Emissionshandel im internationalen Rampenlicht

Regierungen verpflichten sich zu Kooperation für Kohlenstoffmärkte

In Lissabon haben Vertreter verschiedener nationaler und regionaler Regierungen anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der International Carbon Action Partnership (ICAP) ihr Bekenntnis zum Emissionshandel bekräftigt. 
 
Am 1. September unterzeichneten hochrangige Vertreter von 26 nationalen und regionalen Regierungen, darunter Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten, Mexikos und der Republik Korea sowie verschiedener US-Bundesstaaten und Provinzen Kanadas, eine gemeinsame Erklärung zum Klimaschutz. Darin bekräftigten sie ihren Willen, ihre Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel zu intensivieren und mit neuen Kooperationen im Bereich Kohlenstoffmärkte zu untermauern.
 
Klimaschutz trotz Trump - gemeinsame Erklärung zum Emissionshandel © byref, pixabayKlimaschutz trotz Trump - gemeinsame Erklärung zum Emissionshandel © byref, pixabay
Die gemeinsame Erklärung soll ein klares Signal setzen, dass weltweit Städte, Bundesstaaten und Provinzen bereit und in der Lage sind, um mit nationalen Regierungen zu kooperieren und im Klimaschutz eine Führungsrolle zu übernehmen; trotz des Rückzugs der US-Regierung Trump von seinen internationalen Verpflichtungen in der Klimapolitik.Die Unterzeichnung der Erklärung war der Höhepunkt einer dreitägigen Konferenz hochrangiger Entscheidungsträger in internationalen Klimapolitik in Lissabon. Die Konferenz wurde von der International Carbon Action Partnership (ICAP) im Rahmen ihres zehnjährigen Jubiläums in Kooperation mit dem portugiesischen Umweltministerium ausgerichtet.
 
„Als eines der Gründungsmitglieder der ICAP freuen wir uns, dass sich diese Partnerschaft zu einem zentralen Forum des internationalen Austauschs über den Emissionshandel entwickelt hat. Emissionshandelssysteme weltweit helfen uns dabei, CO2 einen Preis zu geben, damit wir kosteneffizient die ambitionierten Klimaziele erreichen können, die wir uns in Paris gesetzt haben", sagt die deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks zum ICAP-Jubiläum.
 
„Mehr als ein Jahrzehnt lang haben Regierungen weltweit unermüdlich zusammengearbeitet, um robuste und verlässliche Kohlenstoffmärkte zu etablieren. ICAP wird weiterhin eine Schlüsselrolle in diesem Prozess spielen: als Moderatorin konstruktiver Dialoge, Brückenbauerin und ehrliche Maklerin des Wissens zwischen allen beteiligten, aktiven Regierungen. Heute haben die Mitgliedsländer ihr Bekenntnis auf internationaler Bühne erneuert, um konkrete Schritte in Richtung einer beispielhaften ‚Best-Practice‘-Politik zu gehen und gemeinsam eine emissionsarmen Zukunft zu realisieren", kommentiert Jean-Yves Benoit, Co-Vorsitzender der ICAP und Direktor für Kohlenstoffmärkte in Québec.
 
ICAP ist das erste und einzige internationale Forum für Emissionshandelssysteme, das Politiker aller Regierungsebenen zusammenbringt, um Erfahrungsaustausch zu ermöglichen und gemeinsam Lösungen in Fragen der Emissionshandelspolitik zu entwickeln. Bei einem Symposium mit hochrangigen Regierungsvertretern wurden am Freitag neue Kooperationsformen für Kohlenstoffmärkte und die Rolle von Emissionshandelssystemen beim Übergang zu einer emissionsarmen Wirtschaft diskutiert. Die Zusammenkunft in Lissabon anlässlich des ICAP-Jubiläums bot überdies die Gelegenheit, am Gründungsort ICAPs Erfolge der letzten zehn Jahre Revue passieren zu lassen und die starke internationale Gemeinschaft von Entscheidungsträgern im Bereich der Emissionshandelssysteme zu feiern, die dabei entstanden ist.
 
Seit der Gründung ist ICAP eine Schlüsselreferenz für Emissionshandel geworden und kann inzwischen 31 Mitglieder und vier Beobachter weltweit zählen. Ein Jahrzehnt lang hat ICAP maßgeblich zum beachtlichen Wachstum von Emissionshandelssystemen beigetragen, die den Sprung von Europa nach Asien, Nordamerika und darüber hinaus geschafft haben. Am Ende dieses Jahres werden weltweit 19 verschiede Systeme implementiert sein, unter anderem ein landesweites System in China, dem weltweit größten Treibhausgasemittent. Mit China an Bord werden Jurisdiktionen mit einem Emissionshandelssystem fast die Hälfte der weltweiten Wirtschaftsleistung repräsentieren.
 
Der Erfolg der Konferenz unterstreicht die breite Übereinkunft unter Entscheidungsträgern, der Zivilbevölkerung und führenden Wirtschaftsvertretern, dass ernsthafte Schritte in Richtung einer emissionsarmen Wirtschaft dringend notwendig sind. Politiken, die Kohlenstoff bepreisen, wie etwa Emissionshandelssysteme, haben sich als umsetzbares Instrument erwiesen, um Emissionen zu den geringsten Kosten zu reduzieren. Die Regierungen, die bereits Emissionshandelssysteme eingeführt haben oder sich im Planungsprozess befinden, wertschätzen ICAP für ihre Schlüsselrolle bei der Förderung und der Verbreitung dieses markt basierten Instruments.
 
Für mehr Informationen über das zehnjährige Jubiläum von ICAP können auf folgender Webseite gefunden werden: www.icapcarbonaction.com.
 
Über ICAP
Die 2007 gegründete International Carbon Action Partnership (ICAP) ist ein einzigartiger multilateraler Zusammenschluss, in dem sich Regierungsvertreter umfassend über Wissen und Erfahrungen zum Aufbau und Betrieb von Emissionshandelssystemen (EHS) austauschen. ICAP leistet überdies durch Kompetenzvermittlung in Entwicklungs- und Schwellenländern einen wichtigen Beitrag zum Erreichen eines globalen Kohlenstoffmarktes. ICAP umfasst EHS auf verschiedenen Regierungsebenen: regional, national sowie subnational (Staaten, Provinzen, Städte). Weltweit hat ICAP inzwischen 31 Mitglieder und vier Beobachter. Das Sekretariat von ICAP wurde 2008 in Berlin eingerichtet. Es ist dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) angegliedert und stellt eine arbeitsfähige Struktur des Netzwerks sicher.
 

Technik | Energie, 01.09.2017

     
        
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