Klimabedingte (Zwangs-)Migration: Krisen, Diskurse und Optionen
7.10.2016, 49074 OsnabrückPanel im Rahmen der Konferenz des Netzwerks Flüchtlingsforschung „65 Jahre Genfer Flüchtlingskonvention“
Aktuelle Diskussionen, die sich mit verschiedenen Formen der (Zwangs-) Migration befassen, sind von der sogenannten „Flüchtlingskrise" in Europa beeinflusst und bewegen sich zwischen Angst und Hoffnung. Zunehmend werden auch die Ursachen von Flucht und Migration beleuchtet. Klimabedingte (Zwangs-) Migration rückt damit zunehmend in den Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen.
Vor dem Hintergrund der jüngsten „Flüchtlingskrise" in Europa, die mit den Krisen und Konflikten im nördlichen Afrika und in Nahost verbunden ist und zugleich mit den Verhandlungen für ein Pariser Klimaabkommen zusammen fiel, sind die diskursiven Rahmungen in der Debatte deutlich komplizierter geworden. Diskurse in der Klimapolitik und der Migrationspolitik mischen sich, verschmelzen und steuern die Debatte in unterschiedliche Richtungen.
Obwohl die klimabedingte (Zwangs-)Migration auf der internationalen Tagesordnung steht, tut die internationale Gesellschaft sich damit schwer, den Klimawandel und die Migration unter einen Hut zu bringen. Auf der einen Seite wird die klimabedingte Zwangsmigration als Sicherheitsbedrohung für Industriestaaten wahrgenommen. Auf der anderen Seite wird sie als Teil der Anpassung an den Klimawandel angesehen.
Die Bezeichnung „Krise" erweckt den Eindruck, als handle es sich um eine Ausnahmesituation, während die Warnungen vor zukünftigen „Strömen" von "Klimaflüchtlingen" und einer Versicherheitlichung des Klimawandels ein bedrohliches Bild zeichnen. Gleichzeitig ermöglicht die Einstufung von klimabedingter Migration als Klimaanpassungsstrategie ein anderes Bild von einer technischen, vielleicht sogar banalen Lösung. Hier spricht man von einer Politik der Resilienz, die in der Klima- und Sicherheitspolitik zunehmend sichtbar wird.
Dieses Panel setzt sich mit der Politik des Nexus zwischen (Zwangs-)Migration und Klimawandel mit Blick auf die "Flüchtlingskrise" auseinander. Dabei stehen folgende Leitfragen im Vordergrund:
- Wie wirkt die sogenannte „Flüchtlingskrise" auf Diskurse zur klimabedingten (Zwangs-) Migration?
- Was sind die politischen und rechtlichen Konsequenzen und Optionen in dem neuen diskursiven Rahmen?
http://fluechtlingsforschung.net/konferenz/programm/
Veranstalter: Sarah Louise Nash und Prof. Dr. Jürgen Scheffran, Universität HamburgPioniere der Hoffnung
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