BIOFACH 2025

CO2-Abgabe: Kein Energiemanagement "pro forma" für energieintensive Unternehmen

UnternehmensGrün fordert die Bundesregierung auf, die 2021 kommende CO2-Abgabe zu nutzen, um Energieeffizienz und Klimaschutz auch in energieintensiven Unternehmen voranzubringen

Die Bundesregierung muss die 2021 kommende CO2-Abgabe nutzen, um Energieeffizienz und Klimaschutz auch in energieintensiven Unternehmen voranzubringen. "Mit der jetzigen Regelung könnten Firmen sich jedoch schon mit einem einfachem pro forma-Energiemanagement die Rückerstattung von CO2-Abgaben sichern", so Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin von UnternehmensGrün. Damit würde der Impuls für den Klimaschutz verpuffen.

UnternehmensGrün kritisiert die Liste der Branchen, denen die CO2-Abgabe direkt zurückerstattet werden soll, als zu lang und die Vorgaben zum Klimaschutz als zu unkonkret. © Alina Kuptsova, pixabay.comDas Bundeskabinett hat nun den Rahmen skizziert, nach dem die zum 1. Januar 2021 in Deutschland kommende CO2-Abgabe auf Brennstoffe ausgestaltet werden soll. Dazu wurden die so genannten "Eckpunkte zur Ausgestaltung einer Kompensationsregelung nach § 11 Absatz 3 BEHG zur Sicherung der grenzüberschreitenden Wettbewerbsfähigkeit betroffener Unternehmen" beschlossen.

Die Regierung will Unternehmen in Deutschland davor schützen, dass sie durch gestiegene Kosten nicht mehr konkurrenzfähig sind. Darum sollen 65 bis 95 Prozent der CO2-Abgabe ersetzt werden.

"Die Liste der Branchen, denen die CO2-Abgaben direkt zurückerstattet werden soll, ist zu lang und die Vorgaben zum Klimaschutz sind zu unkonkret", kritisiert Reuter. "Damit kann der Druck auf die Unternehmen zum Energiesparen und zum Einsatz klimaneutraler Energieträger fast vollständig verloren gehen."

Anforderungen an Energiemanagement verschärfen
Als Voraussetzung für Kompensationszahlungen fordert das Eckpunktepapier von den Unternehmen lediglich die Vorlage eines "Energiemanagements". "Die Regierung muss dafür sorgen, dass solche Energiemanagementsysteme in den Unternehmen tatsächlich zu Verbesserungen führen und nicht nur rein formal aufgefasst werden", so Reuter weiter. Denn die heute bereits weit verbreiteten Systeme erfassen zwar Energieverbräuche und können mögliche Verbesserungen für den Klimaschutz aufzeigen. Ob die Unternehmen diese Verbesserungen umsetzen, bleibt ihnen aber selbst überlassen. "Oft rechnen sich die Maßnahmen nicht kurzfristig oder die personelle Kapazität fehlt, um sie umzusetzen", erklärt Reuter. Die Bundesregierung müsse es zur Pflicht machen, identifizierte Energiespar-und Klimaschutzmaßnahmen auch umzusetzen - etwa auf Basis eines Standes der fortgeschrittenen Technik oder durch Branchen-Benchmarks. "Die dafür notwendige Hilfestellung und fachliche Kontrolle kann durch externe Gutachter_innen abgedeckt und über die Einkünfte aus der CO2-Abgabe finanziert werden", fordert Reuter. Damit wäre auch eine sinnvolle Verwendung der Einkünfte aus der CO2-Abgabe im Sinne des Klimaschutzes gewährleistet.

Kontakt: UnternehmensGrün e.V. Dr. Katharina Reuter | reuter@unternehmensgruen.de | www.unternehmensgruen.de

Gesellschaft | Politik, 07.10.2020

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Der Zauber des Wandels

forum 04/2024 ist erschienen

  • Windkraft
  • Zirkuläre Produkte
  • Tax the Rich
  • Green Events
  • Petra Kelly
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
26
NOV
2024
Ein leuchtendes Zeichen für Demokratie und Gemeinschaft
Tollwood Winterfestival unter dem Motto "Wir braucht Dich!"
80336 München
28
NOV
2024
17. Deutscher Nachhaltigkeitstag
Transformation im Gegenwind - Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises
40474 Düsseldorf
10
DEZ
2024
KI-PowerWorkshop
Die besten KI-Tools für Selbständige & KMU's
online
Alle Veranstaltungen...
Lassen Sie sich begeistern von einem Buch, das Hoffnung macht

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Megatrends

Deutsche (Männer) lesen immer weniger
Christoph Quarch wünscht sich eine Kampagne von Buchhandel und Politik, um Leser zurückzugewinnen
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Eindämmung der Barbarei durch Kultur

Einerseits... und andererseits

"Real Estate Social Impact Investing Award 2024"

When less equals more: the incredible potential of efficiency

Simulation beschleunigt Nachhaltigkeit in der Produktentwicklung

Kompostierbare Verpackung für Vicentini Teebeutel

Akzeptanz durch Erleben

Jugendveranstaltung „EINE WELT – Jung. Global. Deine Zukunft!“ lädt zum Mitgestalten ein

  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Global Nature Fund (GNF)
  • circulee GmbH
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Kärnten Standortmarketing
  • Engagement Global gGmbH
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH