Bio-Gurke & Co. lassen die Hüllen fallen
REWE Group als Vorreiter der Branche im Bereich Ressourcenschonung
Verzicht auf Plastiktüten, Verkaufsstopp für Einweggeschirr oder Natural Branding: Die REWE Group unternimmt viel, um Ressourcen zu schonen und Verpackungen zu reduzieren. Jüngstes Beispiel ist die von der Schutzfolie befreite Bio-Gurke in allen REWE-Supermärkten.
Gurken sind das ganze Jahr über zu kaufen. Meist stammen sie von Erzeugern aus Deutschland oder den Niederlanden. In den Wintermonaten sind Gurken in Bio-Qualität allerdings nur dank Lieferungen vor allem aus Spanien verfügbar. Auf dem Weg in die Supermarktregale schützt häufig eine Schutzfolie das empfindliche Gemüse vor Austrocknung und Beschädigungen. REWE hatte den Ehrgeiz zu zeigen, dass es auch ohne Plastik geht. Gemeinsam mit beteiligten Partnern änderte der Lebensmitteleinzelhändler die komplexen Transportprozesse so, dass Bio-Gurken nicht mehr eingeschweißt werden müssen, aber trotzdem ihre Frische und Qualität behalten. Seit Januar bieten alle REWE-Supermärkte das grüne Gemüse ganzjährig nur noch mit einem Klebeetikett an. Konventionell und biologisch erzeugte Gurken von Anbietern aus Deutschland und den Niederlanden hatte REWE bereits zuvor auf plastikfrei umgestellt. Dadurch werden ab 2019 jährlich 80 Tonnen Kunststoff eingespart.
Die Bio-Gurke ist eines von insgesamt 1122 Produkten, auf deren Verpackung die REWE Group inzwischen entweder komplett verzichtet oder deren Verpackung sie umweltfreundlicher gestaltet hat.
„Mit diesen Maßnahmen bei REWE und PENNY haben wir bereits einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Wir sind auf einem guten Weg, unsere Verpackungen nach und nach umweltfreundlicher zu gestalten", betont Lionel Souque, Vorstandsvorsitzender der REWE Group. Spektakulärster Schritt war die Auslistung der Plastiktragetaschen in den 5.500 REWE- und PENNY-Märkten im Jahr 2016. Insgesamt verringern die bereits umgesetzten Verpackungseinsparungen den jährlichen Kunststoffverbrauch allein bei REWE und PENNY um 7.000 Tonnen. Das sind gut 15 Prozent des bisherigen Bedarfs und würde ausreichen, um 35.000 Fußballfelder mit einer Folie zu überspannen. Dabei soll es nicht bleiben. „Bis Ende 2030 werden wir alle Eigenmarkenverpackungen umweltfreundlicher gestalten", kündigte Souque an. Dieses Ziel hat das Unternehmen in einer eigenen Verpackungsleitlinie definiert.
Im Bereich Ressourcenschonung sieht sich die REWE Group als Vorreiter der Branche. Die Initiativen sind vielfältig. Beispiel Mehr-
wegfrischenetz: Seit Oktober 2018 bietet REWE diese Alternative zu Knotenbeuteln bundesweit an und appelliert an Kunden, vermehrt zu losem Obst und Gemüse zu greifen. Beispiel Plastik-Trinkhalme: Ein Wegwerfprodukt, das meist nach kurzem Gebrauch im Müll landet. Im Sommer 2018 haben REWE, PENNY und toom Baumarkt angefangen, ihre Bestände abzuverkaufen. Bis Ende 2020 will die REWE Group auch Einweggeschirr aus Kunststoff auslisten. Und im Februar 2019 beginnen REWE und PENNY, Wattestäbchen mit Plastikschaft gegen einen qualitativ gleichwertigen Artikel mit Papierschaft auszutauschen. Das kann im Jahr knapp 200 Tonnen Kunststoff sparen.
Es gibt noch mehr Ideen, weitere Verpackungen zu optimieren oder einzusparen. Zum Beispiel durch „Natural Branding", eine innovative und umweltfreundliche Kennzeichnung, bei der ein gebündelter Lichtstrahl Pigmente der äußeren Schale etwa von Süßkartoffeln entfernt. Manchmal funktioniert Müllvermeidung aber auch unauffällig: indem die Materialstärken von Plastik, Karton und Glas reduziert werden oder Papierverpackungen auf Altpapier umgestellt werden.
Lifestyle | Essen & Trinken, 01.03.2019
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 01/2019 - Time to eat the dog erschienen.
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