Umweltfußabdruck für Lebensmittel muss auf Leistungen der Bio Branche aufbauen
Bio-Branche diskutiert Auswirkungen von geplanten EU-Umweltstandards auf Fachtagung
„Grundsätzlich begrüßen wir, dass die Europäische Kommission mit einer transparenten Kennzeichnung einen EU-weiten Markt für grüne Produkte schaffen möchte", so Alexander Beck, Geschäftsführender Vorstand der AöL. Aber: „Die EU verfehlt ihr Ziel, wenn es nicht gelingt, die Umweltleistungen der ökologischen Produktion in dem geplanten EU-Standards abzubilden. Ziel muss sein, die ökologischen Standards im PEF System zu verankern." Nur so können zukunftsweisende Umweltaussagen auf Lebensmittel garantiert werden, die den Erwartungen der Verbraucher_innen entsprechen. Die Bürger_innen Europas haben in den letzten Jahrzehnten ein tiefes Vertrauen in Biolebensmittel und deren Leistungen gewonnen.
„An der Entwicklung der Beurteilungskriterien sind vor allem große Industrieunternehmen beteiligt", kritisiert Reuter, Geschäftsführerin von UnternehmensGrün. „Als Folge davon ist die Bewertung bisher vor allem auf Effizienzparameter konzentriert, bei der große Unternehmen Vorteile haben. Engagierte Bio-Betriebe, die für mehr Biodiversität auf dem Acker und mehr Tierwohl sorgen, was nicht im PEF abgebildet wird, geraten dabei ins Hintertreffen", befürchtet Reuter.
Die Diskussion mit Staatssekretär Jochen Flasbarth (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit), Hugo Schally (EU-Kommission Generaldirektion Umwelt) und rund 70 Unternehmen zeigte, dass noch viele Fragen offen sind. Reuter fordert für den weiteren Prozess: „Kleine und mittelständische Bio-Unternehmen, mit regionalem Bezug zu Natur und Mensch, dürfen nicht benachteiligt werden."
UnternehmensGrün e.V. ist die politische Stimme der nachhaltigen Unternehmen und setzt sich seit 25 Jahren ideell und branchenübergreifend im Namen seiner über 220 Mitgliedsunternehmen für eine nachhaltige Umwelt- und Wirtschaftspolitik ein. Mit dem europäischen Dachverband Ecopreneur.eu werden die Interessen nachhaltiger Unternehmen auch in Brüssel vertreten. Neben den politischen Fragen profitieren die Mitgliedsunternehmen vom Austausch, dem gegenseitigen Lernen und den Synergien, die sich aus der branchenunabhängigen Sichtweise ergeben. Der Verein ist parteipolitisch und finanziell unabhängig und als gemeinnützig anerkannt.
Die Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller e.V. (AöL) setzt
sich als Verband von über 100 Öko-Lebensmittelherstellern seit dem Jahr
2002 für die Weiterentwicklung des europäischen Rechts, insbesondere
des Biorechts, unter Qualitäts-, Transparenz- und Umweltgesichtspunkten,
die Förderung des Wertebewusstseins für Lebensmittel und die
Prozessqualität ökologischer Lebensmittel ein. Im Zentrum der
Verbandsarbeit stehen die politische Interessensvertretung auf
nationaler und europäischer Ebene sowie die Förderung des Austauschs und
der Kooperation der Mitglieder.
anne.baumann@aoel.org | www.aoel.org
Lifestyle | Essen & Trinken, 20.06.2017
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