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Kleine Bohne, große Wirkung

Wie Kakaoanbau Artenvielfalt und Klima schützen kann

Der Klimawandel und das drohende Artensterben bereiten vielen Menschen Sorgen. Als ein Verursacher gilt die Landwirtschaft. Durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und den Anbau in Monokulturen gefährde sie die Lebensräume von Tieren und Pflanzen. In vielen tropischen Regionen kommt die fortschreitende Entwaldung mit ihren negativen Folgen für Biodiversität und Klima hinzu. Vor allem in der Landwirtschaft scheinen sich Ökonomie und Ökologie oftmals als unversöhnliche Interessen gegenüberzustehen.
 
Ritter Sport hat in Nicaragua ehemals als Weideland genutzte Brachflächen aufgeforstet und baut auf rund 1.200 Hektar Kakao im Agroforstsystem an. © Alfred Ritter GmbH & Co.KGRitter Sport hat in Nicaragua ehemals als Weideland genutzte Brachflächen aufgeforstet und baut auf rund 1.200 Hektar Kakao im Agroforstsystem an. © Alfred Ritter GmbH & Co.KG
Dass es auch anders geht, zeigt der Schokoladenhersteller Ritter Sport. Das deutsche Familienunternehmen hat in Nicaragua ehemals als Weideland genutzte Brachflächen aufgeforstet und baut auf rund 1.200 Hektar Kakao im Agroforstsystem an. Durch dieses Nebeneinander von Kakao und anderen Baum- und Pflanzenarten entsteht nicht nur Lebensraum für unterschiedliche Tier- und Pflanzenarten, auch der Kakaoanbau selbst profitiert davon. Die Bäume dienen als Schattenspender und die Mischkultur fördert die Bodenfruchtbarkeit sowie die Widerstandsfähigkeit des Kakaos. So kann der Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln auf ein Minimum reduziert werden. Überdies wirken sich Wiederaufforstung und Mischkultur positiv auf das Klima aus, indem in hohem Maße CO2 gebunden wird. So generiert Ritter Sport zum Beispiel in der eigenen Wertschöpfungskette CO2-Zertifikate, durch die das Unternehmen ab spätestens 2022 klimaneutral produzieren wird.
 
Der Kakaoanbau im Agroforstsystem ist auch wesentlicher Bestandteil des seit 1990 bestehenden Cacao-Nica Programms, an dem heute rund 3.500 Bauern teilnehmen. Neben Qualitäts- und Ertragssteigerungen hat sich vor allem die Diversifizierung des Anbaus für die Bauern als wirtschaftlich sinnvoll erwiesen. Inzwischen ist der Kakaoanbau in Agroforstsystemen auch in anderen Regionen als ökologisch und ökonomisch nachhaltige Alternative zu konventionellen Methoden anerkannt.
 
Auf der eigenen Plantage El Cacao bewirtschaftet Ritter Sport übrigens nur knapp die Hälfte der gesamten Fläche. Weitere 1.200 Hektar entfallen auf Wald- und Feuchtgebiete, die zum Schutz der Biodiversität auch in Zukunft unangetastet bleiben. Ein Monitoringsystem der landwirtschaftlichen Universität Nicaragua dokumentiert regelmäßig die Artenvielfalt vor Ort.
 
Über Ritter Sport
Das 1912 gegründete Familienunternehmen beschäftigt heute rund 1.550 Mitarbeiter und erzielte 2018 einen Umsatz von 489 Millionen Euro. Als erster und bislang einziger großer Tafelschokoladenhersteller bezieht Ritter Sport für das gesamte Sortiment ausschließlich zertifiziert nachhaltigen Kakao. Täglich verlassen über drei Millionen bunt verpackte Tafeln das Werk im schwäbischen Waldenbuch, von wo sie in über 100 Länder weltweit exportiert werden.

Quelle: Alfred Ritter GmbH & Co. KG

Umwelt | Biodiversität, 04.06.2019

     
        
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