Europäischer Jugendpreis beleuchtet Klima, Frieden, nukleare Abrüstung und Desinvestitionsmaßnahmen
„Es ist Zeit, dass wir ihre Warnungen beherzigen und ihren Ideen zuhören.“
Der Gewinner des PACEY-Awards, eines neuen Preises für Jugendaktionen in den Bereichen Klima, Frieden und Abrüstung, wird am 9. Januar 2020 auf einer internationalen Veranstaltung in Basel bekannt gegeben, bei der führende Jugendaktivist*innen und politische Entscheidungsträger*innen zusammenkommen, um diese existenziellen Bedrohungen für die Menschheit anzugehen.
„Junge Menschen in Europa und auf der ganzen Welt organisieren sich und verlangen Maßnahmen gegen Klimawandel, Krieg und Atomwaffen", sagt Prof. Dr. med. Andreas Nidecker, Gründer des PACEY-Awards („Peace and Climate action of European Youth" oder zu deutsch Auszeichnung für Friedens- und Klimaschutzaktionen der europäischen Jugend). Sie sehen deutlich die Bedrohungen für die Gegenwart und Zukunft und fordern die Stadtvorsteher und Regierungen auf, Maßnahmen zu ergreifen, um eine Katastrophe abzuwenden. Es ist Zeit, dass wir ihre Warnungen beherzigen und ihren Ideen zuhören."
Eine Reihe von Jugendprojekten wurden eingereicht. In die Shortlist haben es Projekte geschafft wie zum Beispiel ein Jugend-Segel-Projekt über den Atlantik für den Klimaschutz, ein Jugendprojekt für Friedens-Wandmalereien aus der kosovarischen Region Ferizaj, ein von Jugendlichen organisiertes Projekt zum Nicht-Abbau fossiler Brennstoffe sowie ein Friedensbildungsprojekt für Jugendliche verschiedener ethnischer Gruppen in der Mitrovica-Region im Kosovo, in dem u.a. gemeinsame Gemüsegärten angelegt wurden.
Die Auszeichnung wird ein europäisches Jugendprojekt unterstützen, das den Fortschritt politischer Maßnahmen zur Senkung der CO2-Emissionen, der Verbesserung des Wandels hin zu erneuerbaren Energien, zur Lösung internationaler Konflikte, der Abschaffung von Atomwaffen oder zur Reduzierung der Waffenbudgets und Investitionen beiträgt, und / oder die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen unterstützt.
Der Gewinner wird von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Roundtable-Veranstaltung „Klima, Frieden und Sicherheit: Von Jugendstimmen zu politischem Handeln" bestimmt, der vom Basel Peace Office und der Stiftung World Future Council organisiert wird. Die Veranstaltung findet im Verbund mit dem jährlichen Basel Peace Forum statt, das von swisspeace organisiert wird. Beide Veranstaltungen werden von dem Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt unterstützt.
„Ein Schwerpunkt der Roundtable-Veranstaltung und der Auszeichnung ist das Hervorheben der Zusammenhänge zwischen Klimaschutz, Frieden und nuklearer Abrüstung ", sagt Marzhan Nurzhan, stellvertretende Direktorin des Basel Peace Office. „Bewaffneter Konflikt und auch die Vorbereitung auf diese, leistet einen erheblichen Beitrag zu den globalen Kohlenstoffemissionen. Und wenn Atomwaffen jemals im Krieg eingesetzt werden, wären die klimatischen und humanitären Folgen katastrophal."
„Übermäßiger Militarismus verschlingt auch die menschlichen, wissenschaftlichen und finanziellen Ressourcen, die für den Klimaschutz und den Übergang von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien erforderlich sind", sagt Alyn Ware, Globaler Koordinator von Parlamentarier für nukleare Nichtverbreitung und Abrüstung, einer der Co-Sponsoren der Veranstaltung. „Stellen Sie sich vor, was mit 100 Milliarden Dollar für das Klima und die nachhaltige Entwicklung getan werden könnte – dieser Betrag wird jährlich für Atomwaffen ausgegeben und der beträgt nur 7% des globalen Militärbudgets."
„Die Jugend beginnt zu sehen, wie Verteidigungsbudgets, Subventionen und Investitionen in die fossilen Brennstoffe und Waffenherstellung die Industrien unterstützen und gleichzeitig den Fortschritt für Frieden und Klimaschutz untergraben", sagt Thies Kätow, Forscher des World Future Council zum Thema Desinvestitionen von Atomwaffen und fossiler Brennstoffe. „Und die Jugend führt einige der Kampagnen zur Desinvestition von Atomwaffen und fossilen Brennstoffen an. Regierungen, Renten- und Pensionsfonds und andere Investoren müssen sich diesen Kampagnen anschließen, damit die Kampagnen ausreichend Wirkung in den Industrien erzielen können und die Investoren so selbst zur Treibkraft des Wandels werden."
„Die politischen Entscheidungsträger müssen die Türen der Entscheidungsfindung für die Jugend öffnen", meint Samia Kassid, Senior-Projektmanagerin des World Future Council für Kinder- und Jugendrechte. „Durch die Einbeziehung der Jugend in die Entwicklung und Umsetzung von Gesetzgebung und Politik stellen wir sicher, dass ihre Rechte und die Rechte von zukünftige Generationen für einen friedlichen und nachhaltigen Planeten in der Planung einbezogen werden."
Auf der Roundtable-Veranstaltung feiert zudem ein Video über Jugendstimmen zum Thema Klima, Frieden und Abrüstung seine Premiere. In diesem sprechen junge Europäer*innen über diese Probleme. „Um das Klima zu schützen, müssen wir Wege finden, um aktiv zu sein und unsere Stimmen zu Gehör zu bringen, ohne unsere Anzahl an Reisen zu erhöhen - vor allem Flugreisen", sagt Chaimae Sebbani, Jugendkoordinatorin des Basel Peace Office und Produzentin des Videos. „Wir bringen daher die Stimmen vieler europäischer Jugendlicher zum Basler Roundtable - und zu den politischen Entscheidungsträger - über die Testimonials, die wir in diesem Video zusammenfassen." Das Video wird auch den Teilnehmer*innen des Basel Peace Forum am 10. Januar vorgestellt, in einem Pavillon für generationenübergreifende Interaktionen für Frieden und Klima.
Über die Stiftung World Future Council
Der World Future Council setzt sich für ein verantwortungsvolles, nachhaltiges Denken und Handeln im Sinne zukünftiger Generationen ein. Seine bis zu 50 Ratsmitglieder kommen aus Politik, Geschäftswelt, Wissenschaft und Kultur – und von allen fünf Kontinenten. Der Rat identifiziert mithilfe seines Netzwerks von Wissenschaftler*innen, Abgeordneten, Zivilgesellschaft und Umweltorganisationen weltweit zukunftsweisende Politikansätze und unterstützt ihre Umsetzung auf internationaler, nationaler und regionaler Ebene.
Quelle: World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
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