BIOFACH 2025

Nachhaltigkeit im Netz:

Wie umweltbewusst ist das Internet?

Das Internet macht das Leben in vielen Bereichen einfacher, angenehmer und besser. Aber wie sieht es in puncto Umweltverträglichkeit aus? Vieles spricht in dieser Hinsicht für das WWW – aber nicht alles ist so rosig, wie es scheint.
 
Mehr Effizienz, weniger Ressourcenverschleiß
© Flickr Just one click away... Matthias Ripp CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehaltenAuf den ersten Blick bietet das Netz vor allem offensichtliche ökologische Vorteile in puncto Kommunikation: Über das Internet lassen sich ohne Verbrauchsmaterialien schriftliche Informationen in Echtzeit übermitteln – im Privatbereich haben Instant Messenger wie WhatsApp, Treema und Co. den guten alten Brief längst abgelöst. Und auch Unternehmen nutzen vorwiegend digitale Kanäle zur Kommunikation. Diese bringen nicht nur den greifbaren Vorteil der Papierersparnis mit sich: Über E-Mail-Programme wie Microsoft Outlook und die dazugehörige Web-App können Mitarbeiter weltweit und in Echtzeit miteinander kommunizieren – dies steigert neben dem Einsatz von Tools zur Synchronisation verschiedener Geräte die Produktivität in einem Unternehmen erheblich und erleichtert vor allem international tätigen Firmen die Arbeitsabläufe. Ähnlich positiv sieht es auf den ersten Blick beim Thema Medienkonsum aus: Wer Inhalte aus dem Internet herunterlädt oder streamt, kauft weniger oder gar keine Musik, Filme oder Videospiele mehr auf Datenträgern – und digitale Inhalte laufen ihren Pendants zum Anfassen langsam, aber sicher den Rang ab. Das bedeutet natürlich, dass weniger Datenträger nebst Verpackungsmaterial hergestellt und erst um die halbe Welt bis zum Kunden transportiert werden müssen.
 
Nachholbedarf in puncto Umweltschutz
Alles super also? Leider nicht. Denn so umweltfreundlich die Online-Alternativen auch wirken mögen – die Realität sieht anders aus. Das große Manko des World Wide Webs ist der gigantische Stromverbrauch: Wäre das Netz ein Land, läge es im internationalen Vergleich hinsichtlich des Energiebedarfs auf dem sechsten Rang. Neben dem Hosting von Websites und Inhalten ist zudem das Cloud-Computing einer der größten Stromfresser. Der weltweit größte Anbieter von Serverkapazität, Amazon Web Services, bezieht laut einer aktuellen Greenpeace-Studie derzeit nur 17% Strom aus erneuerbaren Energien, der Rest stammt aus fossilen Brennstoffen und Atomstrom. Die Wettbewerber Apple (83% sauberer Strom), Facebook (67%), Google (56%) und HP (50%) schneiden zwar allesamt besser ab, bis das Internet gänzlich klimaneutral funktioniert, werden jedoch wohl noch Jahrzehnte ins Land gehen. Zudem darf man auch den Endnutzer nicht außer Acht lassen – schließlich verbrauchen auch Heimrechner, Laptops, Spielekonsolen und Smartphones Strom. Bei letzteren kommt noch hinzu, dass viele Modelle wenig umweltverträglich hergestellt werden und kaum recycelbar sind. Kurzum, das Netz ist eine tolle Sache – eine saubere aber noch lange nicht.

Technik | Green IT, 08.08.2017

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Der Zauber des Wandels

forum 04/2024 ist erschienen

  • Windkraft
  • Zirkuläre Produkte
  • Tax the Rich
  • Green Events
  • Petra Kelly
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
26
NOV
2024
Ein leuchtendes Zeichen für Demokratie und Gemeinschaft
Tollwood Winterfestival unter dem Motto "Wir braucht Dich!"
80336 München
28
NOV
2024
17. Deutscher Nachhaltigkeitstag
Transformation im Gegenwind - Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises
40474 Düsseldorf
10
DEZ
2024
KI-PowerWorkshop
Die besten KI-Tools für Selbständige & KMU's
online
Alle Veranstaltungen...
Lassen Sie sich begeistern von einem Buch, das Hoffnung macht

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Sport & Freizeit, Reisen

Ein Fest für Frieden und Völkerverständigung
Christoph Quarch wünscht sich zu den olympischen Spielen eine Besinnung auf deren historische Tradition des Friedens und der Menschlichkeit
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Eindämmung der Barbarei durch Kultur

Einerseits... und andererseits

Der Gender Pay Gap in Pizzaform:

"Real Estate Social Impact Investing Award 2024"

When less equals more: the incredible potential of efficiency

Simulation beschleunigt Nachhaltigkeit in der Produktentwicklung

Kompostierbare Verpackung für Vicentini Teebeutel

Akzeptanz durch Erleben

  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Engagement Global gGmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • circulee GmbH
  • Global Nature Fund (GNF)
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Kärnten Standortmarketing
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.