Bananenproduzent in Costa Rica erzielt Top-Ergebnis bei Nachhaltigkeitsanalyse nach der SMART-Methode

Besser, stärker und selbstbewusster denn je

Die Platanera Río Sixaola (PRS) ist ein Bananenproduzent im Süden Costa Ricas. Im Jahr 1989 vom deutschen Auswanderer Volker Ribniger initiiert, setzt sich das Unternehmen mit 120 Mitarbeitern seit mehr als 25 Jahren für umweltfreundlichen und sozialen Bananenanbau und Nachhaltigkeit in globalen Lebensmittellieferketten ein. PRS verfolgt dabei auch Themen, die weit über die Lieferanforderungen des Absatzmarkts Deutschland hinausgehen.
 
Wasserbüffel Caramelo arbeitet im Agroforst © PRSNach 25 Jahren Betriebsgeschichte wollte es der landwirtschaftliche Betrieb ganz genau wissen: sind wir wirklich so nachhaltig, wie wir glauben? Deswegen hat PRS eine Nachhaltigkeitsanalyse nach der SMART-Methode durchführen lassen. Bei dieser Methode wird die Nachhaltigkeit des Unternehmens und seiner Wertschöpfungsketten für 58 Themenfelder auf Herz und Nieren geprüft, welche in den internationalen SAFA-Nachhaltigkeitsrichtlinien der Welternährungsorganisation FAO definiert sind. Es handelt sich somit um eine anspruchsvolle und komplexe Bewertung, welche dem holistischen Leitbild der Nachhaltigen Entwicklung und mit ihr auch den Sustainable Development Goals/ Agenda 2030 gerecht werden will.
 
Schon nach kurzer Zeit war die anfängliche Begeisterung des 10-köpfigen Führungsteams etwas gedämpft. Denn es wurde klar: viele Prozesse und Aktivitäten wurden bis dato nie systematisch dokumentiert, viele mögliche Handlungsfelder nachhaltiger Unternehmensführung noch nicht bedacht. Anstatt sich von dem hohen Anspruch verunsichern zu lassen, nahm PRS die Chance wahr, um „den ganzen Laden mal so richtig auf Vordermann zu bringen" (Volker Ribniger im Januar 2016). Und das, obwohl die SMART Analyse PRS sehr gute Nachhaltigkeitsleistungen bestätigen konnte. Durch SMART wurden Schwachstellen in der nachhaltigen Unternehmensführung aufgedeckt - zum Beispiel gibt es mittlerweile flächenspezifische biologische Düngeempfehlungen für die gesamte Anbaufläche. PRS hat seine Nachhaltigkeitsanforderungen an Zulieferer verschriftlicht, vor SMART wurde vieles mündlich und per Handschlag vereinbart. Außerdem bemüht sich der Betrieb seit der SMART Analyse noch aktiver um eine Ausweitung der Produktpalette und direkte Vermarktung. Die SMART Analyse war für PRS „horizonterweiternd" (Alvaro Alvarado Montealto im Juni 2016).
 
Insektenhotel im Bananenhain © PRSAuch die Insekten dürften sich auf dem Betriebsgelände mittlerweile viel wohler fühlen. Animiert durch SMART hat PRS ein umfangreiches Programm für eine Insektenfreundliche Landwirtschaft initiiert. Dazu gehören Nektarpflanzen, Insektenhotels, Reduktion der Einbeutelung der Früchte und veränderter Materialeinsatz. PRS bettet dies in einen noch größeren Kontext ein: die Etablierung von Korridoren für wandernde Tierarten. Dieser Korridor wird über 10km lang werden und ist ein wichtiger unternehmerischer Beitrag, um nahegelegene Schutzgebiete miteinander zu verbinden.
 
Kooperationen hatte PRS schon immer, aber formell waren sie selten. Das hat sich nun geändert. Hier traut sich PRS an ein visionäres Thema: True Cost Accounting. In einer internationalen öffentlich-privaten Kooperation möchte PRS exemplarisch externe Kosten der Bananenproduktion bilanzieren. Dazu gehört u.a. die Bestimmung des Wasserfußabdrucks. Bei einem überzeugenden Verlauf dieses experimentellen Ansatzes könnte das True-Cost-Accounting-Tool in Zukunft auch von anderen Unternehmen angewendet werden, um die wahren Kosten nachhaltiger Produktion effizient abzubilden.
 
Das Team ist heute sehr froh über die SMART-Analyse. Denn „heute sind wir als nachhaltiger Bananenproduzent und Unternehmen besser, stärker und selbstbewusster denn je" (Volker Ribniger August 2016)
 
Kontakt:
Plantanera Río Sixaola S.A. | volker@bananen.de | www.bananen.de

Lifestyle | Essen & Trinken, 07.12.2016

     
        
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