Neujahrsputz: Altwaren verschenken statt wegwerfen

Alte Brillen finden etwa in Burkina Faso eine zweite Verwendung

Pro Jahr fallen in Österreich tausende Tonnen an Geschirr, Möbel, Kleidung, Elektrogeräten, Spielsachen, Büchern oder CDs und DVDs an Altwaren an. Insbesondere zu Beginn des neuen Jahres wird kräftig entrümpelt und für andere Brauchbares wird gnadenlos weggeworfen. Alte Geräte wie Laptops liegen andererseits oft jahrelang ungenutzt zuhause herum.
 
Elektrogeräte Reloaded: Neue Netbooks für soziale Einrichtungen
Selbst aus alten Laptops können neue gemacht werden. © annca, pixabay.comSelbst aus alten Laptops können neue gemacht werden. © annca, pixabay.com
Ausrangierte IT-Geräte wie Netbooks, Laptops, Tablets und entsprechende Ladekabeln sollten zu sozialen Einrichtungen gebracht werden, wie zum Beispiel zu den Wiener Volkshochschulen. Die Geräte werden danach ins Demontage- und Recyclingzentrum und zu einem Spezialisten in der Verwertung von IT-Geräten gebracht. Dort werden alle Daten gelöscht, die Geräte gereinigt, gegebenenfalls repariert und neu mit Programmen aufgesetzt. Danach kommen die Netbooks zum Beispiel in Quartieren für minderjährige Flüchtlinge oder in Tageszentren für Obdachlose wieder zum Einsatz.
 
Klarer Durchblick: Neue Brillen für Burkina Faso
Eine getragene Brille einfach in der Schublade liegen zu lassen, verbraucht nur Platz in den eigenen vier Wänden. Eine gute Re-Use Möglichkeit gibt es in Tirol: dabei kommen die Brillen und Etuis erst einmal in die Sammelbox bei Optikern oder Recyclinghöfen. Dann werden sie von der Firma Swarco abgeholt und zur Optikerschule nach Hall in Tirol geliefert. In der Optikerschule angekommen, geht es an die Sortierung, Kennzeichnung der Sehstärke und Verpackung für den Versand nach Afrika, genauer gesagt: nach Burkina Faso. In der 2012 gegründeten Optikerschule vor Ort werden die alten Gläser geschliffen, in die Fassungen eingesetzt und weitervergeben.
 
Ausgediente Waschmaschinen können zum Beispiel im Reparaturzentrum (kurz: R.U.S.Z) abgegeben werden. Nachdem die Altgeräte auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft, serviciert und gegebenenfalls repariert wurden, werden diese im hauseigenen Re-Use-Shop weiterverkauft. Geräte, die nicht mehr weiterverwendet werden können, werden demontiert und dienen als Ersatzteilspender. Mit diesen Maßnahmen wird einerseits die Nutzungsdauer von ausrangierten Geräten verlängert und andererseits einkommensschwächeren Haushalten ein leistbares Qualitätsgerät ermöglicht.
 
Second Hand: Vintage-Stücke für Schnäppchenjäger und karitative Einrichtungen
Sämtliche Altwaren können auch auf den Wiener Mistplätzen – zum Beispiel in der 48er Tandler-Box – für einen guten Zweck abgegeben werden. Nach der ersten Begutachtung, werden die Gegenstände ins Altwarenlager der MA48 transportiert. Dort werden sie nach Produktgruppen und Gebrauchsfähigkeit sortiert und für den Weiterverkauf vorbereitet. Elektroaltgeräte wie zum Beispiel Geschirrspüler werden im Demontage- und Recyclingzentrum überprüft und mit einem Jahr Gewährleistung wieder verkauft. Die Stücke finden dann entweder bei einer karitativen Einrichtung einen neuen Platz oder sie können im 48er-Tandler günstig gekauft werden.
 
Re-Use schafft Arbeitsplätze und schont unsere Ressourcen
Auch die über 100 sozialwirtschaftlichen Re-Use-Shops des RepaNet-Netzwerkes in ganz Österreich verkaufen jährlich ca. 5.500 Tonnen an Altwaren und schaffen damit 1.500 Jobs für benachteiligte Menschen. Aus diesem Netzwerk gibt es in ganz Österreich zahlreiche Re-Use Projekte wie Reparatur-Cafés, Werkstätten und Sammelstellen, die sich um die Wiederverwendung von Altwaren kümmern. So reduzierten die RepaNet-Mitglieder mit ihren Re-Use-Aktivitäten die Gesamtemissionen der österreichischen Wirtschaft im Ausmaß von knapp 75.000 Tonnen CO2-Äquivalenten, das entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 29.000 PKW.
 
Re-Use Beispiele finden Sie auf der Website.
 
Über die Initiative Rund Geht’s:
Mit dem Ziel Infos, Zahlen und Fakten zur heimischen Abfallwirtschaft und deren Maßnahmen in der Bevölkerung zu verankern, wurde die bundesweite Aktion „Rund Geht’s" gestartet. Mit Beispielen aus der Kreislaufwirtschaft zeigt die Rund geht´s auf, wie richtig getrennter Abfall von heute der Rohstoff von morgen ist. Ins Leben gerufen wurde die Kampagne vom Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) gemeinsam mit zahlreichen Akteuren der Abfallwirtschaft, den Bundesländern, den Abfallverbänden, BMNT, WKÖ u.v.a.
 
Kontakt: Franz Tragner, tatwort Nachhaltige Projekte GmbH | franz.tragner@tatwort.at

Lifestyle | LOHAS & Ethischer Konsum, 02.01.2019

     
        
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