Verantwortung, Bewusstsein und Tatkraft
BEST ECONOMY forum entwickelt Manifest für Politik und Weltwirtschaft
Die Teilnehmer*innen des ersten BEST ECONOMY forums, welches von Bio Hotels, Bioland und Gemeinwohl-Ökonomie organisiert wurde, haben während der letzten beiden Tage ein Manifest erarbeitet, welches konkrete Handlungsmaßnahmen für Vertreter*innen der Wirtschaft und Politik, zur Erreichung der Agenda 2030 enthält.
Rund 200 Unternehmer*innen, Wissenschaftler*innen, Politiker*innen, Studierende und Interessierte trafen sich in Bozen zum Austausch von Ideen und konkreten Vorschlägen und erarbeiteten ein Manifest für zeitgemäßes nachhaltiges Wirtschaften.
„Bozen wurde als Austragungsort dieses ersten BEST ECONOMY forums ausgewählt, weil Südtirol die besten Voraussetzungen habe, sich zu einer Best-Practice-Region in Sachen nachhaltiger Wirtschaftsform zu entwickeln", so Jan Plagge, Präsident von Bioland und Vorsitzender der IFOAM Europe (Int. Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen). Den Ball nahm Landeshauptmann Arno Kompatscher auf, der die Bestrebungen des Landes Südtirol die UN-Sustainable Development Goals umzusetzen, unterstrich.
Die mit Spannung erwartete Keynote von Auma Obama, Stiftungsgründerin und Autorin, plädierte für mehr Klarsicht zu Vokabular und Praxis von wirtschaftlicher Ethik, Verantwortung, Lebensgrundlagen, Armut, Reichtum oder Fairtrade und Transparenz. Jeder trage seinen Teil bei zu einem guten gesunden Wirtschaften, der alte Grundsatz des „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es", sei immer wieder die einzig wahre Maxime. Dazu müsse sich Interesse und bedürfnisorientierte Kommunikation gesellen, wie sie in ihrer Stiftung „Sauti Kuu" zur Anwendung kommen, die „starken Stimmen" der Kinder und Jugendlichen in Kenia sollen gehört werden, Afrika sei der Kontinent der Zukunft.
In die empathische Moderation von Vivien Dittmar eingeflochten, waren Podiumsdiskussionen und die Vorträge von Martina Joseph, die über die Marketingstrategien für die USA des alteingesessenen Bio-Kosmetikunternehmens Dr. Hauschka sprach, jener von Gemeinwohl-Ökonomie-Initiator Christian Felber zu den Verflechtungen von Politik und Wirtschaft, der Rede von #fridaysforfuture-Aktivistin Ramona Wüst oder Jan Plagges Appell an das gesamte Plenum zum Projekt „Ethisches Wirtschaften" und einer partizipativen Strategie. Diese wurde in mehreren Arbeitsgruppen dann auch umgesetzt, deren Teilnehmer*innen den Nachmittag und Abend nutzten um ein Manifest auszuarbeiten, welches am Donnerstagvormittag vorgestellt wurde, und sich im Anhang befindet.
Den Abschluss des BEST ECONOMY forums machte die indische Aktivistin Vandana Shiva. Sie sprach darüber wie sich die ökologische weltweite Bewegung mit einer ökonomisch orientierten Strategie verknüpfen lässt, und wie dadurch Werte wie gesundes Wachstum, Fairness und Kooperation gestärkt werden.
Das nächste BEST ECONOMY forum ist für April 2021 geplant.
Weitere Informationen finden sie auf der Website.
Über die Gemeinwohl-Ökonomie
Die weltweit agierende Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung wurde 2010 ins Leben gerufen. Sie basiert auf den Ideen des österreichischen Publizisten Christian Felber. Aktuell umfasst sie weltweit 11.000 Unterstützer*innen, mehr als 2.000 Aktive in über 150 Regionalgruppen, 30 GWÖ-Vereine, 500 bilanzierte Unternehmen und andere Organisationen, knapp 60 Gemeinden und Städte sowie 200 Hochschulen weltweit, die die Vision der Gemeinwohl-Ökonomie verbreiten, umsetzen und weiterentwickeln — Tendenz steigend! Am 29. September 2018 wurde der Internationale GWÖ-Verband gegründet, der die aktuell neun nationalen Vereine koordiniert. (Stand 02/2019)
Weitere Informationen finden Sie online.
Kontakt: Daniela von Pfuhlstein | press-germany@ecogood.org
Wirtschaft | Branchen & Verbände, 12.04.2019
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