SAVE LAND - UNITED FOR LAND

Corona-Maßnahmen fördern einseitig industrielle Lebensmittelversorgung

FIAN legt zweiten Bericht zu Corona und Welternährung vor

Die Menschenrechtsorganisation FIAN legt ihren zweiten Bericht zu den Auswirkungen der COVID-Pandemie auf das Recht auf Nahrung vor. Der Report stützt sich auf dutzende von Recherchen von Partnergruppen auf der ganzen Welt. Beleuchtet werden die Auswirkungen der Pandemie in über 30 Ländern. 
 
Aktuell mehren sich Zeichen, dass COVID die weltweite Ernährungslage gefährdet. © Giuseppe Argenziano, unsplashAktuell mehren sich Zeichen, dass COVID die weltweite Ernährungslage gefährdet. © Giuseppe Argenziano, unsplash
Aktuell mehren sich Zeichen, dass COVID die weltweite Ernährungslage gefährdet. Bis zu 70 Prozent der Bevölkerung in Ländern des Südens arbeiten in der Landwirtschaft: Vielen von ihnen droht Überschuldung und der Verlust von Ackerland, Haus und Tieren. Stark betroffen sind auch die rund zwei Milliarden Menschen, die ohne Sozial- oder Gesundheitsvorsorge im informellen Sektor arbeiten. Einkommensverluste - u.a. durch Ausgangssperren - führen für sie innerhalb von kurzer Zeit zu Ernährungsproblemen.
 
FIAN kritisiert, dass die Maßnahmen gegen die Pandemie so ausgerichtet sind, dass die industriellen Ernährungssysteme gestärkt werden. Kleinbäuer*innen und lokale Handels- und Vermarktungswege hingegen werden vernachlässigt oder sogar an den Rand gedrängt. Dadurch werden speziell diese Berufs- und Bevölkerungsgruppen weiter in Hunger und Armut getrieben.
 
"Lokale Märkte mit frischen und gesunden Lebensmitteln wurden in vielen Ländern geschlossen und Straßenverkäufe verboten, während Supermärkte geöffnet bleiben. Der ohnehin bedenkliche Konzentrationsprozess im Lebensmittelhandel wird hierdurch weiter beschleunigt", so Philipp Mimkes, Geschäftsführer von FIAN Deutschland. Der Bericht dokumentiert, dass unter anderem in Ecuador, Kolumbien, Simbabwe, Senegal, Mosambik und den USA Märkte von Kleinhändler*innen geschlossen wurden. Dadurch wurden Ernten und Nahrung vernichtet, Hunderttausenden von Kleinproduzent*innen ihr Einkommen genommen und Millionen von Menschen der Zugang zu frischen und gesunden Lebensmitteln verwehrt.
 
Die Unterstützung der Lebensmittel- und Einzelhandelskonzerne geschieht oftmals auf dem Rücken der Arbeiter*innen. Beschäftigte, die in der industriellen Fleischproduktion in Europa und den USA arbeiten oder landwirtschaftliche Wanderarbeiter*innen in Deutschland sind deutlich stärker Infektionen und prekären Arbeitsbedingungen ausgesetzt. Der Tönnies-Fall unterstreicht dies aktuell mit aller Deutlichkeit.
 
FIAN setzt sich bei der Bundesregierung dafür ein, dass Kleinbäuer*innen nicht als Verlierer, sondern gestärkt aus der Krise hervorgehen. "Wir benötigen lokale Vermarktungsstrategien, Schutz vor Landverlust in Zeiten finanzieller Not und eine krisenfeste Landwirtschaft auch in Zeiten des Klimawandels. Die Spekulation mit Nahrungsmitteln wie nach der Finanzkrise muss verhindert werden", so Mimkes weiter. Erfreulich ist, dass die Lockdowns vielfältige Solidaritätsaktionen sowohl in ländlichen Gebieten als auch in Städten ausgelöst haben. Spanien, Brasilien, Südafrika und Kolumbien sind Beispiele dafür, dass sich lokale Gemeinschaften und soziale Bewegungen mobilisiert haben, um den Zugang zu nahrhaften Nahrungsmitteln zu sichern.
 
Der 22-seitige Bericht ist in englischer Sprache online kostenlos verfügbar.
 
Kontakt: FIAN Deutschland e.V. | P.Mimkes@fian.de | www.fian.de

Lifestyle | Essen & Trinken, 18.06.2020

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Save the Ocean

forum 02/2025 ist erschienen

  • Regenerativ
  • Coworkation
  • Klimadiesel
  • Kreislaufwirtschaft
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
10
MAI
2025
Halbtagesexkursion "Energieautarkes Wohnen und Bauen"
In der Reihe "Mein Klima… in München"
82054 Sauerlach
14
MAI
2025
Klimaschutz im peruanischen Regenwald
Delegierte der Asháninka teilen ihre Perspektiven
80802 München, Seidlvilla
19
MAI
2025
Workshop "Werte Leben – Impulse"
"Zukünfte Verstehen, Einschätzen und Gestalten"
A-6020 Innsbruck
Alle Veranstaltungen...

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

Ein Staat kann nicht geführt werden wie ein Unternehmen
Christoph Quarch analysiert die aktuellen Entwicklungen in der US-Regierung
B.A.U.M. Insights
Lassen Sie sich begeistern von einem Buch, das Hoffnung macht.

Jetzt auf forum:

Die Gewinner des The smarter E AWARDS 2025

Nachhaltigkeit zwischen Krise und Comeback

Wege gehen im neuen Zeitalter von Unternehmertum

HUSUM WIND 2025 startet mit großer Offshore-Exkursion

Solarstrom für die Produktion, Schatten für die Kühe

Mehr Europa!

Schwarz-Rot: Jetzt 100 Tage für Erneuerbare und Kreislaufwirtschaft nutzen

SAVE LAND. UNITED FOR LAND - noch bis 01. Juni in der Bundeskunsthalle in Bonn

Sustainable Finance, forum-Sonderveröffentlichung, Download kostenlos
  • NOW Partners Foundation
  • toom Baumarkt GmbH
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • circulee GmbH
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Engagement Global gGmbH
  • Kärnten Standortmarketing
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • NOW Partners Foundation
  • toom Baumarkt GmbH
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • circulee GmbH
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Engagement Global gGmbH
  • Kärnten Standortmarketing
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften