SAVE LAND - UNITED FOR LAND

Protest gegen neue ökologische Kriterien bei Großveranstaltungen

Tollwood gibt Umweltpreis zurück

Das Münchner Tollwood-Festival und die Mitbegründerin und Geschäftsführerin Rita Rottenwallner gelten als Pioniere für die nachhaltige und umweltverträgliche Organisation von Großveranstaltungen. Dafür wurden sie mehrfach ausgezeichnet – unter anderem mit dem städtischen Umweltpreis der Stadt München, der ihr 2007 verliehen wurde. Genau diesen gibt Rottenwallner nun zurück. Grund dafür ist der Protest gegen Pläne des Wirtschaftsreferats, nach denen ein neues Bewertungssystem für ökologische Kriterien eingeführt werden soll. Dieses würde das Bio-Siegel mit dem "Qualität aus Bayern"-Siegel gleichstellen, das jedoch mit weitaus geringeren Anforderungen an die Tierhaltung verbunden ist. Lesen Sie hier den offenen Brief von Frau Rottenwallner an Den Münchner Bürgermeister Josef Schmid:
 
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Josef Schmid,

mit großer Enttäuschung habe ich die Beschlussvorlage „Anpassung der Bewertungskriterien beim Kriterium Ökologie für das Oktoberfest, die Auer Dulten, das Stadtgründungsfest und den Christkindlmarkt" gelesen, die am 19.9.2017 im Wirtschaftsausschuss zur Entscheidung auf der Agenda steht.

Das Münchner Tollwood Festival gilt als Paradebeispiel nachhaltig organisierte Großveranstaltungen. © Bernd Wackerbauer Das Münchner Tollwood Festival gilt als Paradebeispiel nachhaltig organisierte Großveranstaltungen. © Bernd Wackerbauer
Eine Beschlussvorlage, die von Ihnen und Ihrer Partei federführend vorangetrieben wird, und in der das Bio-Siegel mit dem konventionellen „Qualität aus Bayern"-Siegel gleichgestellt wird. Dies macht mich fassungslos. Das „Qualität aus Bayern"-Siegel ist, wie Sie wissen, mit keinerlei nennenswerten, über die gesetzlich ohnehin geltenden Vorgaben hinausgehenden Anforderungen für die Tierhaltung verbunden.

Diese Beschlussvorlage ist kein Schnellschuss, sondern das Ergebnis einer zweijährigen Debatte. Ich muss also davon ausgehen, dass Sie als zuständiger Bürgermeister nicht die Absicht haben, den ohnehin arg schleppenden Einsatz von Bio-Produkten auf München-Volksfesten und Märkten voran zu treiben.

Im Gegenteil – diese Vorlage ist eine dreifache Rolle rückwärts und torpediert den vom Stadtrat im Jahr 2006 eingeschlagenen und bislang engagiert verfolgten Weg zur „Biostadt".

Vor diesem Hintergrund sehe ich mich leider gezwungen, den Münchner Umweltpreis, den mir die Stadt 2007 verliehen hat, zurück zu geben.

Tollwood engagiert sich seit vielen Jahren für eine artgerechte Tierhaltung – doch mit dieser Beschlussvorlage fallen Sie der Bio-Landwirtschaft in den Rücken und leisten der industriellen Massentierhaltung – nicht nur in Bayern, aber dort vor allem auch – Vorschub. Denn mit dieser Vorlage positionieren Sie sich eindeutig: Wer Hendl aus bayerischer Massentierhaltung serviert, soll künftig Öko-Punkte kassieren dürfen.

Den Münchner Umweltpreis, auf den ich sehr stolz war, möchte ich von einer Stadt, deren in dieser Sache federführender Bürgermeister so agiert, nicht haben.

Ich bin sicher, Sie haben Verständnis für diese Entscheidung.

Mit freundlichen Grüßen
Rita Rottenwallner und das Tollwood-Team#
 

Umwelt | Umweltschutz, 20.09.2017

     
        
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