EBS Executive School: Top-Weiterbildung in Sustainable Finance & Sustainable Business

Pirmasens wird "Modellkommune" im Zeichen von Nachhaltigkeit

Teilnahme am Wettbewerb "Modellhafte Zukunftskommunen für eine nachhaltige Entwicklung" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

  • Westpfälzische Stadt wurde ausgewählt zur Teilnahme am Wettbewerb "Modellhafte Zukunftskommunen für eine nachhaltige Entwicklung" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung 
  • Analyse und Vor-Ort-Beratung durch Wissenschaftler des IfaS Birkenfeld mit einjährigem Coachingprozess ermöglicht Erarbeitung konkreter Umsetzungsstrategien für Pirmasenser Nachhaltigkeitsprojekte
Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS), Umwelt-Campus Birkenfeld © IfaS Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS), Umwelt-Campus Birkenfeld © IfaS
Pirmasens nimmt am bundesweiten Wettbewerb "Modellhafte Zukunftskommunen für eine nachhaltige Entwicklung" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) teil. Hierfür hatte die kreisfreie Stadt in der Westpfalz im Vorfeld während einer von sechs Roadshows ein auf ganzheitlichen und nachhaltigen Ansätzen basierendes Konzept in den Handlungsfeldern Landnutzung sowie der Entwicklung energieautarker Konversions- und Industriegebiete präsentiert. Unter insgesamt 117 Bewerbern wurde Pirmasens jetzt dank seiner überzeugenden Darstellung als eine von 27 Kommunen ausgewählt, die eine kostenlose Analyse und Vor-Ort-Beratung von Wissenschaftlern erhalten. Im Zuge dessen beginnt im September 2019 ein einjähriger Coachingprozess der Pirmasenser Stadtverwaltung unter Führung von Bürgermeister Michael Maas durch das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) vom Umwelt-Campus Birkenfeld hinsichtlich der zukunftsfähigen kommunalen Entwicklungsstrategie von Pirmasens. Schwerpunkte sind dabei insbesondere Stoffstrommanagement und Ressourcenbewirtschaftung sowie die Entwicklung hochmoderner, innovativer und energieautarker Industriegebiete. Die Ergebnisse wird Pirmasens nachfolgend auch anderen Kommunen zur Verfügung stellen. 

Parallel dazu haben fünf Pirmasenser Jugendliche die Möglichkeit, ihre Vision von Nachhaltigkeit in ihrer Stadt mit einem Videobeitrag im Rahmen eines SocialMedia-Wettbewerbs darzustellen. Hierfür reisen sie und weitere 95 Teilnehmer aus den anderen beteiligten Modellgemeinden zu einem ebenfalls im September veranstalteten viertägigen Sommercamp. Dort erhalten sie Unterstützung durch einen bekannten Youtuber für die Umsetzung ihrer Ideen - die besten drei Filme werden prämiert und auf IGTV veröffentlicht. Auch eine Präsentation auf der Abschlussveranstaltung im Berliner Ministerium ist in Aussicht gestellt. 

Forschungsergebnisse für Kommunen vor Ort
Michael Maas, Bürgermeister Pirmasens © Stadt Pirmasens Michael Maas, Bürgermeister Pirmasens © Stadt Pirmasens
Im April 2019 startete der Aufruf zum Wettbewerb "Modellhafte Zukunftskommunen für eine nachhaltige Entwicklung" im Rahmen der Roadshow Nachhaltige Entwicklung. Voraussetzung zur Teilnahme war der Besuch von einer der insgesamt sechs Roadshow-Veranstaltungen. Mit der Roadshow wird der Transfer von geeigneten Lösungsansätzen und Produkten verschiedener Forschungs- und Entwicklungsvorhaben für eine Praxisanwendung in Kommunen gefördert. Die Ergebnisse stammen im Wesentlichen aus dem Rahmenprogramm "Forschung für Nachhaltige Entwicklung" (FONA) des BMBF. Michael Maas - zuvor Leiter des Pirmasenser Tiefbauamts - hatte die Roadshow in Schwerin besucht und dort auch als Referent von seinen persönlichen Erfahrungen im FONA-Projekt "Nachhaltigkeitscontrolling in der Siedlungswasserwirtschaft" (NaCoSi) berichtet. 

