Ältere leben umweltbewusster als die Jugend

Aber Umweltverhalten ändert sich bei den Jungen am stärksten

Vier von zehn Deutschen (41%) leben nach eigenem Bekunden derzeit umweltbewusst. Unter jungen Menschen (14 bis 23 Jahre) ist umweltbewusstes Verhalten allerdings trotz der bundesweit anhaltenden Klimastreiks von Schülerinnen und Schülern deutlich weniger stark ausgeprägt. Lediglich jeder Dritte (33%) aus dieser Altersgruppe achtet darauf, im Alltag umweltbewusst zu handeln, wenn auch dieser Wert gegenüber dem Vorjahr um vier Prozentpunkte gestiegen ist.
 
Studie zeigt: Ältere leben umweltbewusster als die Jugend. © pasja1000, pixabay.comStudie zeigt: Ältere leben umweltbewusster als die Jugend. © pasja1000, pixabay.com
Nicht einmal jeder fünfte Deutsche (19%) meint aktuell, in einer Welt zu leben, die gut mit der Natur umgeht – alle Altersgruppen sehen in dieser Frage ähnlich schwarz, wie der vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Ipsos in Zusammenarbeit mit Zukunftsforscher Opaschowski erhobene »Nationale WohlstandsIndex für Deutschland« (NAWI-D) ergab. Der NAWI-D misst seit 2012 vierteljährlich den subjektiv empfundenen Wohlstand in der deutschen Bevölkerung. Unabhängig von der Bedeutung für das eigene Wohlbefinden wird dabei auch ermittelt, inwieweit sich die Bürger umweltbewusst verhalten.
 
Ältere leben Umweltbewusstsein vor, Nachholbedarf bei Gen Z
Auch in anderen Bereichen des ökologischen Wohlergehens liegen die Umfragewerte der jungen Generation deutlich unter denen der Gesamtbevölkerung. So lebt zum Beispiel fast jeder dritte Deutsche (32%) laut eigener Einschätzung im Einklang mit der Natur, bei der Gen Z (hier definiert als 14-23-jährig) tut dies gerade einmal jeder Vierte (25%). Auch der Anstieg bei den Jungen von fünf Prozentpunkten gegenüber 2018 ändert nichts daran, dass alle anderen Altersgruppen hier deutlich höhere Zustimmungswerte haben und hatten.
 
Verhalten ändert sich bei den Jüngeren am stärksten
Nichtsdestotrotz wächst das Umweltbewusstsein zurzeit in keiner Altersgruppe so stark wie bei den jüngeren Befragten. Im letzten Jahr ist der Anteil der 14 bis 23-Jährigen, die laut eigenen Angaben umweltbewusst leben, um ganze vier Prozentpunkte angestiegen (29% in 2018), seit 2017 sogar um sieben Prozentpunkte (26%). In den anderen Altersgruppen sind die Veränderungen im Verhalten seit Beginn der »Fridays for Future«-Proteste weit weniger signifikant.
 
Wenn es um die Definition von Wohlstand geht, so ist bei der GenZ der größte Anstieg zu verzeichnen, was die Bedeutung ökologischer Faktoren für den Wohlstand angeht. Für jeden Vierten (24%) gehört beispielsweise die Nutzung erneuerbarer Energie zum Wohlstandsbegriff, im Durchschnitt sehen das nur 15 Prozent der Deutschen so.
 
Wohlstand des Einzelnen beruht nicht auf ökologischem Wohlergehen
Insgesamt werden ökologische Faktoren hingegen in deutlich geringerem Maße als treibende Kraft für den Wohlstand des Einzelnen gesehen als ökonomische, individuelle oder gesellschaftliche Umstände. Nicht einmal jeder vierte Deutsche (24%) verbindet beispielsweise ein Leben im Einklang mit der Natur mit dem Begriff Wohlstand. Selbst für die deutliche Mehrheit der Gen Z ist ökologisches Wohlergehen nach wie vor keine Grundvoraussetzung dafür, um zukünftig in Wohlstand leben zu können. Allerdings ist der Anteil derjenigen, für die Wohlstand und Ökologie unmittelbar zusammenhängen, bei den Jüngeren im Vergleich zu früheren Erhebungen am stärksten angestiegen.
 
Zukunftsforscher Horst Opaschowski: »Eine Demonstration ist noch keine Revolution. Die Fridays for Future-Bewegung hat generationsübergreifend viele Menschen für klimatische Langzeitfolgen sensibilisiert. Aber vom Sinneswandel zum Verhaltenswandel ist noch ein weiter Weg. Andererseits wächst mit dem Umweltbewusstsein auch das Verständnis der Bevölkerung für umweltpolitische Maßnahmen. Insbesondere die Schaffung von positiven Anreizen für ein umweltfreundliches Verhalten kann die Aufgeschlossenheit der Bevölkerung für eine neue Klimaschutzpolitik verstärken helfen.«
 
Hans-Peter Drews, Senior Director bei Ipsos, ergänzt, dass diese positiven Anreize vor allem den Nutzen für den Einzelnen herausstellen sollten, um überzeugend zu Verhaltensänderungen zu führen. »Es müssen auch kurzfristige Zwischenziele vereinbart werden, an deren Erfüllung die Politiker gemessen werden. Politiker und Aktivisten sollten zudem saubere Meere und Flüsse, Artenreichtum und frische Luft in den Städten in den Mittelpunkt ihrer Kommunikation stellen. Das würde dazu führen, dass nicht nur die Sicherheit des Einkommens, die Erfüllung der Reisewünsche oder auch gute Vorsorgemöglichkeiten als feste Bestandteile ihres Wohlergehens, für die es sich lohnt zu handeln, angesehen werden, sondern auch eine saubere Umwelt.«
 
Kontakt: Hans-Peter Drews, Ipsos GmbH | DE-Communications@ipsos.comwww.ipsos.de

Lifestyle | LOHAS & Ethischer Konsum, 03.09.2019

     
        
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