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Dezentrale Energieerzeugung

Nicht ohne Digitalisierung

Diesen Beitrag von Heiko von Tschischwitz, LichtBlick SE finden Sie im B.A.U.M.-Jahrbuch 2017 - Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
 
Wo vor wenigen Jahren einige hundert zentrale Kraftwerke Strom produzierten, übernehmen das zu mehr als 30 Prozent heute rund 1,5 Millionen Photovoltaik-Anlagen und rund 26.000 Windräder. © skeeze, pixabay.com.jpgWo vor wenigen Jahren einige hundert zentrale Kraftwerke Strom produzierten, übernehmen das zu mehr als 30 Prozent heute rund 1,5 Millionen Photovoltaik-Anlagen und rund 26.000 Windräder. © skeeze, pixabay.com.jpg
Morgens vor der Arbeit noch kurz den Ladestand der Batterie im Elektroauto mit der App überprüft, während der Parkzeit per Smartphone die Speicherkapazität der Batterie zur Verfügung gestellt und vor Feierabend die Batterie doch etwas mehr aufladen lassen, um einen Abstecher zu Freunden zu machen – alles per Smartphone, alles digital, alles ganz einfach. Das gesamte Leben wird smart – unsere Kommunikation, unser Zuhause und wir selbst. Die digitale Revolution hat vor rund zehn Jahren in der Kommunikation begonnen und inzwischen alle Bereiche des Lebens erfasst. Wie sehr, das zeigt dieses Beispiel aus dem Forschungsprojekt INEES, das das Energie- und IT-Unternehmen LichtBlick gemeinsam mit Partnern umgesetzt hat. INEES steht für „Intelligente Netzanbindung von Elektrofahrzeugen zur Erbringung von Systemdienstleistungen" – kurz: Die Partner haben untersucht, ob und wie sich Batterien von Elektroautos in die Energiemärkte integrieren lassen und welchen Beitrag die Batterien zur Netzstabilität beitragen können. Das komplette Projekt hätte ohne Smartphone und digitale Vernetzung nicht stattfinden können.
 
Private Energiewender
Die Digitalisierung wird weiter voranschreiten und unser Energiesystem ebenso radikal wandeln wie die Kommunikationswelt. Einen wesentlichen Einfluss darauf genommen haben die Energiewende und der Ausbau der erneuerbaren Energien. Wo vor wenigen Jahren einige hundert zentrale Kraftwerke Strom produzierten, übernehmen das zu mehr als 30 Prozent heute rund 1,5 Millionen Photovoltaik-Anlagen und rund 26.000 Windräder. Der Preisverfall der erneuerbaren Technologien macht Solar- und Windenergie zukünftig noch wettbewerbsfähiger. Experten erwarten, dass Sonnenstrom in Zukunft für zwei Cent die Kilowattstunde produziert werden kann.
 
Die sinkenden Preise machen Solarstrom auch für Hausbesitzer attraktiv, und das unabhängig von Förderungen und Einspeisevergütung. Komplett wird die Energiewende im Kleinen, wenn die PV-Anlage mit einem Speicher ergänzt wird. Auch bei den Heimspeichern fallen die Preise und bereits heute ist eine Kombination aus PV-Anlage und Batterie eine sinnvolle Lösung. Sinkende Investitionskosten und der steigende Wunsch nach mehr Energieunabhängigkeit lassen ein Szenario mit 10 oder 20 Millionen Solaranlagen auf deutschen Dächern durchaus realistisch erscheinen.
 
Mit den fallenden Batteriepreisen wird eine weitere Entwicklung Fahrt aufnehmen: die Elektromobilität. Die Zahl der E-Autos auf deutschen Straßen ist aktuell zwar noch überschaubar. Doch wie alle disruptiven Entwicklungen kann sich das auch schnell ändern und statt der angepeilten eine Million Elektroautos sind fünf Millionen, zehn Millionen oder mehr auf den Straßen unterwegs.
 
SchwarmEnergie®
Der Ausbau der erneuerbaren, dezentralen Energien und Speicher geht unaufhaltsam voran. Das bringt uns in eine neue Phase der Energiewende, die gekennzeichnet ist durch einen stärkeren Blick auf die Systemdienlichkeit der jeweiligen Komponenten. In den kommenden Jahren werden wir vor der Herausforderung stehen, Millionen Solaranlagen, Windräder, Solarspeicher und E-Fahrzeuge intelligent zu vernetzen, um Produktion und Verbrauch von Sonnen- und Windenergie auszugleichen und die Netze zu stabilisieren. Wir bekommen einen neuen digitalen Energiemarkt. Nicht mehr eine Handvoll Energiekonzerne verkaufen Strom und Wärme an Endkunden, sondern Verbraucher produzieren ihre eigene Energie. Sie verkaufen den Stromüberschuss und stabilisieren mit freien Batteriekapazitäten im Haus oder im Elektroauto – während es parkt – das Stromnetz. 
 
Das Energie- und IT-Unternehmen LichtBlick hat für diesen digitalen Markt die IT-Plattform Schwarm- Dirigent® entwickelt. Der SchwarmDirigent® vernetzt und optimiert schon heute über 1.000 dezentrale Anlagen – Blockheizkraftwerke, Batterien, Elektroautos und Solaranlagen. LichtBlick zeigt zudem in zwei Mehrfamilienhäusern, wie die Zukunft der Energieversorgung aussehen kann. Vernetzt in einem Mini-Schwarm, erzeugen und speichern Solaranlage, Batterie, Blockheizkraftwerk und Elektroautos bedarfsgerecht Energie. Die Bewohner versorgen sich so zu 100 Prozent mit Energie, die vor Ort erzeugt wurde.
 
Politische Prozesse
Mit dem Strommarktgesetz und dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende hat die Regierung zwei Gesetze verabschiedet, die den Weg für eine digitale Energiewelt ebnen sollen. Dazu gehört unter anderem der Roll-out der Smart-Meter. Die Einführung der neuen Zähler ist zwar nicht unumstritten, doch für die Digitalisierung ein wichtiger Schritt. Nur so lassen sich Projekte wie die Einbindung von stationären oder mobilen Speichern zukünftig umsetzen.
 
Die Weichenstellung seitens der Politik ist also getan. Entscheidend ist, dass die Digitalisierung der Energiewende weiter voranschreiten kann. Deutschland hat bei der Energiewende und den erneuerbaren Energien jahrelang eine Spitzenposition inne gehabt. Doch andere Staaten holen auf – und überholen Deutschland sogar mit ambitionierteren Ausbauzielen. Daher geht es jetzt darum, durch zukunftsweisende Gesetzgebung neue Geschäftsmodelle im „Smart Market" nicht auszubremsen, sondern voranzutreiben.
 
Heiko von Tschischwitz ist Unternehmensgründer und Vorsitzender der Geschäftsführung bei LichtBlick. Der Diplom-Ingenieur ist Öko-Manager des Jahres 2006 und Energiemanager des Jahres 2013. Mit innovativen Entwicklungen wie SchwarmEnergie® hat von Tschischwitz LichtBlick zu einem national und international agierenden Energie- und IT-Unternehmen entwickelt.

Quelle: BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften

Technik | Energie, 01.01.2017

     
        
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