Ohne Wasser kein Tourismus
Auch der indirekte Verbrauch zählt
Wasser spielt im Tourismus eine große Rolle – Urlaub findet oft am oder auf dem Wasser statt. Meere, Seen und Flüsse sind Attraktionen für Reisende aller Länder. Damit ist der Tourismus wie keine andere Branche vom Wasser abhängig, und es ist die Pflicht der Tourismusindustrie, die Ressource Wasser zu schützen, um die Attraktivität von Tourismusdestinationen zu erhalten.

Brennpunkt Europa
Für uns in Europa sind gerade in den beliebten Ferienregionen rund um das Mittelmeer extreme Trockenperioden und damit verbundene Wasserengpässe keine Seltenheit. Das International Panel on Climate Change (IPCC) hat für Europas Süden eine Vielzahl von Szenarien, abhängig vom prognostizierten globalen Durchschnittswert der Temperaturänderung, entwickelt. Das wahrscheinlichste Szenario zeigt einen deutlichen Rückgang der Niederschläge sowie steigende Temperaturen in Südeuropa und im Mittelmeerraum in den nächsten 50 Jahren. Dies wird einen steigenden Bedarf an Frischwasser für Bewässerung, Verdunstung von Schwimmbädern und erhöhte Anforderungen an Duschen und Wäsche nach sich ziehen und damit die Situation weiter verschärfen. Deshalb ist laut WWF unkontrollierter Tourismus heute eine der größten Gefahren für den Mittelmeerraum. Folglich sind nach Ansicht der Naturschutzorganisation neue Schutzgebiete und Änderungen im Küstenmanagement dringend erforderlich, um gefährdete Meeresgebiete zu schützen und langfristig zu erhalten.
Starkwetterereignisse und Dürreperioden
Dieses Jahr zeigt, wohin die Reise geht: Nicht nur im südlichen Europa, sondern auch in Mitteleuropa herrschte eine extreme Dürre, die Wasserressourcen schrumpfen ließ. Gleichzeitig steigt die Gefahr von Starkwetterereignissen. Die gegenwärtigen Katastrophenbilder aus den Küstenregionen Italiens zeigen, was immer stärkere Herbststürme anrichten können. Wasserknappheit und Wetterkapriolen werden in den kommenden Jahrzehnten auch in Mitteleuropa zunehmen und damit Tourismusakteure hierzulande vor neue Herausforderungen stellen.
Im Tourismus ist es Zeit zu handeln
Um sich diesen Herausforderungen zu stellen und adäquate Lösungsansätze zu entwickeln, ist das Mitwirken aller im Tourismus tätigen Akteure gefragt. Insbesondere Hotels haben einen großen Hebel, den Wasserverbrauch zu reduzieren und damit verfügbares Wasser für die natürliche Umwelt und die Gemeinden in den Urlaubsgebieten zu erhalten und – ein nicht zu vernachlässigender Grund für den Hotelier – damit Kosten zu sparen. Futouris hat deshalb gemeinsam mit Thomas Cook einen Leitfaden zum Thema Wasser entwickelt, der Hoteliers, Manager und Mitarbeiter von Hotels ein Tool an die Hand gibt mit dem sie systematisch und langfristig Wasser in ihrem Hause sparen können. Das Handbuch dient zur Bewertung des Wasserverbrauchs im Hotel und gibt Empfehlungen zur Reduzierung der Ressourcen sowie der damit verbundenen Kosten. Im Rahmen von Zertifizierungen (z.B. Travelife) sind Hotels angehalten, Wasser zu sparen und Verbrauchsrichtwerte einzuhalten. Grundsätzlich braucht es verlässliche Controlling-Instrumente für Hotels und Veranstalter, um sicher zu gehen, dass zertifizierte Hotelpartner wirklich wassersparend arbeiten.
Auch der indirekte Verbrauch zählt
Es sind nicht nur die direkten Wasserverbräuche, die Herausforderungen darstellen. „Auf lange Sicht ist es wichtig, nicht nur das direkt verbrauchte Wasser in Duschen, Küche, für Pools und Bewässerung zu betrachten, sondern auch den indirekten Wasserverbrauch", fordert deshalb Andreas Koch, Nachhaltigkeitspionier und Geschäftsführer der Nachhaltigkeitsberatung blueContec GmbH. Dieses sogenannte virtuelle Wasser ist das Wasser, welches für die Herstellung von Waren oder Services weltweit eingesetzt wird. Verbraucht ein typisches 4-Sterne Mittelmeer-Resort etwa 300-600 Liter pro Gast und Nacht, so ist der indirekte Wasserverbrauch, der vor allem durch die eingekauften Lebensmittel verursacht wird, oftmals 15-20 Mal so hoch. Nur zwei Beispiele: Ein Tasse Kaffee verbraucht weltweit für die Herstellung etwa 140 Liter Wasser, beginnend beim Anbau der Pflanze bis hin zu Reinigung, Transport etc. Der sogenannte Wasserfußabdruck für die Herstellung von einem kg Rindfleisch beträgt gar 15.000 Liter. Ein Buffet mit regionalen, frischen Produkten und weniger Fleischanteilen kann also eine äußerst wirkungsvolle Wassersparmaßnahme sein.
Quelle: Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
Umwelt | Wasser & Boden, 01.12.2018
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 04/2018 - Frauen bewegen die Welt erschienen.

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