Stephan Schunkert, geschafts-führender Gesellschafter, KlimAktiv Consulting GmbHDas Klima wandelt sich! Das Abkommen von Paris wird frühzeitig ratifiziert, Tausende führender Unternehmen nehmen die Klimawirksamkeit ihrer Lieferkette ins Visier und für Investoren ist der Abzug aus fossilen Energieunternehmen längst kein Geheimtipp mehr. Das Marktumfeld ändert sich grundlegend. Aber was bedeutet das für einen Unternehmer, der die Zukunft gestalten will?
Die Transparenz über die CO2-Emissionen im Unternehmen und entlang der Lieferkette ist das Fundament jeder Klimastrategie. Die CO2-Bilanz deckt individuelle Chancen und Risiken auf, stellt ein verlässliches Steuerungsinstrument dar und ermöglicht es, unbeachtete Pfade zu entdecken. Und wohin geht die Reise? Immer mehr Unternehmen stellen sich der Herausforderung und setzen sich ihr eigenes Klimaziel – im Einklang mit der im Pariser Abkommen angestrebten Klimaneutralität.
Lothar Hartmann, Leitung Nachhaltigkeitsmanagement memo AG Jedes Unternehmen muss für sich die wesentlichen und ökologisch sowie ökonomisch sinnvollen Möglichkeiten finden, um seinen Beitrag zugunsten einer lebenswerten Zukunft zu leisten. Wichtig ist dabei eine umfassende Analyse jedes einzelnen Geschäftsbereiches: Welche Treibhausgasemissionen entstehen z.B. bei den eigenen Produkten, bei der Beschaffung oder bei der Energieversorgung? Meist ergeben sich daraus vielfältige Ansatzpunkte für Klimaschutzmaßnahmen. Auf dem Weg zum klimaneutralen Unternehmen sollte dabei an erster Stelle stets die Vermeidung stehen, gefolgt von der Reduzierung und – erst als letzter Schritt – die Kompensation unvermeidbarer Emissionen. Bis dahin ist es jedoch oft ein recht steiniger Weg, auf dem einige Hürden zu überwinden sind, beispielsweise höhere Investitionen. Aus eigener Erfahrung können wir jedoch sagen, dass sich dieser Weg lohnt – für Mensch, Umwelt und Klima.
Jan Eschke, Vorsitzender Klimaschutz-Unternehmen e.V. und Leiter Energie- und Umweltmanagement, Worlée-Chemie GmbHKlimaneutralität ist ein wichtiger Orientierungspunkt, an dem Unternehmen ihr Handeln ausrichten sollten. Als Exzellenzinitiative der Klimaschutz-Unternehmen ist es uns wichtig, durch eigene Anstrengungen diesem Ziel näher zu kommen. Kompensationsmaßnahmen können danach allenfalls ergänzend wirken. Klimaneutralität ist auf die Unternehmensrealitäten anzupassen, damit es vom politischen Schlagwort zum operativen Handlungsrahmen für Unternehmen wird. Dies bedeutet, dass Unternehmen so viele Prozesse wie möglich klimaneutral gestalten, wie es in der Eigenerzeugung von Strom und Wärme oder in Bereich des gewerblichen Bauens schon vielfach geschieht. Hierbei spielt neben technischen Maßnahmen auch das Verhalten der Nutzer und deren Bewusstsein im Umgang mit Energie eine große Rolle. Energieeffizienz sollte immer der erste Schritt sein, denn jede eingesparte Kilowattstunde braucht nicht erzeugt zu werden. Weitere Verbräuche gilt es dann über einen möglichst großen Anteil erneuerbarer Energien zu decken.