Analyse: Weltbank vertreibt weiterhin Menschen von ihrem Land
Studienergebnisse erhöhen Druck auf die Vorstände und den Präsidenten der Weltbank
Eine neue Analyse der NGO urgewald zeigt, dass die Weltbank immer noch in vielen ihrer Entwicklungsprojekte Menschen umsiedelt. urgewald hat 1.920 Projekte überprüft, die von der Weltbank in den letzten vier Geschäftsjahren genehmigt wurden. Zwischen 37,2 % und 40,1 % der Projekte standen im Zusammenhang mit möglichen Umsiedlungen: 37,2 % im Geschäftsjahr 2015, 39,7 % in 2016, 37,7 % in 2017 und 40,1 % in 2018. Dazu zählen Straßenbau-, Bergbau- oder Agrarprojekte.

Im Jahr 2015 musste Kim Mängel bei Umsiedlungsprojekten der Bank eingestehen, nachdem das International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) einen ausführlichen Bericht dazu veröffentlicht hatte. Die Journalisten hatten herausgefunden, dass zwischen 20 und 30 Prozent aller Projekte von 2004 bis 2013 wahrscheinlich zur Umsiedlung von Menschen geführt haben. Schätzungsweise 3,4 Millionen Menschen seien aus ihren Häusern bzw. von ihrem Land vertrieben worden oder hätten anderweitige Verletzungen ihrer Existenzgrundlagen erlitten.
Um zu überprüfen, wie die Bank auf diese dramatischen Ergebnisse reagiert hat, hat urgewald die jüngeren Projekte analysiert. Knud Vöcking, urgewald-Campaigner zur Weltbank, sagt: „Unsere Analyse liefert Hinweise darauf, dass die Weltbank die Menschen in ihren Projekten immer noch nicht genug schützt. Umsiedlung ist nach wie vor gängige Praxis, insbesondere bei Projekten in Afrika, Ostasien und im Pazifikraum. Die Bank muss endlich aufhören, die Vertreibung von Menschen als Kollateralschaden zu betrachten."
Die Analyse von urgewald umfasst alle genehmigten Projekte im öffentlichen Sektor von Juli 2014 bis Juni 2018, die auf den Webseiten der Weltbank veröffentlicht wurden. In vielen Fällen fehlten grundlegende Angaben zu den Umsiedlungsprojekten. Beispiel Geschäftsjahr 2018: Die Bank gab nur in 26,9 % der 175 Projekte im Zusammenhang mit Umsiedlung die Zahl betroffener Menschen an.
Vöcking sagt: „Es ist schockierend zu sehen, dass in so vielen Fällen grundlegende Informationen zu den Projekten fehlen. Uns macht es fassungslos, dass die mächtigste Entwicklungsbank der Welt so nachlässig ist, wenn es um Projekte geht, die die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen zerstören können."
In Bali werden die Weltbank-Gouverneure über eine Erhöhung der jährlichen Darlehenssumme von 60 Mrd. auf 100 Mrd. US-Dollar entscheiden. Vöcking: „Dies wird den Druck erhöhen, das Geld schneller auszugeben. Nach unserer Erfahrung bedeutet dies einen Verlust von Kontrolle und weniger Schutz für Mensch und Umwelt."
Die Ergebnisse der Analyse finden Sie online zum Download (Englisch).
Lifestyle | Geld & Investment, 11.10.2018

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