Nachhaltige Geldanlagen
Zwischen gutem Gewissen und Greenwashing
Nachhaltige Geldanlagen boomen. Nachhaltig orientierte Sparer:innen haben die Qual der Wahl zwischen
einer schier unüberschaubaren Vielzahl an nachhaltigen und vermeintlich nachhaltigen Finanzprodukten.
Das Problem: „Nachhaltigkeit" ist ein Gummibegriff mit viel Interpretationsspielraum, gerade bei Investmentfonds.
Nur eine Minderzahl der Angebote hält kritischen Fragen zur glaubwürdigen und ernst gemeinten Nachhaltigkeit stand. Das Aktien-Portfolio des B.A.U.M. Fair Future Fonds geht mit bestem Beispiel
voran und umfasst ausschließlich transparent und konsequent nachhaltige Unternehmen.
Nachhaltiges Investieren ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Laut einer aktuellen Studie von PricewaterhouseCoopers (PwC) ist Nachhaltigkeit für mehr als 80 Prozent
der befragten Privatanleger:innen keine Modeerscheinung,
sondern ein gesellschaftlicher Wandel, und die Mehrheit hat
Interesse, zukünftig nachhaltige Finanzprodukte zu erwerben.
Bei der Altersvorsorge beispielsweise bleibt der Sparerin
und dem Sparer kaum eine andere Alternative, als sich nach
entsprechenden Finanzprodukten umzusehen, zumal das
klassische Sparkonto so gut wie keine Zinsen abwirft und
mit den Jahren inflationsbedingt real an Wert verliert. „Aber
wenn ich mein Geld schon gewinnbringend anlegen muss,
dann bitte nachhaltig!", lautet der fromme Wunsch vieler
nachhaltig denkender und handelnder Anleger:innen. Doch
welches Finanzprodukt ist das passende? Wie kann ich als
Anleger:in sicher sein, dass mein Geld in wirklich nachhaltige
Anlagen fließt?
Geld anlegen ist eine ethische Frage
Das Problem: Die Angebotspalette an vermeintlich grünen
oder nachhaltigen Renditebringern ist mittlerweile schier
unüberschaubar und täglich sprießen neue klima-, umweltund menschenfreundliche Finanzprodukte wie die sprichwörtlichen Pilze aus dem Boden. Selbst Experten können
den Markt der nachhaltigen Geldanlagen nur mit Mühe überblicken, privaten Anleger:innen dagegen fehlen oft die
nötigen Informationen über diesen boomenden Markt und
seine Anbieter. Dass sich die Deutschen mit nachhaltigen
Kapitalanlagen mehr schlecht als recht auskennen, belegt
eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). Demnach konnten nur 14 Prozent der Befragten
den Begriff „nachhaltige Kapitalanlage" richtig definieren.
Die Entscheidung für eine Geldanlage ist heute mehr denn
je auch eine ethische Frage. Zwar gibt es einen allgemeinen
Konsens, was nicht nachhaltig sein kann: Rüstungskonzerne,
Atomkraft, Genmanipulation, die Förderung fossiler Energieträger und Brennstoffe oder etwa Verstöße gegen Tierschutz
sowie Arbeitsrechts- und Menschenrechtsverletzungen.
In diesem Zusammenhang spricht man von sogenannten
„Ausschlusskriterien". Für viele Anbieter mit grünem Anstrich ist eine solche mehr oder weniger umfangreiche Liste
von K.O.-Kriterien hinreichend. Doch allein durch Ausschluss
werden keine Nachhaltigkeitsziele erreicht, keine positive
Wirkung für Mensch und Natur erzielt. Für ein glaubwürdiges
Nachhaltigkeitsprofil sind zusätzlich klare und transparente
„Positivkriterien" erforderlich, etwa der Schutz des Wassers,
Bodens und der Biodiversität, der aktive Klimaschutz durch
erneuerbare und nicht-fossile Energien, die Förderung von
Gleichheit, Bildung und Diversität sowie von Transparenz
und Compliance.
Grün, hellgrün oder doch nicht nachhaltig?
Spätestens mit der Frage nach den spezifischen Nachhaltigkeitskriterien einer Geldanlage geht für die nachhaltig gesinnte Anleger:in eine weitere, weitaus schwierigere Frage
einher: Wo genau verläuft die Grenze zwischen einer nachhaltigen und einer nicht-nachhaltigen Anlage? Kann ich etwa
am Ende guten Gewissens nur in Solaranlagen und Windkraft
investieren? Wie ist es um die glaubwürdige Nachhaltigkeit in
anderen Wirtschaftszweigen bestellt? Sind E-Autos wirklich
nachhaltig? Die Liste heikler, aber berechtigter Fragen ließe
sich beliebig verlängern. Im Kern drehen sich die kritischen
Nachfragen aber stets um die glaubwürdige und transparente
Beurteilung und Bewertung der Nachhaltigkeit.
Das Kernproblem: Es gibt eine Reihe von Kriterienkatalogen,
Ansätzen und Nachhaltigkeits-Ratings, deren Methoden
jedoch grundsätzlich hinterfragt werden können, da ihnen
nicht selten ein interessegeleitetes, subjektives Nachhaltigkeitsverständnis zugrunde liegt. Obendrein können sie im
Ergebnis jeweils stark voneinander abweichen.
