Nach angekündigter KiK-Zahlung:
NGOs fordern von der Politik rechtliche Regelungen für Textilunternehmen
Global tätige Textilunternehmen müssen für die Wahrung der Menschenrechte in ihren Lieferketten Verantwortung tragen und haftbar gemacht werden können. Das fordert INKOTA nach der begrüßenswerten Bekanntgabe der Internationalen Arbeitsrechtsorganisation (ILO) im Fall Ali Enterprises. Der deutsche Textildiscounter KiK zahlt demnach ab 2017 Entschädigungen in Höhe von 5,15 Millioen US-Dollar an die Hinterbliebenen der Brandkatastrophe in seiner pakistanischen Zulieferfabrik. Der Fall macht deutlich: Politische und rechtliche Verbesserungen etwa bei der Haftungspflicht sind notwendig, damit Menschen- und Arbeitsrechte gewahrt werden können. Das Unglück mit Hunderten Toten und Verletzten gilt als schwerster Industrieunfall in der Geschichte Pakistans.

Nach monatelangen Verhandlungen hatte die ILO am vergangenen Samstag die Einigung in Sachen Entschädigungszahlungen für die Opfer und Hinterbliebenen der Katastrophe bekannt gegeben. Vier Jahre öffentlichen Protest, unzählige Aufrufe und Aktionen mussten INKOTA, die CCC und ihre internationalen Partner initiieren, ehe der Durchbruch erreicht werden konnte. Zwar hatte KiK nach internationalen Protesten bereits im Dezember 2012 eine Vereinbarung mit der pakistanischen Arbeitsrechtsorganisation PILER unterzeichnet und eine Million US-Dollar in einen Entschädigungsfond eingezahlt. Den Folgeverpflichtungen des Abkommens, zu denen unter anderem eine umfassende Entschädigung zählte, war das Textilunternehmen aber über Jahre nicht nachgekommen. Auch der für vier Betroffene exemplarisch angestrebte Prozess vor dem Dortmunder Landgericht konnte bislang noch keinen Fortschritt erzielen.
Das jetzt vereinbarte ILO-Verfahren und deren bestätigte Berechnungsgrundlage schließt alle Opfer sowie den Ausfall von Löhnen, die Kosten für ärztliche Behandlungen und die medizinische Rehabilitation der verletzten Überlebenden ein. Auch eine Kompensation für die Angehörigen derer, die bei dem Unglück ums Leben gekommen waren, ist Bestandteil der Einigung. Zum Abkommen gehört ferner ein Beitrag zu einer grundsätzlichen Verbesserung der Gebäudesicherheit in Pakistan.
Kontakt:
INKOTA und die Kampagne für Saubere Kleidung | hinzmann@inkota.de | www.inkota.de
Lifestyle | Mode & Kosmetik, 13.09.2016

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