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Zum Weltbodentag: Forschungsprojekt "SoilCare" hilft Böden zu verbessern

Universität Hohenheim präsentiert Ansatz des „Konservierenden Ackerbaus“

Das Forschungsprojekt „Konservierender Ackerbau" ist eingebettet in das EU-Projekt „SoilCare", in dem Wissenschaftler an 16 Versuchsstandorten in Feldversuchen Anbausysteme testen, um die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig zu verbessern. Zentrales Novum: Wissenschaftler, Landmaschinenhersteller und Landwirte arbeiten Hand in Hand und vermitteln die Erkenntnisse in die Politik, damit sie so schnell wie möglich praktisch umgesetzt werden können.
 
„Wir haben ein interaktives Werkzeug entwickelt, um Entscheidungsträgern die Auswahl von Anbausystemen zu ermöglichen, die dem Boden nützen und ihn als eines unserer wichtigsten Güter schützen", erklärt die Bodenbiologin Prof. Dr. Ellen Kandeler vom Institut für Bodenkunde und Standortslehre der Universität Hohenheim.
 
Bodenverbesserung ist notwendig, um die Negativspirale aus Bodenverschlechterung (Degradation), erhöhten Inputs, Kosten und Umweltschäden zu durchbrechen. Prof. Dr. Kandeler betreibt das Projekt „Konservierender Ackerbau" zusammen mit Prof. Dr. Carola Pekrun (HfWU Nürtingen-Geislingen). Die beiden Forscherinnen vertreten damit das „SoilCare"-Projekt in Deutschland."
 
„In der Vergangenheit sind die Wissenschaftler davon ausgegangen, dass alleinige Forschung ausreicht", erklärt Prof. Dr. Pekrun. „Durch „SoilCare" arbeiten wir mit Landwirten, aber auch mit Landmaschinenfabrikanten und Politikern, um sicherzugehen, dass diese von unseren Resultaten Kenntnis nehmen."
 
Im Projekt "Konservierender Ackerbau" arbeiten alle Beteiligten zusammen
Das Projekt "Konservierender Ackerbau" läuft seit 2013 und wurde als Kooperationsprojekt mit Wissenschaftlern von Hochschulen und Universitäten, Landratsämtern, landwirtschaftlichen Beratern und 17 Landwirten aus Baden-Württemberg ins Leben gerufen.
 
Hochaktuell: In der zweiten Projektphase, die sich gerade in der Antragstellung befindet, soll zusätzlich untersucht werden, inwieweit beim konservierenden Ackerbau auf Glyphosat verzichtet werden kann.
 
Ziel des vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg geförderten Projekts ist die Erprobung und Einführung von Anbautechniken des konservierenden Ackerbaus in Baden-Württemberg. Das heißt: reduzierte Bodenbearbeitung bis hin zur Direktsaat sowie der Anbau von Zwischenfrüchten. Die Anwendungen dieser Techniken wirkt sich positiv auf die Bodenfruchtbareit aus, reduziert die Erosion und die Belastung des Grundwassers, bindet CO2 in den Böden und erhöht die Artenvielfalt (Biodiversität) auf den Äckern.
 
Mit den Firmen Amazone (Bodenbearbeitungsgeräte) und Deutsche Saatenveredelung (DSV) wird auch das Know-how von zwei innovativen mittelständischen Unternehmen mit eingebracht.
 
Böden verbessern, um nachhaltig die Produktivität zu sichern
Europaweit wurden die 16 Versuchsstandorte ausgewählt, weil es dort Zugang zu den Datensätzen einer großen Anzahl von historischen Experimenten gibt, womit die Versuche ergänzt werden können. Dieser Ansatz, verbunden mit der engen Zusammenarbeit mit Stakeholdern und Interessengruppen, ermöglicht dass erfolgsversprechende Systeme oder Techniken schnell den Landwirten zur Verfügung gestellt werden können.
 
Der Projektkoordinator von „SoilCare", Dr. Rudi Hessel (Wageningen Environmental Research, Holland) erklärt: „Farmer wussten schon seit langem, dass das Geheimnis für ihren Erfolg im Boden liegt, und wir als Wissenschaftler arbeiten aktiv mit ihnen zusammen, um Antworten zu finden, die sowohl dem Boden gut tun als auch die Wirtschaftlichkeit erhöhen."
 
„Durch dieses Projekt können wir Probleme wie Bodenverdichtung, Erosion, Beikrautregulierung und Wasserverfügbarkeit an Standorten angehen, von denen wir jahrzehntelange Daten besitzen. Da wir eine ganze Bandbreite an Standorten haben, können wir unterschiedliche Kulturpflanzen berücksichtigen, von Olivenbäumen in warmen und trockenen Gebieten bis Roggen im kalten Norden, Hülsenfrüchte und Ölpflanzen eingeschlossen." 

Das wissenschaftliche Projekt „SoilCare" untersucht Möglichkeiten, wie sich die Bodenfruchtbarkeit durch Anbausysteme und -techniken verbessern lässt, wobei gleichzeitig Vorteile für die Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaft und die Umwelt entstehen. Das Projekt wird finanziert über das EU-Programm „HORIZON 2020". Im dem Projekt arbeiten Wissenschaftler aus 16 Ländern in ganz Europa gemeinsam an Feldversuchen, auf denen Anbausysteme getestet werden, um herauszufinden wie eine Verbesserung des Bodens die Produktivität erhöhen und vor allem erhalten kann. Mit 16 Versuchen in ganz Europa, die sowohl diverse klimatische Bedingungen als auch Bodenarten und Landwirtschaftssysteme repräsentieren, sucht das Projekt nach Lösungen, die möglichst einfach von Landwirten angewandt werden können.
  
Der Weltbodentag am 5. Dezember ist der von den Vereinten Nationen festgelegte Tag, um über die Rolle des Bodens in unserem täglichen Leben nachzudenken. Landwirte wissen eigentlich von der vitalen Wichtigkeit des Bodens für ihre Aktivitäten und ihre Zukunft. Nichtsdestotrotz werden die zur Zeit hohen Erträge oft nur noch durch erhöhte Inputs wie synthetische Düngemittel, Pestizide und Technologie erhalten. Damit wird aber oft eine sinkende Produktivität durch Bodendegradation überdeckt. 
Text: Töpfer
Kontakt:
Prof. Dr. Ellen Kandeler, Universität Hohenheim|kandeler@uni-hohenheim.de|www.soilcare-project.eu

Umwelt | Wasser & Boden, 02.12.2016

     
        
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