SAVE LAND - UNITED FOR LAND

Nach angekündigter KiK-Zahlung:

NGOs fordern von der Politik rechtliche Regelungen für Textilunternehmen

Global tätige Textilunternehmen müssen für die Wahrung der Menschenrechte in ihren Lieferketten Verantwortung tragen und haftbar gemacht werden können. Das fordert INKOTA nach der begrüßenswerten Bekanntgabe der Internationalen Arbeitsrechtsorganisation (ILO) im Fall Ali Enterprises. Der deutsche Textildiscounter KiK zahlt demnach ab 2017 Entschädigungen in Höhe von 5,15 Millioen US-Dollar an die Hinterbliebenen der Brandkatastrophe in seiner pakistanischen Zulieferfabrik. Der Fall macht deutlich: Politische und rechtliche Verbesserungen etwa bei der Haftungspflicht sind notwendig, damit Menschen- und Arbeitsrechte gewahrt werden können. Das Unglück mit Hunderten Toten und Verletzten gilt als schwerster Industrieunfall in der Geschichte Pakistans.

Näherin in Dhaka, Foto: Gisela Burckhardt/FemnetNäherin in Dhaka, Foto: Gisela Burckhardt/Femnet
„Als Teil der internationalen Clean Clothes Campaign (CCC) begrüßen wir, dass KiK den Weg der Verantwortungslosigkeit verlässt und die Opfer entschädigt", betont INKOTA-Referent Berndt Hinzmann. „Der Fall verdeutlicht aber auch, dass Haftungs- und Sorgfaltspflichten für Unternehmen innerhalb ihrer Lieferketten weiterhin mehr als mangelhaft sind. Die Politik muss eine grundsätzliche Regelung schaffen und die Menschenrechte in der globalen Lieferkette durch Haftungspflichten stärken", so Hinzmann. „Es kann doch nicht öffentlichen Protesten und politischem Druck überlassen bleiben, ob die Menschenrechte geachtet und Opfer von Katastrophen wie Ali Enterprises oder Rana Plaza entschädigt werden." Trotz des Vorhabens eines Nationalen Aktionsplans für Wirtschaft und Menschenrechte in Deutschland gebe es derzeit keine dringend notwendigen Regelungen dazu. „Es ist untragbar, dass Jahre vergehen, ehe eine konkrete Abhilfe für die Betroffenen geschaffen wird. Die Politik muss endlich rechtliche Rahmenbedingungen schaffen, die auch Sektorinitiativen wie das Bündnis für nachhaltige Textilien stärken würden", so Hinzmann weiter.

Nach monatelangen Verhandlungen hatte die ILO am vergangenen Samstag die Einigung in Sachen Entschädigungszahlungen für die Opfer und Hinterbliebenen der Katastrophe bekannt gegeben. Vier Jahre öffentlichen Protest, unzählige Aufrufe und Aktionen mussten INKOTA, die CCC und ihre internationalen Partner initiieren, ehe der Durchbruch erreicht werden konnte. Zwar hatte KiK nach internationalen Protesten bereits im Dezember 2012 eine Vereinbarung mit der pakistanischen Arbeitsrechtsorganisation PILER unterzeichnet und eine Million US-Dollar in einen Entschädigungsfond eingezahlt. Den Folgeverpflichtungen des Abkommens, zu denen unter anderem eine umfassende Entschädigung zählte, war das Textilunternehmen aber über Jahre nicht nachgekommen. Auch der für vier Betroffene exemplarisch angestrebte Prozess vor dem Dortmunder Landgericht konnte bislang noch keinen Fortschritt erzielen.

Das jetzt vereinbarte ILO-Verfahren und deren bestätigte Berechnungsgrundlage schließt alle Opfer sowie den Ausfall von Löhnen, die Kosten für ärztliche Behandlungen und die medizinische Rehabilitation der verletzten Überlebenden ein. Auch eine Kompensation für die Angehörigen derer, die bei dem Unglück ums Leben gekommen waren, ist Bestandteil der Einigung. Zum Abkommen gehört ferner ein Beitrag zu einer grundsätzlichen Verbesserung der Gebäudesicherheit in Pakistan.


Kontakt:
INKOTA und die Kampagne für Saubere Kleidung | hinzmann@inkota.de | www.inkota.de


Lifestyle | Mode & Kosmetik, 13.09.2016

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Save the Ocean

forum 02/2025 ist erschienen

  • Regenerativ
  • Coworkation
  • Klimadiesel
  • Kreislaufwirtschaft
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
07
MAI
2025
MakerCamp Genossenschaften 2025
Genossenschaftliche Lösungen in Wirtschaft, Kommunen und Gesellschaft
65189 Wiesbaden
08
MAI
2025
Die intelligente Transformation: ESG + KI = Zukunftssicherung
Wer Nachhaltigkeit ohne KI umsetzt, verpasst entscheidende Chancen
Webinar
14
MAI
2025
Klimaschutz im peruanischen Regenwald
Delegierte der Asháninka teilen ihre Perspektiven
80802 München, Seidlvilla
Alle Veranstaltungen...

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

Ein Staat kann nicht geführt werden wie ein Unternehmen
Christoph Quarch analysiert die aktuellen Entwicklungen in der US-Regierung
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Nachhaltigkeit: Wer jetzt handelt, gewinnt!

Dialog und Kooperation – Sie sind gefragt!

GROHE Water Insights 2025

Gesundheits- und Sozialwirtschaft muss auf dem Weg zur Klimaneutralität unterstützt werden

„Ökobilanz-Rechner“ der DEUTSCHEN ROCKWOOL

Porsche investiert entschlossen in die Zukunft

Umwelt- und Gesundheitskosten des Ernährungssystems belasten Wirtschaft und Gesellschaft mit Milliarden Euro im Jahr

BNW begrüßt CDU-Vorschlag

forum extra, Beilage in der Wirtschaftswoche
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • toom Baumarkt GmbH
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • NOW Partners Foundation
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • circulee GmbH
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Engagement Global gGmbH
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Kärnten Standortmarketing
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • toom Baumarkt GmbH
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • NOW Partners Foundation
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • circulee GmbH
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Engagement Global gGmbH
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Kärnten Standortmarketing
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen