BIOFACH 2025

Naturland Bananenbauern aus Ecuador treffen Naturland Milchbauern in Oberbayern

Öko-faire Nord-Südprodukte schaffen Perspektiven – Hofrundgang und Molkereibesuch

Die einen kultivieren Bananen im tropischen Ecuador, die anderen produzieren Milch im Voralpenland. Doch die drei Öko-Bauern verbindet mehr, als man auf den ersten Blick vielleicht meinen würde. Alle drei sind Mitglied bei Naturland, alle drei sind genossenschaftlich organisiert und die Rohstoffe, die sie erzeugen, werden in der Molkerei Berchtesgadener Land zu einem rundum öko-fairen Joghurt verarbeitet.
 
Öko-Bananen aus Kleinbauern-Hand
Bananenbauern treffen auf Milchbauern © Naturland e.V.Die beiden Bauern aus Ecuador sind gemeinsam mit rund 120 weiteren kleinbäuerlichen Familien im Genossenschaftsverband UROCAL organisiert. Dass die Kleinbauern durch den Zusammenschluss in der Kooperative ihre Bananen für den Export produzieren können, ist eine Besonderheit. Das Geschäft mit der gerade auch in Deutschland besonders beliebten Frucht wird ansonsten zu über 80 Prozent von großen Plantagen und Konzernen dominiert.
 
Die Bananenstauden der UROCAL-Bauern wachsen gemäß Naturland Richtlinien in ökologischer Mischkultur zwischen Kakao, Bäumen zur Holzgewinnung, Papaya und anderen Obstbäumen. Dieser diversifizierte Anbau sorgt für eine langfristig hohe Bodenfruchtbarkeit und trägt zudem zur Verbesserung der Ernährungssituation und Einkommenssicherheit der Familien bei. In Deutschland werden die Naturland Fair zertifizierten Bananen über die Fairhandelsorganisation BanaFair vertrieben, die sich seit Jahren für eine Verbesserung der ökologischen und sozialen Bedingungen in der Bananenwirtschaft einsetzt. „Dank Öko-Landbau und Fairem Handel sind wir wirtschaftlich abgesichert. Für unsere Öko-Bananen haben wir einen fairen Export-Markt und zur Selbstversorgung ernten wir noch andere Früchte", sagte Yhony Yanzaguano, der mit seiner Familie neun Hektar Land bewirtschaftet.
 
Für eine bäuerliche Landwirtschaft mit Zukunft
„Wenn ich wie heute meine Kollegen aus Ecuador treffe, dann zeigt mir das einmal mehr, wie wichtig es ist, immer wieder über den eigenen Tellerrand hinauszublicken", sagte Naturland Landwirt Jakob Sichler während des gemeinsamen Rundgangs über seinen Hof: „Denn mehr Öko-Landbau wird es nur geben, wenn Landwirtsfamilien weltweit von ihrer Arbeit leben können." Sichler bewirtschaftet einen 50 Hektar großen Milchviehbetrieb mit 40 Kühen, deren Milch er an die genossenschaftlich organisierte Molkerei Berchtesgadener Land liefert. Die Molkerei fährt auch entlegene und schwer erreichbare Bauernhöfe an und zahlt seit Jahren einen überdurchschnittlich hohen Milchpreis aus. Das sichert bäuerliche Existenzen und den Fortbestand der kleinstrukturierten Landwirtschaft der Region. Darüber hinaus verarbeitet die Naturland Fair zertifizierte Molkerei in ihren Milchprodukten auch die Erzeugnisse von internationalen Naturland Bauern wie etwa Zucker, Kakao – oder eben die Bananen der Naturland Bauern aus Ecuador.
 
Rundgang durch die Milchwerke Berchtesgadener Land
Im Anschluss an den Termin auf dem Naturland Betrieb in Grassau besuchten die Gäste aus Ecuador die Molkerei Berchtesgadener Land in Piding. Die Besucher waren beeindruckt, wie modern und nachhaltig der Produktionsstandort aufgestellt ist und freuten sich über den transparenten Einblick in die Herstellung von öko-fairen Milchprodukten.
 
Die Besuchstour fand statt im Rahmen der Fairen Woche, die jedes Jahr im September vom Forum Fairer Handel in Kooperation mit TransFair und dem Weltladen-Dachverband organisiert wird, um auf den Fairen Handel aufmerksam zu machen und die Perspektiven der Bauern darzustellen. Die bundesweit mehr als 2.000 Veranstaltungen stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Fairer Handel schafft Perspektiven für die Produzent*innen im Globalen Süden". Naturland ist Mitglied im Forum Fairer Handel, das sich als die politische Stimme der Fair-Handels-Bewegung in Deutschland versteht.
 
Kontakt:
Bärbel Sagi, Naturland - Verband für ökologischen Landbau e.V.

Lifestyle | Essen & Trinken, 28.09.2017

     
        
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