Medicinicum Lech - Der gesunde Mensch in einer gesunden Umwelt
Ökologie als Schlüsselfrage für unsere Gesundheit und Zukunft vom 04.-6. Juli in Lech am Arlberg
Die Interdisziplinarität war noch nie von einer derartigen Bedeutung wie dieses Jahr, sieht der wissenschaftliche Leiter einen enormen Vorteil in diesem Charakteristikum des Medicinicum Lech, auf das von Beginn an großes Augenmerk gelegt wurde. Denn die heuer thematisierten Problemfelder sind weitreichend sowie komplex und bedürfen einer entsprechend vielseitigen Betrachtung. So referieren neben etlichen renommierten Ärzten und Medizinern auch namhafte Ökologen, Ökonomen und Landwirte, Kulturwissenschaftler und Philosophen. Das Themenspektrum ist brisant und beeindruckend: vom Klimawandel bis zur Agrarwende, von Handelsabkommen bis zur Naturphilosophie und von der „Akte Glyphosat" bis zur Digitalen Revolution. Wie gewohnt wird bei der gehobenen Public-Health-Veranstaltung ein Schwerpunkt auf Anti-Aging sowie Präventiv- und Ernährungsmedizin gelegt. Schließlich versteht sich das Medicinicum Lech als praxisnah, wozu auch gehört, den Teilnehmenden wertvolle Tipps für die persönliche Lebensführung mit auf den Weg zu geben.
„Auch die Ernährung kann als Umweltfaktor gelten, und zwar als ganz wesentlicher für die Gesundheit", erklärt Markus M. Metka und betont, dass so gesehen sicher bedeutend mehr als die von der Weltgesundheitsorganisation veranschlagten 20 % der Krankheits- und Todesfälle in Europa umweltbedingt sind. Nahezu die Hälfte aller Karzinome könnten auf falsche Ernährung zurückgeführt werden, weshalb u. a. die Agrarwende so wichtig sei. Hinsichtlich einer nachhaltigen Wechselbeziehung zwischen Mensch und Umwelt sollen beim Medicinicum Lech daher insbesondere auch positive Beispiele beleuchtet und zielführende Zukunftsperspektiven entworfen werden. „Man könnte sagen, dass unser Planet zum Patienten geworden ist und ihn zu kurieren wohl die größte Herausforderung. Dazu wollen wir beitragen", so Metka.
Donnerstag, 4. Juli – Auftakt mit Eröffnungsvorträgen u. a. von R. D.
Precht
Die offizielle, feierliche Eröffnung des Medicinicum Lech erfolgt dieses
Jahr erstmals bereits Donnerstagfrüh um 09.00 Uhr. Den Grußbotschaften des
Bürgermeisters von Lech Ludwig Muxel und von Tourismusdirektor Hermann Fercher
folgen einleitende Worte von FH-Prof. Dr. Siegfried Walch, dem Leiter des
Eu-HEM-Studiengangs und Departments am MCI, sowie Markus M. Metka. Wie im
vorigen Jahr als Premiere sind am Vormittag dann Vorträge internationaler
Experten auf Englisch zu hören, die ab heuer simultan übersetzt werden. Die
Referate eröffnen spannende Einblicke in den Bereich Gesundheitsökonomie und
Management, auch in Bezug auf das Gesundheitswesen außerhalb Österreichs. Die
„Guest lectures" verdanken sich der Zusammenarbeit mit dem internationalen
Studienprogramm „Erasmus School of Health Policy and Management" (Eu-HEM),
das gemeinsam vom Management Center Innsbruck (MCI) und den Universitäten
Bologna, Oslo sowie Rotterdam angeboten wird. 2017 von der EU-Kommission mit
dem „Erasmus Joint Master Degree Status" ausgezeichnet, soll es die besten
Köpfe zusammenführen und die Studierenden auf eine Tätigkeit im internationalen
Umfeld vorbereiten. Die Kooperation mit Eu-HEM unterstreicht den
wissenschaftlichen Anspruch und Ruf des Medicinicum Lech und entspricht
zugleich dem Wunsch, verstärkt auch das junge Publikum anzusprechen.
Am Donnerstagnachmittag wird zunächst der wissenschaftliche Leiter Markus M. Metka in seinem Eröffnungsreferat einen Überblick über das heurige Thema bieten und die wichtigsten Diskussionspunkte skizzieren. Zum Abschluss des Eröffnungstages erwartet die Teilnehmenden zweifellos ein Highlight, wenn der Philosoph und Publizist Hon.-Prof. Dr. Richard David Precht einen Vortrag unter dem Titel „Ist die Erde noch zu retten? Digitale Revolution und Gesundheit" halten wird. Bekannt auch durch die nach ihm benannte Philosophiesendung im ZDF, gilt er als einer der profiliertesten Intellektuellen im deutschsprachigen Raum und weiß gesellschaftspolitische Themen vor philosophischem Horizont ebenso profund wie präzise und dabei höchst anschaulich und anregend zu beleuchten.
