IFAT 2018: Umwelttechnologien für die Baubranche

Mit neuer Sonderfläche "Nachhaltigkeit im Straßenbau"

  • Premiere: Sonderfläche Nachhaltigkeit im Straßenbau
  • VDMA-Praxistage jetzt auch mit der Zerkleinerung von Mineralik
  • Moderne Maschinen zum Brechen und Sieben von Bauschutt

Neue Sonderfläche: Nachhaltigkeit im Straßenbau © Messe MünchenDie Bauwirtschaft ist eine Branche mit hoher Umweltrelevanz. Mineralische Bau- und Abbruchabfälle, Straßenaufbruch sowie Böden stellen mit jährlich bis zu 200 Millionen Tonnen den mit Abstand größten Abfallstrom in Deutschland dar. Ein Abfallstrom, der laut dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie zu 90 Prozent im Kreislauf gehalten wird. Die dafür nötigen Recycling- und Verwertungslösungen sind seit jeher ein wichtiges Ausstellungssegment der IFAT. Die Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft findet vom 14. bis 18. Mai auf dem Münchner Messegelände statt.

IFAT-Premieren für die Baubranche
Der Bedeutung der Kreislaufwirtschaft in der Baubranche tragen in diesem Jahr einige Programm-Premieren auf der Messe Rechnung. So gibt es auf der IFAT 2018 erstmals die Sonderfläche „Nachhaltigkeit im Straßenbau". Sie deckt die gesamte Prozesskette vom Straßenrückbau bis zum Wiedereinbau ab. Außer nachhaltigen Verfahren und Baustoffen ist auch der Einfluss der Digitalisierung auf alle Prozessschritte ein Kernthema. Neben einem Gemeinschaftsstand und individuellen Unternehmenspräsentationen wird die Sonderfläche von einem hochkarätigen Vortragsprogramm begleitet, das der Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik e.V. (VDBUM) organisiert.

Eine Innovation gibt es auch bei den Praxistagen des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA). Bislang zeigten die Live-Demonstrationen auf dem Freigelände den „State of the Art" in der Zerkleinerung und Aufbereitung von Biomasse. In diesem Jahr kommen auch Präsentationen von mobilen Maschinen zur Aufbereitung mineralischer Abfälle hinzu.

Recycling im Straßenbau beginnt beim Ausbau
Effizientes und umweltschonendes Recycling im Straßenbau beginnt schon beim Ausbau. Die Wirtgen GmbH reist zur IFAT unter anderem mit einer Kaltfräse an. Mit dieser lassen sich Asphalt- und Betonflächen schnell und präzise abtragen. Der schichtweise Ausbau der Deck-, Binder- und Tragschicht ermöglicht die Trennung und selektive Rückgewinnung nach Mischgutarten. Außerdem schafft die Fräse eine profilgerechte, ebene Basis für den Neueinbau von Deckschichten gleichmäßiger Stärke.

Nach dem Abriss von Gebäuden oder dem Aufbruch von Straßen muss das dabei entstandene Material für ein neues Produktleben in vielen Fällen zerkleinert werden. Die IFAT 2018 versammelt dafür auf der neuen Sonderfläche in der Halle C5 ein breites Spektrum an diversen Spezialmaschinen, wie den Split- und Asphaltbrecher SRC+ der Firma Crush + Size Technology. Nach einer Vorbrechstufe „drückt" der mit zwei Walzen arbeitende Brecher den Altasphalt schonend und mit vergleichsweise geringem Energieaufwand auf eine Körnung unter 32 mm herunter. Dabei wird die Grundkörnung kaum zerstört und das Bitumen haftet weiterhin an ihr an. Kombiniert mit dem Nachbrecher DRC+ entstehen nur sehr geringe Mengen der ungewollten, zusätzlichen Sandfraktion.

Für viele passgenaue Recyclinganwendungen gilt es außerdem, den Bauschutt zu sieben. Die dazu eingesetzten Maschinen müssen hohe Ansprüche erfüllen: Sie müssen mobil sein, um an schnell wechselnden Standorten ihre Arbeit verrichten zu können. Außerdem sollten sie mit unterschiedlich schweren Aufgabenmaterialien fertig werden. Für die Trommelsiebe des Herstellers Komptech bedeutet dies, dass sie nicht nur über eine stabile Rahmenkonstruktion verfügen müssen, sondern auch über robuste Austragsbänder und eine Trommel, die gegen herabfallende Steine möglichst unempfindlich ist. Außerdem sind die Siebe so zu konstruieren, dass es bei stark bindigen oder lehmhaltigen Ausgangsmaterialien nicht zu verstopften Trommeln oder zu Anbackungen zwischen Siebtrommel und Seitenwand kommt. Anforderungen, denen Komptech in der Vergangenheit mit dem Trommelsieb Nemus 2700 nachkam. Auf der IFAT stellt das Unternehmen mit der Nemus 3000 eine Neuentwicklung auf Basis dieser Maschine vor. Das bereits in der Grundmaschine integrierte Feinkorn- und Überkornaustrageband ist jetzt deutlich länger. Serviceintervalle, wie zum Beispiel für die „Drum-Grip-Antriebskette", wurden aufgrund einer neu konzipierten Hubkinematik verdoppelt.

Bauschutt umweltschonend sieben
Die Kormann Rockster Recycler GmbH will nach eigenen Angaben das Sieben von Bauschutt so umweltschonend wie möglich erfüllen – beispielsweise durch effiziente Staubunterdrückung, schallisolierte Motoreinhausung und Antriebsmotoren auf dem neuesten Stand der Technik. Auf der IFAT präsentiert das Unternehmen das mobile Sieb RTS514. Die 3-Deck-Siebanlage auf Raupenfahrwerk hat einen Aufgabetrichter mit einem Volumen von 7,7 Kubikmetern und ist ausgestattet mit Bändern für Sand, Grobkorn sowie mittlere Körnung, letztere unterteilt in grob und fein.

Neben dem Ausbau, dem Zerkleinern und dem Sieben von mineralischen Bauabfällen gibt es in der Bauwirtschaft noch viele weitere Aspekte, bei denen Umwelttechnologien und Recyclingprodukte zum Einsatz kommen. So wendet sich der Maschinenbauer Doppstadt unter anderem den Baumischabfällen zu. Das Unternehmen zeigt auf der IFAT live eine Maschinenkombination aus Trommelsiebmaschine, Windsichter und Dichteseparator. Diese Verfahrenskette trennt Baumischabfall in die Fraktionen Steine, Sand und Holz. Außerdem wird Plastikfolie aussortiert.

Erhalt bestehender Straßen
Zu den wichtigsten Aufgaben im Straßenbau zählt auch der Erhalt der bestehenden Straßen. Einen enormen Aufwand können da Risse hervorrufen, die immer wieder durch erneuerte Asphaltschichten durchschlagen. Die S&P Clever Reinforcement GmbH begegnet diesem Problem mit Armierungsgittern aus Glas- und Kohlefasern. Diese werden direkt unter der Deck- oder Binderschicht verlegt. Durch die werkseitige Penetration des hochfesten Gitters mit Bitumen haftet die S&P-Asphaltarmierung hervorragend am Untergrund. Bei einem späteren Ausbau sind die Armierungen zudem problemlos fräs- und recyclebar. Fräsgut mit Armierungsrückständen von S&P Glas-/Carbophalt kann nach bisherigen Erkenntnissen auch in höherwertigen Schichten, wie der Asphaltdeckschicht oder der Asphaltbinderschicht, eingesetzt werden.

Ein Recyclingbaustoff ist das auf der IFAT vorgestellte Abstreumaterial Granugrib des deutschen Herstellers Nadler Straßentechnik aus Schweitenkirchen. Es ist hochabriebfest und verschmilzt oder verklebt mit der Vergussmasse. Da es leichter als diese ist, schwimmt es immer oben.

Lösungsplattform für die Baubranche
Die hier beispielhaft genannten Lösungen sind nur ein kleiner Ausschnitt aus der umfassenden Umwelttechnologie-Welt, in die die über 3.100 Aussteller die Besucher bei der IFAT 2018 mitnehmen werden.

Kontakt: Messe München, Bianca Gruber | Bianca.gruber@messe-muenchen.de | www.ifat.de


Technik | Green Building, 20.03.2018

     
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