Nach dem Klimawandel bohren
DBU fördert Geo-Zentrum in Bayern - Brickwedde: "Interessanter, authentischer Lernort"
Ein paar Meter für den kleinen Brunnen im Garten zu bohren, ist schon ein ziemlicher Akt. Im Oberpfälzischen Windischeschenbach wurde sieben Jahre lang mit der größten Landbohranlage der Welt über 9.000 Meter tief in die Kontaktzone von zwei Kontinentalschollen gebohrt. Jetzt will das Kontinentale Tiefbohrprojekt (KTB) sein "Geo-Zentrum" erweitern. Dort sollen die Erkenntnisse der Experten auch Nicht-Geologen nahe gebracht werden. "Der Schwerpunkt der Erweiterungen liegt auf geowissenschaftlichen Themen mit Bedeutung für die Umwelt", erklärt Gert Wölfel vom Geo-Zentrum. "An den Bohrkernen kann man zum Beispiel erkennen, wie sich unser Klima über sehr lange Zeiträume verändert hat." In Windischeschenbach sollen - gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) - ein Lernlabor, ein Vortragsraum sowie eine Dauerausstellung zu Geo-Umwelt-Themen entstehen.
Geo-Zentrum mit Bohrturm
Wird erweitert: Das Geo-Zentrum des Kontinentalen Tiefbauprojektes (KTB) Windischeschenbach.
Ausbau wegen großen Interesses am Geo-Zentrum
"Das Interesse an unserer Arbeit ist groß. Wir hatten im letzten Jahr 25.000 Besucher, vor allem aus Schulen und Universitäten," so Wölfel. Der Ausbau des Zentrums sei daher nötig gewesen und die Möglichkeit, einen neuen Themenbereich zu erschließen sehr attraktiv. Der Schwerpunkt "Umweltbildung" solle fünf Bereiche umfassen. Im Modul "Umweltmineralogie" werde man lernen können, wie sich menschliche Eingriffe in die mineralischen Stoffkreisläufe der Erde auswirken. Fast jeder Eingriff in die Lithosphäre - die oberste Gesteinsschicht der Erde - habe auch Auswirkungen auf die Biosphäre, also unseren Lebensraum, erklärt Wölfel.
Fünf Bereiche der Umweltbildung
Im Bereich "Bohrkernauswertung und Bohrtechnik" könne man die Analyse der an der KTB gewonnenen Bohrkerne nachvollziehen. Unter anderem erkenne man an ihnen Klimaschwankungen oder auch, wie sich Umweltschadstoffe im Untergrund verbreiten können. Ein wenig ruckelig wird es dann im Bereich "Erdbeben". Hier werde erklärt und gezeigt, wie sich die Platten der Erdkruste gegeneinander schieben und so die Erdstöße verursachen. "Wer genau wissen will, wie ein Tsunami entsteht, ist hier genau richtig."
Spannend: Erdwärme und Vulkanismus
Nicht weniger spektakulär sei das Thema "Vulkanismus". Doch die feuerspuckenden Berge seien nicht nur faszinierend und brenzlig heiß. "Außerdem verändern sie die chemische Zusammensetzung der Luft. Das ist entscheidend für ganze Lebensräume," erläutert Wölfel. Zuletzt beschäftige sich das Geo-Zentrum auch mit dem Thema "Erdwärme". Dabei gehe es darum, wie die Wärme der Erde als erneuerbare Energiequelle genutzt werden könne und was das für Auswirkungen auf Erdplatten oder Vulkane habe.
Naturwissenschaft und -bewusstsein verknüpfen
Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, sieht in dem Projekt eine gute Möglichkeit, Naturwissenschaft und -bewusstsein zu verknüpfen. "Das KTB als interessanter, außerschulischer und vor allem authentischer Lernort kann eine Menge dazu beitragen, dass wir auch die Erdschichten tief unter uns als Teil unserer Umwelt verstehen lernen."
www.dbu.de
Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 25238):
Dr. Ulrike Martin, Projektleiterin, Geo-Zentrum an der KTB, Am Bohrturm 2, 92670 Windischeschenbach, Tel. 09681/91273, Fax: 09681/91274

