BIOFACH 2025

Kinder protestieren und klagen für ihr Recht

Kinder in den USA klagen mittlerweile für ihr Recht auf Klimaschutz

In den USA klagen Kinder mittlerweile für ihr Recht auf Klimaschutz.
Forum berichtet dazu in der aktuellen Ausgabe. Nun gehen auch in Deutschland die Kinder auf die Straße.
 
Der Volksentscheid Fahrrad und die Initiative Temporäre Spielstraße rufen zur Kinderfahrraddemo in Berlin auf. Am Sonntag, den 11. Sept. 2016, um 14 Uhr startet der Fahrrad-Korso am Neptun-Brunnen vor dem Roten Rathaus. Etwa hundert Kinder radeln zur Gudvanger Straße und zum Humannplatz im Prenzlauer Berg. Sie fordern damit von der Politik ihr Recht auf Spielen im öffentlichen Raum und eine sichere Stadt ein.
 
Kinder werden in Berlin systematisch diskriminiert. Es gibt kaum sichere Radwege, auf denen Kinder alleine und sicher von A nach B kommen könnten. Ebenso versperren jährlich zehntausend zusätzliche Autos Flächen, auf denen Kinder sonst spielen würden. Die Initiative Temporäre Spielstraße und der Volksentscheid Fahrrad rufen deshalb zu einer gemeinsamen Kinderfahrrad- und Spieldemo auf.
 
„Die Kinder müssen rein, damit die Autos draußen spielen können", sagt Stefan Meißner vom Volksentscheid Fahrrad, Initiator der Demonstration. „Wir haben uns längst an eine Stadt gewöhnt, die Kindern ihrer elementaren Rechte beraubt: spielen und sich frei bewegen zu können".
 
Zum Schulanfang und zehn Tage vor dem Weltkindertag rufen die beiden Initiativen zur Kinderfahrrad- und Spieldemo auf unter dem Motto: „Spielend für ein sicheres und kinderfreundliches Berlin". Unterstützt werden sie von Greenpeace Berlin, den Freunden der Jugendverkehrsschule Moabit und mehreren Kitas im Prenzlauer Berg.
 
Kaum eine Straße oder ein Radweg in Berlin kann als kindersicher bezeichnet werden. Nur selten sieht man heute noch Kinder, die sich alleine im öffentlichen Raum bewegen. Versuche, Straßenflächen auch nur vorübergehend zum Spielen für Kinder zurückzugewinnen, scheitern am Egoismus und den gerichtlichen Klagen vieler Autofahrer. Die Politik hätte schon längst eine andere Entwicklung anschieben müssen.
 
„Kinder müssen spielen und sich bewegen können, sonst werden sie geistig träge und übergewichtig", so Matthias Groh von der Initiative Temporäre Spielstraße. „Groß hilft Klein: Wir streiten mit an der Seite der Kinder für ihre Rechte in der Stadt."
 
Der Volksentscheid Fahrrad fordert 350 km sicheren Fahrradstraßen für Kinder, zwei Meter breite und sichere Fahrradwege an jeder Hauptstraße und den Umbau von 75 gefährlichen Kreuzungen im Jahr. Die Initiative Temporäre Spielstraße fordert die Änderung des Straßenrechts zur leichteren Umwidmung der Straßenfläche durch die Berliner Bezirke und die Änderung des Berliner Straßengesetzes zum Ermöglichen von temporären Spielstraßen auch ohne Durchführung einer Veranstaltung (ohne § 29 StVO).
 
„Unsere Kinder brauchen ein sicheres Miteinander auf den Straßen. Das Senatsversagen muss ein Ende haben: Der Senat muss zum Wohl der Kinder dafür sorgen, dass sie überall sicher mit ihrem Rad unterwegs sein können", so Stefan Meißner, Volksentscheid Fahrrad.
 
Trotz eines einstimmigen Beschlusses der BVV Pankow und vieler Mühen des Bezirksamts Pankow ist es bisher nicht gelungen, in der Gudvanger Straße Berlins erste temporäre Spielstraße einzurichten. Das Konzept wird in anderen Städten wie Bremen und Frankfurt längst praktiziert: tagsüber spielen, nachts parken.
 
„Trotz der vielen Unterstützer klagen immer wieder Einzelne dagegen. Der Senat ist gefordert, sich systematisch mehr für Kinder einzusetzen – das wäre zeitgemäße Politik", so Matthias Groh, Initiative Temporäre Spielstraße.
 
Startpunkt der Kinderfahrraddemo am 11.09.2016, die offiziell angemeldet ist:
  • 14 Uhr am Neptunbrunnen vor dem Roten Rathaus
  • 15 Uhr Kundgebung, Podiumsdiskussion & Spieldemo an der Gudvanger Straße Ecke Humannplatz (Prenzlauer Berg)
 
Weiterführende Quellen und Links:
 
Kontakt:
Team Volksentscheid Fahrrad, Stefan Meißner | presse@volksentscheid-fahrrad.de
Kontakt Initiative Temporärer Spielstraße, Matthias Groh | matthias.groh@gmail.com

Gesellschaft | Politik, 05.09.2016

     
        
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