Nah an den Nachbarn
Kontakt mit Anwohnern ist wichtig
Diesen Beitrag von Gunnar Sadewater, Hamburg Airport, finden Sie im B.A.U.M.-Jahrbuch 2020 - Nachhaltige Stadt. Unternehmen als Akteure im urbanen Raum.
Seit mehr als 20 Jahren gibt es am Hamburger Flughafen das Nachbarschaftsbüro. Wichtigste Aufgabe: Kommunikation mit den Menschen, die in unmittelbarer Nähe zum Airport und im An- und
Abflugbereich wohnen. Eine aktive Nachbarschaftsarbeit gehört zu den wesentlichen Bestandteilen
des Unternehmensleitbildes. Ob am Telefon oder vor Ort bei Informationsveranstaltungen oder unterschiedlichen Events: „Zuhören und verstehen – gemeinsam geht’s besser", heißt die Devise.
Fast 110 Jahre ist der Hamburger Flughafen alt. Ein Flughafen in der Stadt war er schon immer – doch
damals sah die Umgebung noch anders aus. Heutzutage wird die Bebauung immer dichter. Jüngstes
Beispiel: In Groß Borstel entstehen gerade rund 4.000 neue Wohnungen – das bedeutet einige tausend
neue Nachbarn. Sie müssen sich an ihre neue Umgebung gewöhnen, sich dort zurechtfinden. Und
dazu gehört auch der Flughafen. Nur wer voneinander weiß, kann füreinander Verständnis entwickeln.
„Zuhören und verstehen – gemeinsam geht’s besser"

Die Themenpalette ist groß
und manchmal muss es schnell gehen: Aus Niendorf erreichte das Nachbarschaftsbüro während der
besonders heißen Sommertage ein Hinweis, dass nachts nach Ende des Flugbetriebs laute Fräsarbeiten
den Schlaf störten, und deshalb trotz hoher Temperaturen die Fenster in den Häusern geschlossen
bleiben mussten. Durch schnelle Kommunikation des Nachbarschaftsteams mit Kollegen aus der
zuständigen Abteilung wurde ein Kompromiss erreicht: Die notwendigen Arbeiten wurden auf die
kühlere Jahreszeit verlegt. Die enge und gute Zusammenarbeit mit allen Abteilungen am Flughafen ist
ein Erfolgsgarant für die Nachbarschaftsarbeit. Besonders eng ist der Kontakt mit dem Bereich Umwelt.
Das gilt nicht nur für den Lärmschutz. Eine von vielen spontanen Aktionen begann mit dem Anruf einer
Kita-Leiterin aus Elmenhorst: Borkenkäfer hatten den Kletterbaum der Einrichtung vernichtet. Kollegen
aus der Umweltabteilung stellten unbürokratisch den Kontakt zu einer Baumschule her – kurze Zeit
später konnten die Kleinen dank Hamburg Airport einen neuen Baum erklettern.
Förderung von Vereinen rund um den Flughafen

Beziehungen pflegen
Durch die enge Zusammenarbeit mit Sport-, Kultur-, Sozial- und Bildungseinrichtungen sind viele
langjährige Beziehungen zu den Menschen in der Nachbarschaft gewachsen. In den zahlreichen Gesprächen und Diskussionen gilt es immer wieder auch das Verantwortungsbewusstsein des Flughafens
für die Umwelt deutlich zu machen. Mit Interesse nehmen die Menschen auf, wie groß die Bandbreite
der Aktivitäten ist, die weit über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinaus gehen – vom Lärmschutz
bis zur Reduzierung der CO2 -Emissionen, unter anderem durch Umstellung der Bodenfahrzeuge auf
alternative Antriebe.

Umfangreiche Aktivitäten gibt es auch im Naturschutz: Das Team vom Nachbarschaftsbüro unterstützt
das Bemühen, den Flughafen als Umweltfläche wahrnehmbar und erlebbar zu machen. Schließlich hat
Hamburg Airport eine der größten zusammenhängenden Grünflächen in der Stadt – größer noch als der
Stadtpark. Gerne nutzen Besucher aus der Nachbarschaft bei Rundfahrten auf dem Flughafengelände die Gelegenheit, sich davon zu überzeugen. Viele wollen kaum glauben, dass hier bis zu 130 Wirbeltierarten leben. Für das zweiköpfige Team vom Nachbarschaftsbüro, das bei Außenveranstaltungen von einer Agentur unterstützt wird, sieht jeder Tag anders aus. Durch die Teilnahme an Veranstaltungen ist Wochenendarbeit genauso selbstverständlich wie der Besuch von Abendterminen. Doch die Begegnung mit vielen Menschen macht die Arbeit immer wieder spannend – auch wenn manche Problemlösung nur ein Kompromiss sein kann.
Gunnar Sadewater ist seit zwei Jahren als Nachbarschaftsreferent am Hamburg Airport tätig. Wichtigstes
Anliegen ist für den gebürtigen Stralsunder und studierten Kommunikationswissenschaftler ein vertrauensvoller,
offener Dialog mit den Bewohnern in der Umgebung des Flughafens.
Quelle: BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
Gesellschaft | Green Cities, 01.12.2020

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