Vertretung der legitimen Interessen von zukünftigen Generationen. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen hat in seinem Hauptgutachten 2011 kürzlich ganz ähnliche Vorschläge unterbreitet. "Die renommiertesten Wissenschaftler der Welt unterstützen das, was eine wachsende Zahl von zivilgesellschaftlichen Gruppen längst fordert: Mut und Verbindlichkeit für die langfristige Sicherung unseres Wohlergehens, inklusive Institutionen gegen die Diktatur der kurzfristigen Gewinne", fügt Maja Göpel hinzu. "Besonders junge Menschen aus allen Teilen der Welt verstehen die Dringlichkeit dieses Wandels genau."
Jetzt ist es noch genau ein Jahr hin: Vom 4.-6. Juni 2012 findet in Rio die nächste Konferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung statt. Doch wie kann Nachhaltigkeit gelingen? Für einen ganz konkreten Vorschlag engagiert sich der World Future Council aus Hamburg: Ombudspersonen für zukünftige Generationen auf allen Regierungsebenen. Was sich genau hinter diesem Konzept verbirgt, wo und von wem es diskutiert wird und wie es auf die Rio-Agenda passt, wird jetzt auf www.futurejustice.org präsentiert. Ein Animationsfilm und Videobotschaften von Nachhaltigkeitsexperten erläutern die Idee.
"Unsere demokratischen Wahlzyklen und kurzfristigen Gewinnerwartungen führen zu einer systematischen Diskriminierung langfristiger Interessen. Das wird schon lange erkannt, aber bisher haben nur wenige Länder dieses strukturelle Problem aktiv in Angriff genommen. Die Konsequenz ist Symptombekämpfung statt Transformation" analysiert Dr. Maja Göpel, Direktorin Zukunftsgerechtigkeit beim World Future Council in Brüssel.
Zwei Themen stehen auf der Agenda des dritten globalen Nachhaltigkeitsgipfels in Rio im Vordergrund: Grüne Wirtschaft sowie bessere Institutionen für nachhaltige Entwicklung. Die Bilanz der letzten 20 Jahre sieht eher düster aus: Fast alle Ziele im Umweltschutz, aber auch viele in den Bereichen Armutsbekämpfung und soziale Gerechtigkeit, werden verfehlt. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Wissenschaftler zu Wort melden. Das Stockholm Memorandum der Nobelpreisträger für Nachhaltigkeit fordert aktuell nicht nur eine fundamentale Umstrukturierung unserer Wirtschaftsweise, sondern auch die Reform politischer Institutionen für eine konsequente Integration von Umwelt-und Entwicklungspolitik und die Vertretung der legitimen Interessen von zukünftigen Generationen. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen hat in seinem Hauptgutachten 2011 kürzlich ganz ähnliche Vorschläge unterbreitet. "Die renommiertesten Wissenschaftler der Welt unterstützen das, was eine wachsende Zahl von zivilgesellschaftlichen Gruppen längst fordert: Mut und Verbindlichkeit für die langfristige Sicherung unseres Wohlergehens, inklusive Institutionen gegen die Diktatur der kurzfristigen Gewinne", fügt Maja Göpel hinzu. "Besonders junge Menschen aus allen Teilen der Welt verstehen die Dringlichkeit dieses Wandels genau."
Quelle:
Gesellschaft | Bildung, 13.06.2011
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