In der Pirmasenser Bewerbung zum Wettbewerb erläuterte Michael Maas die ganzheitlichen und nachhaltigen strategischen Ansätze der Stadt angesichts der steigenden Unterhaltungsaufwände, die den städtischen Haushalt immer stärker belasten. Beispielhaft für die letzten Jahre wurden dabei Aktivitäten wie etwa ein Biomassemasterplan mit dem IfaS Birkenfeld, die Entwicklung eines innovativen Straßenunterhaltsmanagementsystems oder auch Maßnahmen zur Phosphor-Rückgewinnung in einer örtlichen Kläranlage aufgeführt. Vor diesem Hintergrund besteht aktuell konkreter Handlungsbedarf im Kontext der Landnutzung. Dazu gehören in Pirmasens unter anderem der Aufbau eines kommunalen Stoffstrommanagements zur Weiterentwicklung der kommunalen Abfallwirtschaft zu einer nachhaltigen Rohstoffwirtschaft und des Wertstoffhofs zum Ressourcenzentrum mit der Aktivierung brach liegender Wertstoffe, effizientes Bauschuttrecycling, die Optimierung der Lager-und Entsorgungslogistik kommunaler Grünanlagen oder auch die Entwicklung hochmoderner, innovativer und energieautarker Konversions-bzw. Industriegebiete als "Null-Emissions-Quartiere". 

Prof. Dr. Peter Heck, Geschäftsführender Direktor IfaS © IfaSProf. Dr. Peter Heck, Geschäftsführender Direktor IfaS © IfaS
"Die Jury hat es sich nicht leichtgemacht, da die Bewerbungen auf einem durchweg hohen Niveau erfolgten und noch mal verdeutlichen, wie groß das Interesse der Städte und Gemeinden an angewandten Ergebnissen aus der Forschung des BMBF ist", erläutert Prof. Dr. Peter Heck, Geschäftsführender Direktor des IfaS auf dem Umwelt-Campus Birkenfeld. "Das nun für das IfaS anstehende Analyse-und Beratungsprojekt in Pirmasens reiht sich ein in die bereits bestehende gemeinsame 'Geschichte' unseres Instituts und der Stadt zur Entwicklung innovativer Konzepte, der wir im Laufe des Jahres sicher ganz neue Impulse geben können." 

"Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, den Expertenausschuss in Berlin vom engagierten Gestaltungswillen in Pirmasens und der Herausforderung wie der Notwendigkeit zukünftiger Initiativen in puncto Nachhaltigkeit zu überzeugen. Trotz knapper Kassen konnten wir in den vergangenen Jahren bereits mehrere bei uns erarbeitete Projekte erfolgreich lancieren - nicht umsonst hat Pirmasens 2013 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis gewonnen sowie 2017 den Sonderpreis für Nachhaltigkeit", kommentiert Michael Maas den Wettbewerbserfolg. "Es ist mir außerdem ebenfalls eine besondere Freude, während des einjährigen Coachings erneut eng mit dem IfaS zusammenzuarbeiten, wie wir es zuvor bereits bei verschiedenen Gelegenheiten getan haben. Auch bin ich natürlich sehr gespannt, welche Ideen die Pirmasenser Jugendlichen in Sachen Nachhaltigkeit filmisch umsetzen werden - für ihren eigenen Wettbewerb drücke ich ihnen fest die Daumen." 

Nachhaltigkeit steht in Pirmasens hoch im Kurs. Davon zeugen der Deutsche Nachhaltigkeitspreis 2013 und der Sonderpreis für Nachhaltigkeit 2017; ebenfalls 2017 wurde der westpfälzischen Stadt der Titel Klimaaktive Kommune verliehen. Gerade auch beim Abwasser richtet sich der ganzheitliche Blick auf ökologische und wirtschaftliche Aspekte. So gehörte Pirmasens 2013 bis 2016 zu den Projektpartnern bei Entwicklung und Praxistest eines Nachhaltigkeits-Controlling-Instruments für siedlungswasserwirtschaftliche Systeme (NaCoSi). Schon 2011 wurde Pirmasens zudem für sein innovatives Modell wiederkehrender Beiträge im Straßenunterhaltungsmanagement im Rahmen des ADAC-Städtewettbewerbs der Sonderpreis verliehen zum Thema "Erfolgskonzepte in der kommunalen Straßenerhaltung".  

