Culture Clash?
Traditionsunternehmen in Coworking-Spaces
Diesen Beitrag von Johannes Hauke, Mindspace Hamburg, finden Sie im B.A.U.M.-Jahrbuch 2019 - New Work.

Vernetzung ist alles
Die Gründe, die für Coworking sprechen, sind vielfältig. Coworking zeichnet sich durch den Austausch zwischen den Mitgliedern aus, gefördert durch offene Räumlichkeiten, wie Lounges und Gemeinschaftsküchen, sowie durch Networking-Events. Neben der Veranstaltung interner Events laden viele Coworking-Anbieter auch externe Partner zu Veranstaltungen ein. Dadurch finden neue Mitarbeiter schnell Anschluss im lokalen Ökosystem und können sich professionell vernetzen. Durch den informellen Austausch während eines Arbeitstages können neue Kooperationen und Partnerschaften entstehen, die sonst nicht möglich wären. Die Erfahrung zeigt, dass Mitarbeitende von Traditionsunternehmen, die neu in einen Coworking-Space kommen, den Austausch mit anderen Unternehmen und Coworkern bald sehr schätzen und ihn vielfach nutzen, um neue Sichtweisen kennenzulernen und Ideen auszutauschen. Coworking-Anbieter wie Mindspace ermöglichen mit ihrem Hybrid-Modell, das aus einer Mischung aus offenen Flächen und Einzelbüros besteht, eine optimale Arbeitsumgebung für verschiedenste Bedürfnisse. Teams, die an vertraulichen Projekten arbeiten oder neben den offenen Gemeinschaftsflächen in Ruhe und konzentriert arbeiten wollen, können sich bei diesen Hybrid-Modellen in Einzelbüros zurückziehen und sind trotzdem Teil einer Community. Dieser Ansatz verbindet damit das Beste aus beiden Welten.
Innovation fördern und Mitarbeitende motivieren
Coworking ist gelebte Zukunft der Arbeit. Neben der Vernetzung mit anderen Unternehmen fördert die einzigartige Atmosphäre in Coworking-Spaces Innovation und Produktivität. Das Design vieler Coworking-Anbieter ist darauf angelegt, zu inspirieren und Räumlichkeiten zu bieten, die neue Ideen und Kreationen anregen. Vor allem Produkt- und Innovationsteams großer Unternehmen profitieren davon und können aus der alten, traditionellen Unternehmensstruktur und Denkweise ausbrechen.
Das Büro als Kündigungsgrund
Auf dem umkämpften Arbeitsmarkt, vor allem in Großstädten, ist es schwierig, Top-Talente zu finden und langfristig zu halten. Einzelne Faktoren, wie die Lage des Büros und die Attraktivität des Arbeitsplatzes können den entscheidenden Unterschied ausmachen. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage von Mindspace zeigt, dass fast jeder sechste Deutsche (13 Prozent) und sogar jeder fünfte Millennial (18,4 Prozent) einen potenziellen neuen Job aufgrund des schlechten Büro-Designs und der -Ausstattung abgelehnt hat. Für jeden Zehnten (10,8 Prozent) aus der Generation Y war das Büro-Design sogar schon einmal ein Kündigungsgrund.
Ein weiterer, besonders attraktiver Coworking-Vorteil für Unternehmen ist die Kostenersparnis. Denn Unternehmen unterschiedlichster Größe können je nach ihren Bedürfnissen Räumlichkeiten in Coworking- Spaces mieten und ihre Teams jederzeit flexibel einteilen. Die Mitglieder von Coworking-Spaces sind also Teil der Sharing Economy und profitieren von unschlagbar niedrigen Kosten: Im Vergleich zu einem herkömmlichen Büro sparen sie 20 bis 40 Prozent ihrer Ausgaben. Dabei sind die Mitgliedschaften oftmals „All-inclusive-Pakete" und umfassen neben der kompletten Einrichtung alle Steuern und Reinigungskosten, Internetanschluss, Kaffee, Snacks, Druckernutzung und weitere Kostenvorteile im Vergleich zu traditionellen Büros.
Diese Vorteile von Coworking sind offensichtlich und zahlreich. Unternehmen, die diesen Trend bereits erkannt haben und der weltweiten Coworking-Community von Mindspace angehören, sind unter anderem Microsoft, Yahoo, Agoda, Spotify, Expedia und Samsung. Sie nutzen die Büros der Zukunft, um agil und produktiv zu arbeiten. New Work, und damit auch Coworking, ist alles in allem für traditionelle Unternehmen die Chance, die Zukunft der Arbeit zu erleben und für ihre Zwecke zu nutzen.
Johannes Hauke ist Senior Community Manager bei Mindspace. Der Hotelfachmann und Betriebswirt arbeitete in der Hotellerie und im Eventbereich in New York, München und Hamburg. Seit eineinhalb Jahren leitet er nun eine sehr abwechslungsreiche und passionierte Community aus Mitgliedern verschiedener Branchen.
Quelle: BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
Wirtschaft | Führung & Personal, 01.01.2019

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