Schadet Bitcoin-Hype der Umwelt?

Der Mining-Prozess kostet nicht nur viel Zeit, sondern belastet auch die Umwelt

Die mathematischen Rätsel, um neue Bitcoins schaffen zu können, sind schon ausgesprochen kompliziert geworden. Zum aktuellen Zeitpunkt sind sie derart schwer zu entschlüsseln, sodass nur mit viel Energie betriebene Hochleistungsrechner hier zum gewünschten Erfolg führen, damit am Ende auch neue Coins der Kryptowährung Bitcoin „geschürft" werden können. Der Mining-Prozess kostet also nicht nur viel Zeit, sondern belastet auch die Umwelt. Folgt man den aktuellen Schätzungen, so liegt der CO2-Verbrauch des Bitcoins bei derselben Menge, die von einer Million Flügen - transatlantisch natürlich - verursacht wird.

Experten sind sich uneinig
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Immer wieder sorgt der Bitcoin für Aufsehen: Einerseits aufgrund der starken Schwankungen, andererseits weil er eine (bislang wohl unterschätzte) Umweltbelastung ist - der Bitcoin wird nämlich nicht gedruckt, sondern geschürft. Das heißt, durch den Mining-Prozess, bei dem ausgesprochen viel Rechenleistung benötigt wird, kommt es zur Schaffung neuer Coins. 

Der Energieverbrauch ist die wohl größte Schwachstelle des Systems. Doch warum werden die mathematischen Aufgaben immer kompliziert, sodass man richtig starke High End-Computer benötigt, um diese entschlüsseln zu können? Aufgrund der Tatsache, dass die Anzahl der zu schürfenden Coins beschränkt ist, müssen die Aufgaben schwerer werden, um nicht innerhalb der nächsten Jahre alle 21 Millionen Coins generiert zu haben.

Doch wie gefährlich ist der immer größer werdende Bitcoin-Hype tatsächlich für die Umwelt? Folgt man diversen Studien, so könnte man meinen, der Bitcoin sei eine nicht zu unterschätzende Gefahr geworden. Es gibt aber sehr wohl auch einige Experten, die der Meinung sind, die Angst, der Bitcoin würde die „Welt zerstören", sei komplett unbegründet.

Zwischen Allzeithoch und Rekordabsturz
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Immer dann, wenn der Kurs des Bitcoin nach oben klettert, wächst natürlich auch das Interesse an der Kryptowährung. Aufgrund der Tatsache, dass die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (kurz: EZB) auch in naher Zukunft kein Ende finden wird, gibt es eben auch genügend private Kleinanleger, die nun eine Alternative suchen. Dass sich hier der Bitcoin in den Mittelpunkt gedrängt hat, ist überhaupt keine Überraschung.

Der Siegeszug der Kryptowährung begann Anfang 2017. Damals lag der Bitcoin noch bei 1.000 US Dollar - wenig später, genauer gesagt: 12 Monate später - kletterte der Kurs auf fast 20.000 US Dollar. Jedoch folgte nicht die Fortsetzung des Höhenflugs, sondern der bittere Absturz. Auf einmal rutschte der Bitcoin wieder unter die 10.000 US Dollar-Grenze; Ende 2018 bewegte sich die Kryptowährung sogar nur noch bei 3.000 US Dollar.

Anfang 2019 folgte dann ein weiterer Höhenflug: Innerhalb weniger Wochen kletterte der Preis von 3.000 US Dollar auf fast 14.000 US Dollar - doch wieder gab der Kurs nach. Beflügelt durch Libra, die hauseigene Kryptowährung von Facebook, folgte dann der Absturz, nachdem sich die Analysten, Experten wie auch einige Regierungschefs gegen das Facebook-Projekt ausgesprochen haben.

Die Prognosen sind aber ausgesprochen vielversprechend. Auch wenn der Bitcoin nun bei 8.000 US Dollar (Stand: Mitte Oktober 2019) liegt und mitunter sogar noch eine Korrektur auf 6.000 US Dollar folgen könnte, so sind die Experten überzeugt: Die 20.000 US Dollar-Grenze, die im Jahr 2017 nicht übersprungen werden konnte, wird demnächst fallen - es gibt auch Analysten, die den Bitcoin bereits bei 50.000 US Dollar sehen.

Verluste sind immer möglich
Ob Spekulant, kleiner Privatanleger oder vermögender Investor - der Bitcoin spricht vor allem chancenorientierte Anleger an, die keine Lust mehr auf die sicheren Veranlagungen haben, da diese (zum aktuellen Zeitpunkt) keine Gewinne mehr mit sich bringen. Investiert man in den Kryptomarkt, so etwa über Bitcoin Revolution, so sollte man aber immer vorsichtig sein. Abstürze, ausgelöst durch unvorhergesehene Ereignisse, können immer wieder für hohe Verluste sorgen.

Befasst man sich also mit dem Bitcoin, so geht es nicht nur um den Umweltaspekt, sondern auch um die Frage, wie hoch das Risiko sein darf, das man hier eingehen möchte. Natürlich kann man hier, abhängig vom Einsatz, ausgesprochen hohe Gewinne einfahren, jedoch mitunter auch richtig schmerzliche Verluste verbuchen. Aus diesem Grund sollte man immer nur frei zur Verfügung stehendes Kapital verwenden. Das heißt, niemals Geld investieren, das für die nächste Kreditrate oder Mietvorschreibung benötigt wird.

Technik | Digitalisierung, 21.10.2019

     
        
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