Gute Nachricht für Wald und Dörfer, aber noch deutlich zu wenig für Paris
Kohlekommission einigt sich auf Eckpunkte für einen Kohleausstiegsfahrplan
Die Kohlekommission hat sich auf Eckpunkte für einen Kohleausstiegsfahrplan geeinigt. Dies kommentiert Stefanie Langkamp, Kohle-Expertin der Klima-Allianz Deutschland:
"Es ist gut, dass nun der längst überfällige Einstieg in den Kohleausstieg beginnt und in den Regionen neue Perspektiven aufgebaut werden. Gemessen an der Klimakrise aber hätte der Kohleausstieg deutlich ehrgeiziger ausfallen müssen. Hier muss bei der Überprüfung des Fahrplans ab 2023 dringend nachgebessert werden. Gut ist, dass der Hambacher Wald und die Dörfer mit den vorgesehenen Abschaltungen erhalten werden. Die Bergbaukonzerne RWE, LEAG und MIBRAG müssen nun umgehend die Zerstörung von Dörfern und des Hambacher Waldes beenden.
Die Bundesregierung steht in der Verantwortung, den Kohlekompromiss noch vor der Sommerpause in eine geeignete gesetzliche Regelung zu überführen. Angesichts der Interventionen der Kohle-Länder, der Blockade von BDI und DIHK und der schwierigen Mehrheitsverhältnisse in der Kommission war eine Einigung, die der Bedrohung durch die Klimakrise gerecht wird, nicht möglich: Der Kompromiss ist der größte gemeinsame Nenner, aber er ist zu klein. Die Ergebnisse reichen nicht, die klimapolitischen Verpflichtungen aus dem Klimaabkommen von Paris einzuhalten. Auch um das Klimaziel 2020 zu erreichen, genügen die vorgesehenen Kraftwerksstilllegungen nicht. Statt 20 Gigawatt bis 2020 werden lediglich 12 Gigawatt bis 2022 stillgelegt. Die Bundesregierung ist nun in der Pflicht, darzustellen, wie sie das Klimaschutzziel erreichen will."
Hintergrund:
Mit der Stilllegung von 3 Gigawatt im rheinischen Revier bis 2022 können der Hambacher Wald und die Garzweiler Dörfer erhalten werden. Insbesondere für RWE bedeutet dies umfassende Änderungen. Allein in den letzten Wochen der Kohlekommission hat RWE große Teile des Dorfes Manheim niedergerissen (Video). Auch in den ostdeutschen Bundesländern ist die Zerstörung von Dörfern wie Proschim oder Pödelwitz im Rahmen der vorgesehenen Abschaltungen hinfällig.
Die Kohlekommission hatte den Auftrag, einen Fahrplan für einen Kohleausstieg auszuarbeiten, der die Lücke zum Klimaziel 2020 weitgehend schließt und den Weg zur Erreichung des Klimaziels 2030 beschreibt. Weiterhin sollte die Kommission Vorschläge für den Strukturwandel erarbeiten. In der Kommission waren wichtige gesellschaftliche Gruppen wie Kirchen, Vertreter des globalen Südens und Jugend nicht vertreten.
Die Klima-Allianz Deutschland ist das breite gesellschaftliche Bündnis für den Klimaschutz. Mit ihren über 120 Mitgliedsorganisationen aus den Bereichen Umwelt, Kirche, Entwicklung, Bildung, Kultur, Gesundheit, Verbraucherschutz, Jugend und Gewerkschaften setzt sie sich für eine ambitionierte Klimapolitik und eine erfolgreiche Energiewende auf lokaler, nationaler, europäischer und internationaler Ebene ein. Ihre Mitgliedsorganisationen repräsentieren zusammen rund 25 Millionen Menschen.
Kontakt: Julia Dittmann, Klima-Allianz Deutschland | julia.dittmann@klima-allianz.de | www.klima-allianz.de
Umwelt | Klima, 26.01.2019
Pioniere der Hoffnung
forum 01/2025 ist erschienen
- Bodendegradation
- ESG-Ratings
- Nachhaltige Awards
- Next-Gen Materialien
Kaufen...
Abonnieren...
16
JAN
2025
JAN
2025
06
FEB
2025
FEB
2025
Konferenz des guten Wirtschaftens 2025
Mission (Im)Possible: Wie Unternehmen das 1,5-Grad-Ziel erreichen
80737 München
Mission (Im)Possible: Wie Unternehmen das 1,5-Grad-Ziel erreichen
80737 München
11
FEB
2025
FEB
2025
Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht
Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol
Innovation
Warum ist Deutschland bei der Innovationskraft im weltweiten Vergleich zurückgefallen?Christoph Quarch im forum-Interview
Jetzt auf forum:
Rasante Entwicklung der Solarenergie: Von Becquerel zum transparenten Großhandel
one WORLD - PFISTERER bündelt soziale Projekte unter einem Dach
Hoffnung statt Verzweiflung – Inspiration zum Jahresauftakt
KlimaUnion-Gründer kehrt der CDU den Rücken
Mit Sonnenstrom zum ESG-Vorreiter