Freitag, 5. Juli – Ökologie versus Ökonomie als Schlüsselfrage der
Zukunft
Im Vorwort zum Medicinicum Lech 2019 schreibt Markus M. Metka, dass der Ruf
nach einer Politik immer lauter wird, die sich einer nachhaltigen
Wechselbeziehung zwischen Mensch und Umwelt verpflichtet. Ohne grundlegendes
Umdenken führe die entfesselte Ökonomie in ein ökologisches Desaster, so der
Arzt. Die Thematik bietet reichlich Zündstoff, dem sich am Freitag von
unterschiedlichsten Blickwinkeln aus genähert wird. So referiert der zweite
wissenschaftliche Leiter des Medicinicum Prof. DDr. Johannes Huber über
„Anti-Aging-Strategien in einer gefährdeten Umwelt", während sich der Gynäkologe
Dr. Peter Frigo dem Thema „Plastikfrei Leben" widmet. Prof.in Dr. Ulrike
Tappeiner vom Department of Ecology, Universität Innsbruck wird wiederum zu
„Der Verlust der Biodiversität" einen Vortrag halten, und der Theologe
sowie Biodiversitätsexperte Erich Stekovics wird „Die Agrarwende"
thematisieren. Des Weiteren werden der Biologe DI Clemens Arvay zum Thema „Der
Biophilia-Effekt – die Heilkraft der Natur" sowie der Biophysiker Dr.
Herbert Schwabl über „Heilpflanzen in einer bedrohten Umwelt" referieren. Zudem
wird Dr. Gerhard Drexel, Vorstandvorsitzender von SPAR Österreich, auf die
heikle Materie „Handelsabkommen und Ökologie" eingehen.
Samstag, 6. Juli – Zentrale Umweltfaktoren für Gesundheit und Wohlbefinden
Am Samstag rücken dann maßgebliche Umweltfaktoren für unsere Gesundheit in
den Fokus. Eröffnet wird die Vortragsreihe von Markus M. Metka unter dem Aspekt
„Ernährung als bedeutender Umweltfaktor – iss dich jung". Mag. Alexander
Egit, Geschäftsführer von Greenpeace in Zentral- und Osteuropa, referiert über
„Klimawandel und der Einfluss auf unserer Gesundheit". Prof. Dr.
Hans-Peter Hutter, stellvertretender Leiter der Abteilung für Umwelthygiene und
Umweltmedizin der Medizinischen Universität Wien, wird auf den
„Dieselskandal" eingehen, während sich der Chronobiologe und Arzt Dr.
Jan-Dirk Fauteck, wissenschaftlicher Leiter der European Academy of Preventive
and Anti-Aging Medicine, mit „Lichtverschmutzung" auseinandersetzt. Prim.
Dr. Hans Concin, Präsident des Arbeitskreises für Vorsorge- und Sozialmedizin,
erörtert: „Warum nehmen Allergien immer mehr zu? Ist die Umwelt schuld?".
Und der Biochemiker DI Dr. Helmut Burtscher-Schaden von Global 2000,
Mitinitiator der Initiative „Stopp Glyphosat", wird schließlich spannende
Einblicke in die „Akte Glyphosat" gewähren. Sonntag, 7. Juli –
philosophischer Ausblick und festlicher Ausklang Abgerundet wird das
Jahresthema am Sonntag mit philosophischen Betrachtungen und einem Blick in die
Zukunft. Zunächst stellt der Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Hartmut Schröder
die Frage „Brauchen wir Kultur auf Rezept?". Anschließend widmet sich der
Arzt Dr. Gerhard Kögler eingehend der „Naturphilosophie". Zum Abschluss
wird Markus M. Metka unter dem Titel „Ist die Welt noch zu retten?" die
Erkenntnisse der viertägigen Public-Health-Veranstaltung resümieren und dabei
nicht zuletzt auch die entwickelten Zukunftsperspektiven vor Augen führen. Wie
stets folgt den Referaten eine Publikumsdiskussion, bevor das Medicinicum Lech
2019 dann beim gemütlichen Vorarlberg Brunch seinen festlichen Ausklang
findet.
Attraktives Rahmenprogramm und Zusatzangebote
Der schon traditionelle kulinarische Schlusspunkt der Public
Health-Veranstaltung ist nur ein Beispiel für die vielen attraktiven Angebote
des Rahmenprogramms. Als besonders reizvoll dürften sich die morgendlichen und
abendlichen Führungen zum Skyspace-Lech erweisen – dem nahezu mystischen
Lichtraum des weltberühmten Künstlers James Turrell. Harmonisch eingebettet in
die hochalpine Landschaft, kann er als Hommage an die intakte Natur verstanden
werden. Des Weiteren reicht das Programm von Yoga am Morgen über die bereits
legendäre Kräuterwerkstatt mit Kräutermenü zu Mittag von Kräuterexpertin
Veronika Walch und Haubenkoch Thorsten Probost bis hin zur Kneippexkursion oder
auch der Bierverkostung Omes 2557, bei der sich in Handarbeit gebrautes Lecher
Bier genießen lässt. Ferner bietet sich die Sonderführung „The Sound of
Lech" ins Lech Museum – Huber Hus und als spezieller Glanzpunkt das
Showkochen „Die Hauben des Arlberg", bei dem drei Haubenköche ein Menü mit
bis zu 12 Gängen kreieren.
Lifestyle | Gesundheit & Wellness, 26.04.2019
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