Visionen für eine regionale und faire Textilwirtschaft
2. Zukunftsforum 'Ethical Fashion' in Glarus Nord
Im Kanton Glarus formiert sich mit dem Zukunftsforum «Ethical Fashion Switzerland» eine Stimme für «Sustainable Textiles» in der Schweiz. Die TeilnehmerInnen aus Wirtschaft, Verwaltung und Interessenverbänden diskutierten, wie sie die Zukunft der Textilbranche gestalten können. Konkrete Pläne gibt es für eine Charta mit Zielen, die am nächsten Zukunftsforum im Frühjahr 2019 verabschiedet werden soll.

Eine Charta für die Zukunft der Textilindustrie
Mit einer Charta wollen sich die TeilnehmerInnen realistische Ziele setzen und die Öffentlichkeit für faire Produktion und nachhaltige Textilwirtschaft sensibilisieren. Dafür sind überzeugende BotschafterInnen und Leuchtturmprojekte unabdingbar. Neben Aufklärung und Bildung soll die Lust geweckt werden, Gutes zu tun. Die Textilien sollen nicht nur mit ihrer Produktionsgeschichte überzeugen, sondern auch mit Design und Qualität. Diese Eckpunkte werden in einer Arbeitsgruppe bis zum nächsten Forum weiter ausformuliert.
Mehr Transparenz gefordert
Arbeiten muss sich lohnen – auch oder gerade für Beschäftigte in der Textilbranche. Dass viele am Existenzminimum arbeiten, muss sich ändern. Da sind sich die TeilnehmerInnen des Zukunftsforums einig und arbeiten in einem Workshop drei Ansätze aus, wie der Lohn transparenter und fairer werden kann:
- Es geht doch: Mit gutem Beispiel vorangehen und Best Practice in der Schweiz promoten.
- Was ich weiss, macht mich heiss: Der Lohn muss transparenter werden. Veranstaltungen mit Brands in Shops, wissenschaftliche Arbeiten und ein Kriterienkatalog für Veränderungen sind Meilensteine auf dem Weg zur Lohntransparenz.
- Mit Hochdruck zum Ziel: Mit Kampagnen soll der Druck auf Shops und Hersteller er-höht werden. Ehtical Brands sollen mit gutem Beispiel vorangehen und ihre Lohnpolitik offenlegen.

Den König «Kunde» erreichen
Textilprodukte sollten nicht nur ethisch sondern auch ästhetisch sein, damit sie den Kunden ansprechen. Nur eine kleine Käufergruppe stellt das Gewissen über die Anziehungskraft schöner und günstiger Kleider. Warenpräsentation und die Ästhetik der Produkte soll zum Beispiel mit Storytelling in einem Ethical Warenhaus verbessert werden. Cross Concept Stores verbinden Gastrobetrieb und Fashion Store. Auch die Möglichkeiten des Internet sollen mehr genutzt werden, zum Beispiel mit Kommunikation in Social Media und mit Onlineshops. Die Zielgruppe für Produkte von Ethical Fashion soll erweitert werden. Neben Fast Fashion Victims sollen auch Skeptiker, Online Shopper, Senioren und DINKS erreicht werden. Botschafter, Produktionsführungen, Ausbildung und gezielte PR-Kampagnen sind die Schlüssel dafür. Neben dem Kunden müssen auch die Businesspartner angesprochen werden. Zum B2B-Plan des Zukunftsforums gehören Hilfen für eine bessere Orientierung im Label-Wald. Greenwashing soll mit Transparenz-Guidlines sowie mit Hilfe von Branchenverbänden und Agenten entgegengewirkt werden.
Glarus schöpft Zukunftspotenzial aus der Vergangenheit
Dass sich der Kanton Glarus zu einer Plattform für Nachhaltigkeitsthemen entwickelt, ist kein Zufall. Textilindustrie hat in Glarus Tradition: Im 19. Jahrhundert erlangte sie weltweite Bedeutung. 1848 verabschiedete die Glarner Landsgemeinde das erste Fabrikgesetz für mehr Rechte der Arbeitnehmenden. Im 21. Jahrhundert knüpft der Kanton Glarus an die Textiltradition von einst an – wieder mit einer Premiere: 2016 wurde Glarus Nord die erste «Fair Trade Town». Die grösste Glarner Gemeinde beherbergt die Innovationsplattform Kerenzerberg, ein Think Tank für Nachhaltigkeit. Bestandteil davon ist auch «Sustainable Fashion Switzerland». Auch der Tagungsort im Seminarhotel Lihn setzt auf Nachhaltigkeit. Neben sozial-therapeutischen Angebote stehen nachhaltiger Umgang mit naturnahen, fairen und regionalen Produkten auf der Agenda. Das Seminarhotel wird von der Genossenschaft sozial-diakonischer Werke betrieben.
Lifestyle | Mode & Kosmetik, 17.12.2018

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