Das IfaS 
Unter der Leitung von Prof. Dr. Heck betreut das IfaS nationale und internationale Projekte in enger Zusammenarbeit mit Kommunen, kommunalen Gebietskörperschaften, Behörden, Ministerien, Unternehmen sowie anderen wissenschaftlichen Einrichtungen. Der intelligente, ressourceneffiziente Umgang mit Stoff-und Energieströmen ist das Rückgrat einer nachhaltigen Gesellschaft. In der Philosophie des IfaS ist die Optimierung der Stoff-und Energieströme weniger eine technische als vielmehr eine Frage des Managements. Die fundierte Analyse der Ist-Situation, der Aufbau von Akteursnetzwerken zur Lösungsfindung, die innovative Kombination neuer und bewährter Technologien sowie der Entwicklung innovativer Finanzierungsinstrumente bilden daher die Arbeitsschwerpunkte des IfaS. Hierauf aufbauend verbinden die Projekte des IfaS den Anspruch, die Steigerung der regionalen Wertschöpfung u. a. mit Aspekten der Ressourcenschonung und dem Klimaschutz zu verbinden. Interdisziplinäre Lösungsansätze im Einklang von Ökologie und Ökonomie gehören daher neben Dynamik, Flexibilität und interkultureller Kompetenz zur Philosophie des Instituts. Weitere Informationen sind unter https://www.stoffstrom.org erhältlich. 

Ergänzendes zur Stadt Pirmasens 
Erste urkundliche Erwähnung fand Pirmasens um 850 als "pirminiseusna", angelehnt an den Klostergründer Pirminius. Der als Stadtgründer geltende Landgraf Ludwig IX. errichtete im heutigen Pirmasens die Garnison für ein Grenadierregiment, es folgten 1763 die Stadtrechte. Am südwestlichen Rand des Pfälzerwalds gelegen und grenznah zu Frankreich ist das rund 42.000 Einwohner zählende, rheinlandpfälzische Pirmasens wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. In ihrer Blütezeit galt die Stadt als Zentrum der deutschen Schuhindustrie und ist in dieser Branche heute noch wichtiger Dreh-und Angelpunkt; davon zeugen unter anderem der Sitz der Deutschen Schuhfachschule, des International Shoe Competence Centers (ISC) oder der Standort der ältesten Schuhfabrik Europas. Zu den tragenden Wirtschaftsbereichen zählen unter anderem chemische Industrie, Kunststofffertigung, Fördertechnik-Anlagen und Maschinenbau. Pirmasens positioniert sich heute als Einkaufsstadt mit touristischem Anspruch und gut ausgestattetem Messegelände. Seit 1965 wird eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Poissy gepflegt. Weitere Informationen sind unter www.pirmasens.de erhältlich

Kontakt: ars publicandi GmbH, Martina Overmann | MOvermann@ars-pr.de  | www.ars-pr.de 

Wirtschaft | CSR & Strategie, 03.09.2019

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Save the Ocean

forum 02/2025 ist erschienen

  • Regenerativ
  • Coworkation
  • Klimadiesel
  • Kreislaufwirtschaft
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
16
MÄR
2025
"Dünnes Eis"
"Komm mit auf Polar-Expedition!"
80339 München, bis 08.11.
16
MÄR
2025
9. Pioneers of Change Online Summit
Regeneration - Kraft für eine lebendige Welt | Rabatt aufs Kongresspaket für forum-Leser*innen!
online, bis 25.03.
16
MÄR
2025
Die Internationale Handwerksmesse 2025
Ein Ticket für vier Messen | Ticketrabatt für forum-Leser*innen!
81829 München, bis 16.03.
Alle Veranstaltungen...

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

Verlässlichkeit, Wohlwollen, Verletztlichkeit
Christoph Quarchs Prüfsteine für die Vertrauenswürdigkeit von Politikern
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Das Meer in uns

Nicht Pflicht, sondern Chance

Netzwerktreffen der Wohnungswirtschaft: Wie geht es weiter auf dem Weg zur Klimaneutralität?

Mika erzählt uns auch davon, dass diese Natur bedroht ist

Trennhinweis e.V. feiert Meilenstein

Nachhaltigkeit im Sport, Dekarbonisierung, nachhaltige Lieferketten – bis 15.3. für Weiterbildung bewerben

Aus V4Drive wird V4Smart

Partnerschaft für GeNuss und Bio Premium Qualität

forum extra, Beilage in der Wirtschaftswoche
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • toom Baumarkt GmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Kärnten Standortmarketing
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • circulee GmbH
  • NOW Partners Foundation
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Engagement Global gGmbH
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • toom Baumarkt GmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Kärnten Standortmarketing
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • circulee GmbH
  • NOW Partners Foundation
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Engagement Global gGmbH
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften