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Wie PC und Handy Leben retten

Die Digitalisierung verändert auch Entwicklungs- und Schwellenländern

Diesen Beitrag von Franziska Freihart, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH finden Sie im B.A.U.M.-Jahrbuch 2017 - Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
 
Eine App kann die klassische HIV/ AIDS-Aufklärung ergänzen und so Menschenleben retten. Die UN-Milleniumsziele sollen durch ein lab of tomorrow unter Nutzung moderner Informationstechnologien schneller erreicht werden. © GIZEine App kann die klassische HIV/ AIDS-Aufklärung ergänzen und so Menschenleben retten. Die UN-Milleniumsziele sollen durch ein lab of tomorrow unter Nutzung moderner Informationstechnologien schneller erreicht werden. © GIZ
HIV tötet. Das weiß doch jeder. Wirklich jeder? Anscheinend nicht. In Afrika zum Beispiel kennen sich laut Abschlussbericht der UN-Millenniumsziele nur 37 Prozent aller jungen Frauen und Männer umfassend mit HIV/AIDS aus. Auch das fehlende Wissen rund um andere Krankheiten oder Präventionsmaßnahmen mahnt der Bericht an – insbesondere für Afrika. Doch dank Smartphones und Internet könnte sich der Zustand bald ändern. Denn die Digitalisierung verändert vieles – auch in Entwicklungs- und Schwellenländern. Nach Digitalisierung rufen auch die Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen. Außerdem fordern sie: Kräfte zusammenlegen! Staat und Wirtschaft sollen nicht jeder für sich Dinge zum Positiven verändern, sondern dies gemeinschaftlich tun. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt deshalb im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) seit 2011 Hand in Hand mit der Zivilgesellschaft die südafrikanische Präventionsinitiative „loveLife" bei der HIV/AIDS-Aufklärung. Mit finanzieller Unterstützung der KfW Bankengruppe und Beratung durch die GIZ hat loveLife eine App entwickelt, mit der sich Jugendliche und junge Erwachsene über alle Fragen eines selbstbestimmten und gesunden Sexuallebens informieren und austauschen. Über die interaktive App sammeln die Nutzer Bonuspunkte für Vorbeugungsmaßnahmen wie einen HIV-Test oder können die Wissenspunkte, die sie bei einem digitalen Quiz zum Thema sexuelle Gesundheit sammeln, im realen Leben gegen eine Belohnung eintauschen, wie zum Beispiel Guthaben für Mobiltelefone oder Musik-Downloads.
 
Zucker – unter Kontrolle
Auch die Privatwirtschaft, unter anderem das Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck, setzt sich mit Online-Plattformen und Apps für das Gesundheitswesen Afrikas ein. Einen Fokus legt Merck derzeit auf das Thema Diabetes, denn laut der International Diabetes Federation (IDF) soll sich die Zahl von etwa 14 Millionen Betroffenen in Afrika bis 2040 mehr als verdoppeln. Hinzu kommt, dass es zu wenige Ärzte gibt, die Diabetes behandeln können. Aus diesem Grund hilft die Austauschplattform „Merck UNITE" vor allem Medizinern, Krankenschwestern und Apothekern. Auf dem Portal tauschen die Nutzer Erfahrungen und Wissen zu Diabetes und Bluthochdruck aus, nehmen an Webinaren teil und laden sich Präsentationen herunter.
 
Die siebzehn UN-Millenniumsziele
Bei der Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDG) spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle. Nicht nur Ziel 9 „Infrastruktur, Industrialisierung, Innovation" ist danach ausgerichtet, auch bei vielen anderen Zielen hilft die Digitalisierung zur Umsetzung. Und gerade Firmen sind aufgerufen, zur Erreichung der SDGs beizutragen. Zwar wissen laut einer Umfrage durch PricewaterhouseCoopers (PWC) bereits die Hälfte der rund 1.000 befragten Unternehmen, dass die SDGs für sie relevant sein könnten, jedoch nur jedes achte Unternehmen weiß, wie sie die Idee umsetzen sollen. 22 Prozent warten anscheinend sogar auf gezielte Anweisung „von oben".
 
Das „lab of tomorrow" verknüpft Wirtschaft und Staat
Um diese Lücke zu schließen und die Marktchancen von Unternehmen mit den Herausforderungen von Entwicklungs- und Schwellenländern zu verknüpfen, entstand im Sommer 2015 die Idee zum „lab of tomorrow". Im ersten Schritt treffen sich bei dem von der GIZ initiierten und vom BMZ beauftragten „lab" Unternehmer und Experten aus einem ausgewählten Entwicklungs- oder Schwellenland zu einem dreitägigen Design-Thinking-Workshop. In diesen drei Tagen entwickeln die Teilnehmer vor allem digitale Geschäftsideen als Lösung für ein Problem des Landes. Nach dem Workshop startet dann der eigentliche Arbeitsprozess, in dem die Geschäftsidee weiter bearbeitet und im besten Fall vor Ort getestet wird.
 
Im dritten „lab of tomorrow", das Hand in Hand von GIZ und Merck umgesetzt wurde, stand die Verbesserung des Gesundheitswesens in Kenia im Mittelpunkt. Die Herausforderung: Welche Logistiklösungen ermöglichen einen besseren Transport von Medikamenten? Bei Merck in Darmstadt kamen dazu 31 Unternehmer, unter anderem von SAP und Siemens, mit Experten zusammen und entwickelten neun Geschäftsmodelle. Diese digitalen Ideen, die im Workshop entstanden, reichten vom Transport von Medikamenten via Drohnen bis zu verschiedenen Apps, die über medizinische Versorgungsmöglichkeiten in der Nähe informieren sollen. Insgesamt wollen nun 20 Unternehmen vier der Ideen in Projekte umsetzen, um auf digitalem Weg die Gesundheit zu verbessern. Am Ende ist es ein gemeinsames Ziel, an dem alle arbeiten: Hand in Hand die SDGs zu erfüllen und Defizite in Entwicklungs- und Schwellenländern zu beheben – digitale Anwendungen leisten dabei wertvolle Dienste.
 
Franziska Freihart studiert in Tübingen den Master „Friedensforschung und Internationale Politik". Auf den Bachelor in Journalistik folgte ein Praktikum bei der GIZ GmbH. Ostafrika ist für sie ein Stück Heimat. 2011 war sie weltwärts- Freiwillige in Tansania. Im Auslandssemester 2014 in Uganda baute sie das Online-Radio „Radio Hope" mit auf.

Quelle: BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften

Gesellschaft | Bildung, 01.01.2017

     
        
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