Welche Unternehmen berichten am besten über Nachhaltigkeit?

IÖW/future-Ranking der Nachhaltigkeitsberichte 2015 gestartet

Nachhaltigkeitsberichterstattung der 150 größten deutschen Unternehmen auf dem Prüfstand / Kleine und mittlere Unternehmen können bis 31. Januar 2016 ihre Berichte zur Teilnahme einreichen

Über die Nachhaltigkeit ihres Wirtschaftens zu berichten, gehört für viele Unternehmen seit Langem zum guten Ton. Doch wie viel Substanz steckt in diesen Berichten? In einem Ranking der Nachhaltigkeitsberichte bewerten das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und der Unternehmensverband „future – verantwortung unternehmen" die Berichte deutscher Großunternehmen und des Mittelstands. Auf Basis eines wissenschaftlichen Kriteriensets ermitteln die Experten, welche Unternehmen am besten Rechenschaft über ihre soziale und ökologische Verantwortung ablegen. Das IÖW/future-Ranking 2015 wird unterstützt vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Die Ergebnisse werden Mitte dieses Jahres bekanntgegeben.

In zwei getrennten Wettbewerben bewerten IÖW und future die Berichte je nach Unternehmensgröße. Zum einen werden die Berichte der 150 größten deutschen Unternehmen geprüft, zum anderen können kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ihren Bericht noch bis zum 31. Januar 2016 einreichen. In das IÖW/future-Ranking für KMU werden Berichte von Unternehmen einbezogen, die nicht mehr als 5000 Mitarbeiter/innen oder nicht mehr als 500 Millionen Euro Jahresumsatz haben. Die Teilnahmebedingungen stehen online unter www.ranking-nachhaltigkeitsberichte.de.

Nicht-finanzielle Berichterstattung für große EU-Unternehmen bald verpflichtend
„Wer transparent über sein Unternehmenshandeln berichtet, wird Nachhaltigkeit auch eher als Grundprinzip im Unternehmen verankern und die soziale und ökologische Leistung kontinuierlich verbessern", so Thomas Korbun, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des IÖW. Bislang haben Unternehmen freiwillig Nachhaltigkeitsberichte veröffentlicht. Doch dies ändert sich: Ab dem Geschäftsjahr 2017 ist es für viele Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern verpflichtend, Daten etwa zu Umweltschutz, sozialen und Arbeitnehmerbelangen oder zu den Themen Menschenrechte oder Korruptionsbekämpfung zu veröffentlichen. Dies fordert eine im Jahr 2014 verabschiedete EU-Richtlinie, die bis 2017 in nationales Recht überführt sein muss.

„Vor der erstmaligen Einführung einer Berichtspflicht über unternehmensbezogene Nachhaltigkeitsaspekte wollen wir mit unserem Ranking den Stand der Nachhaltigkeitsberichterstattung in Deutschland erfassen", so IÖW-Projektleiter Gerd Scholl. „Unser Kriterienset für die Bewertung der Nachhaltigkeitsberichte gibt gemeinsam mit unserem transparenten Bewertungsprozess Impulse für eine exzellente Berichterstattung, die die Unternehmen auch auf die Erfüllung der Anforderungen durch die neue Berichtspflicht vorbereiten."

Im Fokus des Rankings: Themen „Wesentlichkeit" und „Lieferkette"
Mit einer sogenannten „Wesentlichkeitsanalyse" identifizieren Unternehmen Themen, die für die Nachhaltigkeit ihres Wirtschaftens besonders wichtig sind. „Wie Unternehmen dies tun und darüber berichten, werden wir in diesem Ranking besonders genau anschauen und es wird in der Bewertung stärker berücksichtigt", so Udo Westermann, Geschäftsführer von future. „Ein Bericht kann nur gut sein, wenn er auch alle für das entsprechende Unternehmen wesentlichen Themen hinreichend behandelt." Weiterhin wurden die Anforderungen für die Berichterstattung zur Verantwortung für die gesamte Lieferkette erhöht, etwa indem Aussagen zu zentralen Beschaffungsbedarfen gefordert werden und quantitative Informationen, die Hinweise auf die Wirksamkeit der umgesetzten Maßnahmen liefern.

Das IÖW/future-Ranking der Nachhaltigkeitsberichte bewertet und prägt seit 1994 die Berichterstattung deutscher Unternehmen über ihre sozialen und ökologischen Herausforderungen und Aktivitäten. Sieger im Ranking 2011 der Berichte von Großunternehmen waren BMW, Siemens und BASF, bei den KMU-Berichten standen Neumarkter Lammsbräu, Memo und die Bremer Straßenbahn AG auf dem Treppchen. Die Bekanntgabe der Ergebnisse für das aktuelle Ranking ist für Juli 2016 geplant.

Kontakt:
Dr. Gerd Scholl, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) | gerd.scholl@ioew.de
Dr. Udo Westermann, future – verantwortung unternehmen | udo.westermann@future-ev.de


Wirtschaft | Recht & Normen, 20.01.2016

     
Cover des aktuellen Hefts

Jede Menge gute Nachrichten

forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2024 mit dem Schwerpunkt "Der Weg zum Mehrweg – Transport und Logistik"

  • Circular Cities
  • Kllimagerecht bauen
  • Kreislaufwirtschaft für Batterien
  • ToGo-Mehrwegverpackungen
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
25
APR
2024
Lunch & Learn: Begeisterung für die Erde!
Wie gelingt der ökologische Wandel?
online
13
MAI
2024
IFAT Munich 2024
Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft
81823 München
24
SEP
2024
Climate-Neutral Strategies and Resource Management 2024
Sharing Corporate Climate-Neutral Best Practices for a Sustainable Future
60598 Frankfurt
Alle Veranstaltungen...
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Klima

Die Stromwende schreitet voran
Im Kreis Cochem-Zell ist ein virtuelles Kraftwerk entstanden
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Preise gehen nach Bayern

Recruiting: weibliche Talente für männerdominierte Branchen

Incycle – rundum nachhaltig

PTA IT-Beratung erhält Siegel „Klimaneutral durch Kompensation“ von PRIMAKLIMA

toom zum sechsten Mal für Nachhaltigkeit ausgezeichnet

„Das Beste an meinem Beruf ist, Menschen zu helfen und passgenaue, individuelle Lösungen für sie zu finden!“

Porsche engagiert sich für die Kinderhospizarbeit

„Der Earth Day erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für den Schutz unserer Umwelt einzusetzen.”

  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Kärnten Standortmarketing
  • toom Baumarkt GmbH
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Engagement Global gGmbH
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen