Ein Biokorridor auf der Bananenfinca

Bananenfinca Platanera Río Sixaola pflanzt 65.000 Bäume im Anbaugebiet, um Artenvielfalt zu schützen

Bananen gehören nach wie vor zu den Lieblingsfrüchten der Deutschen. Gesund, nahrhaft und süß werden sie selbst von den wählerischsten Kindern meist gerne gegessen. Ein Großteil dieser hierzulande verspeisten krummen Gelben kommt aus Lateinamerika. Bananen mögen konstant hohe Temperaturen und viel Niederschlag. Die Bananenanbauregionen gehören auch zu den artenreichsten Gebieten der Erde. Komplexe Ökosysteme sind dort Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten. Einige Arten kommen nur dort vor und haben sich über Jahrtausende genau auf diese Lebensräume spezialisiert.
 
Fincachef Victor Pérez pflanzt eine Leucaena. © Platanera Río SixaolaIn Costa Rica gibt es heute glücklicherweise strenge staatliche Auflagen, um zum Beispiel Abholzung zur Gewinnung landwirtschaftlicher Fläche zu vermeiden. Große Gebiete des Landes sind unter Schutz gestellt. Dennoch ist der Pestizideintrag – gerechnet auf die Landesfläche – nach wie vor einer der höchsten der Welt. Die Verantwortung dafür liegt unter anderem bei der exportorientierten Bananen- und Ananasindustrie. Großflächige quadratische Monokulturen sollen eine möglichst effiziente Bewirtschaftung gewährleisten.
 
Für wandernde Tiere ist diese Fragmentierung von Landschaften ein großes Problem. Nur noch selten vorkommende Arten wie der Jaguar brauchen große Waldgebiete für ihre Streifzüge. Und eine Bananenstaude dient ihnen dabei nicht als Deckung, von einer Ananaspflanze ganz zu schweigen. Auch auf den ersten Eindruck weniger spektakuläre Tierarten fühlen sich in großen Monokulturen nicht wohl. Bienen und andere Bestäuber finden dort keine Nahrung, entsprechend bleiben Vögel fern. Faultiere nutzen Bananenstauden nicht, um von einem Waldstück zum nächsten zu klettern. Rote Aras – ihr Leben lang als Paar unterwegs – müssen zurückweichen, um hohe Baumwipfel als Schlafstätte zu finden.
 
Auf den grünen Linien gedeiht der Biokorridor. © Plantanera Río SixaolaStaatliche Kontrollmechanismen sind wichtig. Aber auch Unternehmen sollten den Schutz der Artenvielfalt unterstützen: gezielte Anpflanzungen im Feld können von Tieren als Korridor genutzt werden. Am besten werden regionale Arten gepflanzt, deren Samen und Früchte verschiedenen Tieren als Nahrung dienen, die Schutz und Nistmöglichkeiten bieten. Derartige Korridore wären auch in deutschen Maisäckern sinnvoll.
 
Platanera Río Sixaola hat vor einigen Monaten begonnen, einen Korridor auf dem Betriebsgelände anzulegen. Dazu werden verschiedene Bereiche der Finca – ein Agroforst, eine Lagune und ein Sekundärwald – miteinander verbunden. Insgesamt werden 65.000 Bäume und 35 verschiedene, teilweise bedrohte Arten gepflanzt. Diese Grünachse wird sich über 10ha erstrecken. Das Vorhaben wird wohl einige Jahre in Anspruch nehmen, bis die Bäume groß sind, wird es Jahrzehnte dauern. Nun wird motiviert gepflanzt und gegossen – die Ara-Einflugschneise und der Faultierwald sind vor dem geistigen Auge schon deutlich sichtbar.
 
Kontakt: Platanera Río Sixaola | volker@bananen.de | www.bananen.de

Umwelt | Naturschutz, 10.04.2017

     
Cover des aktuellen Hefts

Jede Menge gute Nachrichten

forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2024 mit dem Schwerpunkt "Der Weg zum Mehrweg – Transport und Logistik"

  • Circular Cities
  • Kllimagerecht bauen
  • Kreislaufwirtschaft für Batterien
  • ToGo-Mehrwegverpackungen
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
25
APR
2024
Lunch & Learn: Begeisterung für die Erde!
Wie gelingt der ökologische Wandel?
online
13
MAI
2024
IFAT Munich 2024
Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft
81823 München
24
SEP
2024
Climate-Neutral Strategies and Resource Management 2024
Sharing Corporate Climate-Neutral Best Practices for a Sustainable Future
60598 Frankfurt
Alle Veranstaltungen...
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Megatrends

Was sagt die Debatte um die Cannabis-Legalisierung über unsere Gesellschaft?
Christoph Quarch empfiehlt den Blick auf andere Drogen
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Preise gehen nach Bayern

Recruiting: weibliche Talente für männerdominierte Branchen

Incycle – rundum nachhaltig

PTA IT-Beratung erhält Siegel „Klimaneutral durch Kompensation“ von PRIMAKLIMA

toom zum sechsten Mal für Nachhaltigkeit ausgezeichnet

„Das Beste an meinem Beruf ist, Menschen zu helfen und passgenaue, individuelle Lösungen für sie zu finden!“

Porsche engagiert sich für die Kinderhospizarbeit

„Der Earth Day erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für den Schutz unserer Umwelt einzusetzen.”

  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Global Nature Fund (GNF)
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Engagement Global gGmbH
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • toom Baumarkt GmbH
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Kärnten Standortmarketing
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen