Hannover: Die nachhaltigste Großstadt Deutschlands 2018
Hier wird Nachhaltigkeit in beeindruckender Weise als Querschnittsaufgabe umgesetzt
„In Hannover wird nachhaltige Stadtentwicklung gelebt. Die niedersächsische Landeshauptstadt kombiniert bei der Bewältigung ihrer Zukunftsaufgaben eine integrierte und strategische Herangehensweise mit vielfältigen, kreativen Praxisprojekten und einer ausgeprägten Beteiligungskultur. Rat und Verwaltung unterstützen das breite Engagement und setzen Nachhaltigkeit in beeindruckender Weise als Querschnittsaufgabe um", so die Jurybegründung der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis.

Nachhaltigkeit als Querschnittsaufgabe
Nachhaltigkeit hat in Hannover hat eine über 20-jährige Tradition. Bereits 1995 hat der Rat der Landeshauptstadt Hannover beschlossen, die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung im Rahmen der Erstellung einer „Lokalen Agenda 21" umzusetzen. Mit der Zeichnung der Resolution des Deutschen Städtetags „2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung" im März 2016 verpflichtete sich die Landeshauptstadt als einer der ersten deutschen Kommunen zur verstärkten Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele auf kommunaler Ebene. Deutlich wird dies auch im integrierten Stadtentwicklungskonzept „Mein Hannover 2030" mit Zielen und Strategien zu insgesamt sechs thematischen Handlungsfeldern sowie u.a. zum Querschnittsthema Nachhaltigkeit.
Auch im Handlungsfeld Wirtschaft als einer der Säulen der Nachhaltigkeit zeigt Hannover seine Stärken.

Hannover ist als internationaler Wirtschafts-, Wissenschafts- und Messestandort bekannt. Darüber hinaus verfügt Hannover über eine ausgeprägte lokale Ökonomie, die bspw. im Einzelhandelsbereich deutschlandweit Strahlkraft besitzt. Rund 40 Standortgemeinschaften werden von der Wirtschaftsförderung betreut und aktiv unterstützt. „Diese hervorragende Zusammenarbeit mit den wirtschaftlichen Betrieben in der Stadt erstreckt sich auf verschiedene Bereiche – in besonderer Art und Weise aber beim Thema Nachhaltigkeit. Uns ist sehr daran gelegen, die ökonomische Vielfalt in Hannover zu erhalten und zu fördern, Beschäftigung zu sichern und zukunftssicher zu machen", so Tegtmeyer-Dette zu den Aktivitäten der Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt, der Region und der gemeinsamen Wirtschaftsförderungsgesellschaft hannoverimpuls.
ÖKOPROFIT Hannover – ein Projekt mit Tradition für die nachhaltige Zukunft
Das Umweltprogramm ÖKOPROFIT Hannover wird bereits seit über 18 Jahren von der Landeshauptstadt Hannover in Kooperation mit der Region Hannover, lokalen Behörden und Einrichtungen sowie den ortsansässigen Unternehmen durchgeführt. Das Ziel der teilnehmenden Unternehmen ist es, Betriebskosten zu senken und gleichzeitig die Umwelt zu entlasten. Dabei gibt es für jeden das richtige Angebot: Neben einem Basismodul, das bereits von über 180 Unternehmen absolviert wurde und einem ÖKOPROFIT Energie Modul für energieintensive Unternehmen, gibt es den ÖKOPROFIT Klub mit nahezu 50 Unternehmen, die ihre Abläufe und Prozesse langfristig optimieren oder ein zertifiziertes Umweltmanagement aufbauen möchten. Ganz neu ist eine Trainingsreihe für Unternehmen, die ihr Umweltmanagement zu einem Nachhaltigkeitsmanagement erweitern möchten. „Das zeigt, dass der Nachhaltigkeitsgedanke in den Unternehmen hier vor Ort sehr stark ausgeprägt ist", meint Tegtmeyer-Dette anerkennend. Zwei der laufenden ÖKOPROFIT Hannover Projekte sind darüber hinaus bei der Initiative Energieeffizienznetzwerke, einer gemeinsamen Initiative der Bundesregierung und der Wirtschaft, registriert.

Das „Gewerbegebiet Lister Damm / Am Listholze" wurde als Pilotprojekt für ein integriertes und nachhaltiges Gewerbegebiet ausgewählt. Ziel ist es, das Gewerbegebiet langfristig im Bestand zu sichern und die Rahmenbedingungen der ansässigen Unternehmen zu verbessern. Seit Juni 2016 fördert die Landeshauptstadt Hannover mit dem Investitionskostenzuschussprogramm (IKOPRO List) Investitionen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Bis zu 5.000 Euro Förderung bei maximal 50% der Investitionssumme sind pro Antrag möglich. Voraussetzung ist, dass das Projekt einen Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften im Unternehmen leistet und zur Entwicklung eines integrierten und nachhaltigen Gewerbegebietes vor Ort beiträgt.
Zukunftsthemen schon heute auf der Agenda
Neue Lieferkonzepte im City-Verkehr, eine Fachkräfteallianz und die Inklusion in der Wirtschaft sind nur einige von vielen weiteren Themen, bei denen die Landeshauptstadt Hannover aktuell mitwirkt. So gibt es jährlich einen Inklusionspreis für sozial engagierte Unternehmen in der Region Hannover und enge Kooperationen mit den Unternehmen in den Bereichen Ausbildung und Qualifizierung. Gründungsberatungen und Herausforderungen der Digitalisierung in der Arbeitswelt sowie nachhaltige Flächenentwicklungen werden auch zukünftig eine wichtige Rolle in der Arbeit der Wirtschaftsförderung einnehmen.
Hannover zeigt, dass gelebte Nachhaltigkeit, insbesondere mit einem regen und kontinuierlichen Austausch zwischen den Stakeholdern, ein entscheidender Wirtschaftsfaktor für den Standort ist.

Mehr zum Nachhaltigkeitsengagement der Landeshauptstadt Hannover und zur Bewerbung bietet das Internet unter www.hannover-nachhaltigkeit.de.
Weitere Informationen der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. unter www.nachhaltigkeitspreis.de.
Gesellschaft | Green Cities, 10.04.2018
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 01/2018 - Digital in die Zukunft? Tierische Geschäfte! erschienen.

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