"Wir müssen an der Quelle der Verschmutzung ansetzen!"

Wasserwirtschaft fordert zum Tag des Wassers eine konsequente Umsetzung des Vorsorge- und Verursacherprinzips

„Neben dem Dauerproblem steigender Nitrateinträge ins Grundwasser durch Überdüngung der Felder sehen wir die Verschmutzung der Gewässer durch Spurenstoffe und Arzneimittelrückstände mit großer Sorge. Die Europäische Kommission und die neue Bundesregierung müssen jetzt dringend konkrete Maßnahmen auf den Weg bringen, um der zunehmenden Gewässerverschmutzung einen Riegel vorzuschieben. Auch sollten die Verursacher der Verschmutzungen endlich stärker in die Pflicht genommen werden. Sonst ist das seit Jahrzehnten postulierte Verursacherprinzip am Ende nur eine leere Worthülse ohne Wirkung", sagte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW), Prof. Dr. Gerald Linke, heute in Berlin anlässlich des Weltwassertags.

© Antranias, pixabay.com„Wir fordern deshalb seit Jahren die konsequente Umsetzung des Vorsorge- und Verursacherprinzips. Wir müssen an der Quelle der Verschmutzung ansetzen. Denn Stoffe, die gar nicht erst in den Wasserkreislauf gelangen, müssen auch nicht aufwändig entfernt werden. Auch muss der Grundsatz gelten: Wer zur Verschmutzung der Gewässer beiträgt, darf die Kosten für die anfallende Reinigung nicht zu Lasten der Allgemeinheit sozialisieren", so Linke weiter.

Der DVGW begrüße daher ausdrücklich, dass die Europäische Kommission die seit 2013 ausstehende Strategie gegen die Verschmutzung der Gewässer durch Arzneimittelrückstände nun endlich oben auf die politische Agenda setzt. Dabei sollen die Arzneimittelhersteller über eine erweiterte Herstellerhaftung dazu gebracht werden, mögliche Umwelteffekte bereits bei der Wirkstoffentwicklung zu berücksichtigen. Zudem sollten verbindliche Verpflichtungen für die Hersteller von Pharmaka festgelegt werden. Diese umfassen Rücknahmesysteme für nicht benutzte Medikamente, Beteiligung am Umwelt-Monitoring oder Kompensationsmaßnahmen im Fall von Umweltbelastungen.

Derartige „Life-Cycle-Betrachtungen" hält der DVGW bei der Zulassung von Chemikalien für dringend erforderlich. „Nur mit einer rechtlich verbindlichen Verpflichtung werden die Hersteller ihrer Produktverantwortung gerecht. Nur so können Gewässer effektiv geschützt werden. End-of-pipe-Technologien im Wasserwerk sollten die letzte Option bleiben. Sie sollten nur dort eingesetzt werden, wo die gesetzlich geforderte Trinkwasserqualität anderweitig nicht gewährleistet werden kann. Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Selbstverpflichtungserklärungen der chemischen Industrie nicht immer das geeignete Mittel der Wahl für den vorsorgenden Gewässerschutz sind", sagte Linke.

Der Weltwassertag ist ein Ergebnis der Weltkonferenz "Umwelt und Entwicklung" 1992 in Rio de Janeiro, Er wird seit 1993 aufgrund einer Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen jährlich am 22. März begangen. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Natur für Wasser". Weitere Informationen zum Weltwassertag 2018 finden Sie auf der Website des Bundesumweltministeriums.

Kontakt: DVGW, Daniel Wosnitzka | presse@dvgw.de | www.dvgw.de


Umwelt | Wasser & Boden, 20.03.2018

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Pioniere der Hoffnung

forum 01/2025 ist erschienen

  • Bodendegradation
  • ESG-Ratings
  • Nachhaltige Awards
  • Next-Gen Materialien
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
22
DEZ
2024
Ein leuchtendes Zeichen für Demokratie und Gemeinschaft
Tollwood Winterfestival unter dem Motto "Wir braucht Dich!", bis 23. Dezember
80336 München
03
JAN
2025
48. Naturschutztage am Bodensee
Vorträge, Diskussionen, Exkursionen mit Fokus: Arten-, Klima- und Naturschutz
78315 Radolfzell
17
JAN
2025
Systemische Aufstellungen von Familienunternehmen und Unternehmerfamilien
Constellations machen Dynamiken sichtbar - Ticketrabatt für forum-Leser*innen!
online
Alle Veranstaltungen...
NatuVision Forum

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

Keine Zeit für Klimaschutz?
Christoph Quarch erinnert zur COP29 daran, trotz Regierungskrise, Wirtschaftskrise, Inflation und Krieg in der Ukraine eine effiziente Klimapolitik zu verfolgen
B.A.U.M. Insights
Lassen Sie sich begeistern von einem Buch, das Hoffnung macht.

Jetzt auf forum:

Fotoausstellung Klimagerecht leben

Ohne Vertrauen ist alles nichts

Zeit für Regeneration

The Custodian Plastic Race 2025

Niedriger Blutdruck: Wie bleibt man aktiv, ohne sich schwindlig zu fühlen?

Hacker vs. Host: Wie man Angreifer überlistet

Auf der Überholspur: Förderpolitik hat E-Busse wettbewerbsfähig gemacht.

TARGOBANK spendet 200.000 Euro für Herzensprojekte von Mitarbeitenden

  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Kärnten Standortmarketing
  • NOW Partners Foundation
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Engagement Global gGmbH
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • circulee GmbH
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH