Das Comeback der Schiene geht in die nächste Runde
291 Städte und Gemeinden mit über drei Millionen Einwohner/innen könnten durch Streckenreaktivierung ans Schienennetz angebunden werden
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und die Allianz pro Schiene haben ihre Vorschläge für die Reaktivierung von stillgelegten Eisenbahnstrecken in Deutschland aktualisiert und erweitert. Laut der neuen VDV-Reaktivierungsliste schlagen die Verbände 238 Strecken mit insgesamt 4.016 km Länge zur Reaktivierung vor. "Damit könnten 291 Städte und Gemeinden mit mehr als 3 Millionen Menschen wieder ans deutsche Schienennetz angebunden werden und die Attraktivität des klimafreundlichen Verkehrsträgers Bahn somit weiter steigern", so Jörgen Boße, Vorsitzender des VDV-Ausschusses für Eisenbahninfrastruktur und Geschäftsführer der Usedomer Bäderbahn. Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, betont: "Mit der Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken können wir den jahrzehntelangen Rückzug der Schiene aus der Fläche stoppen und umdrehen. Das ist ein Erfolgsrezept für einen besseren Verkehrsmix in der Zukunft."
Reaktivierung ist eine riesige Chance für Mittelzentren und den ländlichen Raum
Die Infrastruktur ist da, wird aber nicht genutzt. So hat Deutschland sein Schienennetz über Jahrzehnte lang schrumpfen lassen. Reaktivierungen sind neben dem Neubau von Strecken ein wichtiges Mittel, um diesen Prozess umzudrehen. © Uta Dobler

Seit Bahnreform ist Schienennetz deutlich geschrumpft
Laut Deutschland-Karte der Allianz pro Schiene wurden zwischen 1994 und 2020 Verbindungen mit insgesamt 933 Kilometer Länge für den Personenverkehr und 364 Kilometer für den Güterverkehr wieder in Betrieb genommen. Allerdings wurden in diesem Zeitraum mit über 3.600 Kilometern deutlich mehr Strecken im Personenverkehr abbestellt als reaktiviert. Beim Güterverkehr fällt der Saldo ebenfalls klar negativ aus. Insgesamt hat das Schienennetz derzeit eine Streckenlänge von rund 38.500 km - im Bahnreform-Jahr 1994 waren es noch 44.600 km.
Reaktivierungs-Initiative von VDV und Allianz pro Schiene politisch erfolgreich
Nicht nur in der öffentlichen Wahrnehmung gibt es für die gemeinsame Initiative von VDV und Allianz pro Schiene zur Reaktivierung von stillgelegten Eisenbahnstrecken großen Zuspruch. Auch politisch ist das Ansinnen der beiden Bahnverbände erfolgreich. Mit der Änderung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) wurden seitens des Bundes die Rahmenbedingungen für Reaktivierungsprojekte im Personenverkehr erheblich verbessert. Dies gilt nicht nur für die Höhe der bereitgestellten Mittel, sondern auch für die Förderbedingungen. "Diese positive Entwicklung führt zu umfangreichen Aktivitäten auf kommunaler und Landesebene, um schneller förderfähige Reaktivierungen zu definieren. Wir rechnen damit, dass dadurch die Wiederbelebung stillgelegter Strecken in den kommenden Jahren erheblich an Fahrt aufnimmt", so Boße. Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege: "Die Bundesregierung will bis 2030 die Fahrgastzahlen auf der Schiene verdoppeln und den Marktanteil des Schienengüterverkehrs auf 25 Prozent erhöhen. Dies wird nur funktionieren mit einem konsequenten Ausbau der Infrastruktur. Die Wiedernutzung stillgelegter Eisenbahnstrecken ist unverzichtbarer Teil einer Wachstumsstrategie, die Schluss macht mit dem jahrzehntelangen Schrumpfen des Schienennetzes."
Weitere Informationen:
- Alle Infos und Hintergründe zum Thema Reaktivierung (mit interaktiven Karten)
- Vorschläge für Reaktivierungen - VDV-Broschüre (pdf)
- Vorschläge für Reaktivierungen - zehn Beispiele für geeignete Strecken (pdf)
- Deutschlandkarte Reaktivierte Strecken seit 1994 - Allianz pro Schiene (pdf)
Kontakt: Allianz pro Schiene e.V.
Lifestyle | Sport & Freizeit, Reisen, 09.07.2020

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