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Umweltverschmutzung tötet Menschen im Südsudan

Mehr Tote weltweit als durch Aids, Malaria und Tuberkulose

Anlässlich der Weltklimakonferenz macht die Konstanzer Menschenrechts- und Hilfsorganisation Hoffnungszeichen auf die verheerenden Folgen der Umweltverschmutzung im Südsudan aufmerksam: Knapp ein Viertel aller Todesfälle (23,2 %) sind im jüngsten Staat der Welt auf Umweltverschmutzung zurückzuführen. Umweltverschmutzung tötet weltweit mehr Menschen als Aids, Malaria und Tuberkulose zusammen, besonders stark betroffen sind die Menschen im Südsudan.
 
Die unsachgemäße Förderung und Weiterverarbeitung von Öl im Südsudan führt zur Verunreinigung des Trinkwassers von über 180.000 Menschen – mit tödlichen Folgen. © 422737, pixabayDie unsachgemäße Förderung und Weiterverarbeitung von Öl im Südsudan führt zur Verunreinigung des Trinkwassers von über 180.000 Menschen – mit tödlichen Folgen. © 422737, pixabay
Ein von der rennomierten Fachzeitschrift „The Lancet" veröffentlichter Artikel mit dem Titel „Pollution, health, and the planet: time for decisive action" bestätigt die von Hoffnungszeichen seit 2008 recherchierten Ergebnisse: Zahlreiche Menschen im Südsudan werden durch Umweltverschmutzungen vergiftet. 23,2 % aller Todesfälle im Südsudan sind laut des Berichts auf Umweltverschmutzung zurückzuführen. Die Zahlen von „The Lancet" unterstützen, was Hoffnungszeichen mittels Wasserproben im Teilstaat Northern Liech aufgedeckt hat: Dort wurde das Trinkwasser von über 180.000 Menschen durch die unsachgemäße Förderung und Weiterverarbeitung von Öl stark verunreinigt. Mittels Haarproben konnte die Menschenrechtsorganisation mit einem Team aus Wissenschaftlern belegen, dass Menschen, die das Wasser getrunken haben, bereits mit Blei und Barium aus der Ölproduktion belastet sind. Die Ergebnisse dieser Studie wurden im „Zentralblatt für Geologie und Paläontologie" publiziert.
 
Eine der größten Katastrophen für Mensch und Umwelt droht
Auf der Ölkonferenz South Sudan Oil & Power im Oktober gab die südsudanesische Regierung bekannt, die Ölförderung im Südsudan weiter ausbauen zu wollen. „Sollten diese Pläne ohne ein Umdenken umgesetzt werden, steuern wir auf eine der größten Katastrophen für Mensch und Umwelt zu, die dem Ausmaß der Ölkatastrophe im Nigerdelta ähneln könnte", warnt Klaus Stieglitz, Zweiter Vorstand von Hoffnungszeichen und Menschenrechtsexperte.
 
Anlässlich der Weltklimakonferenz weist Hoffnungszeichen eindringlich auf den Zusammenhang zwischen menschgemachter Umweltverschmutzung und der Zukunft des Südsudan hin. „Dieser Zusammenhang muss von der südsudanesischen Regierung anerkannt und es müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, um die Gesundheit der Menschen im Südsudan und den Sudd als schützenswertes Ökosystem zu erhalten", erklärt Klaus Stieglitz. 
 
Hoffnungszeichen | Sign of Hope e.V. ist eine überkonfessionelle Menschenrechts- und Hilfsorganisation mit Sitz in Konstanz. Der Verein leistet seit über 30 Jahren Humanitäre Hilfe in Form von Katastrophen- und Nothilfe und engagiert sich in den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit und Menschenrechte. Im Fokus steht seit 1994 der heutige Südsudan. Die Organisation ist Mitglied im Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO).
 
Kontakt:
Ildiko Mannsperger, Hoffnungszeichen | Sign of Hope e.V.

Umwelt | Wasser & Boden, 12.11.2017

     
        
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