Geo-Zentrum mit Bohrturm
Wird erweitert: Das Geo-Zentrum des Kontinentalen Tiefbauprojektes (KTB) Windischeschenbach.
Foto: DBU
Ausbau wegen großen Interesses am Geo-Zentrum
"Das Interesse an unserer Arbeit ist groß. Wir hatten im letzten Jahr 25.000 Besucher, vor allem aus Schulen und Universitäten," so Wölfel. Der Ausbau des Zentrums sei daher nötig gewesen und die Möglichkeit, einen neuen Themenbereich zu erschließen sehr attraktiv. Der Schwerpunkt "Umweltbildung" solle fünf Bereiche umfassen. Im Modul "Umweltmineralogie" werde man lernen können, wie sich menschliche Eingriffe in die mineralischen Stoffkreisläufe der Erde auswirken. Fast jeder Eingriff in die Lithosphäre - die oberste Gesteinsschicht der Erde - habe auch Auswirkungen auf die Biosphäre, also unseren Lebensraum, erklärt Wölfel.
Fünf Bereiche der Umweltbildung
Im Bereich "Bohrkernauswertung und Bohrtechnik" könne man die Analyse der an der KTB gewonnenen Bohrkerne nachvollziehen. Unter anderem erkenne man an ihnen Klimaschwankungen oder auch, wie sich Umweltschadstoffe im Untergrund verbreiten können. Ein wenig ruckelig wird es dann im Bereich "Erdbeben". Hier werde erklärt und gezeigt, wie sich die Platten der Erdkruste gegeneinander schieben und so die Erdstöße verursachen. "Wer genau wissen will, wie ein Tsunami entsteht, ist hier genau richtig."
Spannend: Erdwärme und Vulkanismus
Nicht weniger spektakulär sei das Thema "Vulkanismus". Doch die feuerspuckenden Berge seien nicht nur faszinierend und brenzlig heiß. "Außerdem verändern sie die chemische Zusammensetzung der Luft. Das ist entscheidend für ganze Lebensräume," erläutert Wölfel. Zuletzt beschäftige sich das Geo-Zentrum auch mit dem Thema "Erdwärme". Dabei gehe es darum, wie die Wärme der Erde als erneuerbare Energiequelle genutzt werden könne und was das für Auswirkungen auf Erdplatten oder Vulkane habe.
Naturwissenschaft und -bewusstsein verknüpfen
Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, sieht in dem Projekt eine gute Möglichkeit, Naturwissenschaft und -bewusstsein zu verknüpfen. "Das KTB als interessanter, außerschulischer und vor allem authentischer Lernort kann eine Menge dazu beitragen, dass wir auch die Erdschichten tief unter uns als Teil unserer Umwelt verstehen lernen."
www.dbu.de
Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 25238):
Dr. Ulrike Martin, Projektleiterin, Geo-Zentrum an der KTB, Am Bohrturm 2, 92670 Windischeschenbach, Tel. 09681/91273, Fax: 09681/91274
Quelle:
Technik | Wissenschaft & Forschung, 18.06.2007

Save the Ocean
forum 02/2025 ist erschienen
- Regenerativ
- Coworkation
- Klimadiesel
- Kreislaufwirtschaft
Kaufen...
Abonnieren...
10
MAI
2025
MAI
2025
Halbtagesexkursion "Energieautarkes Wohnen und Bauen"
In der Reihe "Mein Klima… in München"
82054 Sauerlach
In der Reihe "Mein Klima… in München"
82054 Sauerlach
14
MAI
2025
MAI
2025
Klimaschutz im peruanischen Regenwald
Delegierte der Asháninka teilen ihre Perspektiven
80802 München, Seidlvilla
Delegierte der Asháninka teilen ihre Perspektiven
80802 München, Seidlvilla
19
MAI
2025
MAI
2025
Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol
Politik

Mit Blick auf auf das Börsenchaos überlegt Christoph Quarch, was ein gutes Leben ausmacht
Jetzt auf forum:
Die Gewinner des The smarter E AWARDS 2025
Nachhaltigkeit zwischen Krise und Comeback
Wege gehen im neuen Zeitalter von Unternehmertum
HUSUM WIND 2025 startet mit großer Offshore-Exkursion
Solarstrom für die Produktion, Schatten für die Kühe
Schwarz-Rot: Jetzt 100 Tage für Erneuerbare und Kreislaufwirtschaft nutzen
SAVE LAND. UNITED FOR LAND - noch bis 01. Juni in der Bundeskunsthalle in Bonn