Ein in der Finanzbranche überaus beliebtes, aber kontroverses Verfahren zur Nachhaltigkeitsbewertung ist die „Bestin-Class"-Auswahl, also das Herauspicken der „Besten" in
ihrer jeweiligen Branche. Dabei kommen für Investments
nur Unternehmen in Frage, die im direkten Vergleich zu
ihren Mitbewerbern in Sachen Nachhaltigkeit am besten
abschneiden. Dadurch müssen aber nicht von vornherein
kontroverse Branchen oder Produkte ausgeschlossen sein.
Zugespitzt gesagt: Nach Best-in-Class-Verständnis wäre der
Hersteller von Panzern mit dem geringsten CO2-Ausstoß der
Klassenbeste und dementsprechend ein nachhaltiges Investment. Gerade bei vielen Anbietern von Nachhaltigkeitsfonds
ist Best-in-Class ein weit verbreiteter Standard und oftmals
in Wirklichkeit nicht mehr als ein grünes Feigenblatt.
Best-Practice-Beispiel: Der B.A.U.M. Fair Future Fonds
Eine besonders gute Möglichkeit, mit gezielten Investments
in nachhaltig wirtschaftende Unternehmen einen aktiven
und positiven Beitrag für eine bessere Welt zu leisten, bietet
der B.A.U.M. Fair Future Fonds (ISIN DE000A2JF709 / WKN
A2JF70). Dieser von Prof. Dr. Maximilian Gege in enger Zusammenarbeit mit der GLS Bank initiierte Aktienfonds ist
ein Paradebeispiel für einen glaubwürdig nachhaltigen und
transparenten Nachhaltigkeitsfonds. Ein unabhängiger Beirat
aus renommierten Nachhaltigkeitsexperten wacht über die
Einhaltung der strengen Ausschlusskriterien und die Erfüllung der ambitionierten Positivkriterien jedes einzelnen
Unternehmens im Anlageuniversum des Fonds. Darüber
hinaus hat der Fonds eine starke soziale Komponente: Mit
der erfolgsabhängigen Vergütung („Performance Fee") konnten bisher rund 100.000 Euro an Spenden für verschiedene
soziale Kinderprojekte finanziert werden.
Im Portfolio des B.A.U.M. Fair Future Fonds befinden sich
ausschließlich nachhaltig wirtschaftende Emittenten mit
einer gesunden ökonomischen und sozial-ökologischen
Entwicklung. Beispielsweise fällt das argentinische E-Commerce-Unternehmen MercadoLibre bereits seit einem Jahrzehnt aufgrund zahlreicher Aktivitäten im sozial-ökologischen
Bereich positiv auf. Neben der Einführung eines umfassenden
Recycling-Systems und dem Tracking von CO2-Emissionen
fördert MercadoLibre Health- and Wellbeing-Programme für
Mitarbeiter. Dadurch gilt das Unternehmen als überdurchschnittlich in Bezug auf Mitarbeiterfürsorge. Ein weiteres
Beispiel ist die irische Unternehmensgruppe Kingspan, ein
weltweit führender Anbieter von Dämmtechnologien und
kompletten Systemlösungen für Gebäude zur Reduktion
von CO2-Ausstößen. Die Mission des Unternehmens stellt
das Wohlergehen der Menschen und des Planeten in den
Mittelpunkt und setzt sich eine emissionsfreie Zukunft zum
Ziel. Mit diesem Ansatz leistet Kingspan einen wichtigen
Beitrag für den Klimaschutz.
Nachhaltigkeit muss nicht zulasten der Rendite gehen
In der derzeitigen Corona-Krise zeigt sich deutlich, dass
nachhaltig orientierte Investmentfonds krisenresistenter
sind als vergleichbare nicht-nachhaltige Anlagen. Kostet
Nachhaltigkeit Rendite? Diese sich hartnäckig im allgemeinen
Bewusstsein behauptende Auffassung, dass ein nachhaltiger
Investor bereit sein muss, Renditeeinbußen in Kauf zu nehmen, um seine ethischen Grundsätze einzuhalten, hält einer
genaueren Betrachtung nicht stand.
Während des historischen Börsencrashs im März 2020 haben
sich nachhaltige Investments als besonders krisenfest und
robust erwiesen. So auch der B.A.U.M. Fair Future Fonds, der
bis Redaktionsschluss eine kumulierte Wertentwicklung (Performance) von mehr als 17 Prozent erzielte. Laut einer Studie
des Analysehauses Scope waren nachhaltige Aktienfonds in
der Krise widerstandsfähiger als ihre konventionellen Pendants und zeigten sich auch in der Erholungsphase im zweiten
Quartal 2020 überlegen. Darüber hinaus sind Unternehmen
mit gutem Nachhaltigkeits-Rating oft besser für die Zukunft
aufgestellt. Scope zufolge sind sie globalen Veränderungen
gegenüber positiv eingestellt und sehen diese eher als Chance denn als Hindernis. Kurzum: Nachhaltige Unternehmen
sind besser positioniert für die Welt von morgen. Und sie
leisten einen wertvollen Beitrag, um die Lebensgrundlagen
auch für künftige Generationen zu erhalten.
Prof. Dr. Maximilian Gege ist Initiator des B.A.U.M. Fair Future Fonds sowie Gründer und Geschäftsführer der Green Growth Futura GmbH, einer unabhängigen
Research- und Beratungsgesellschaft mit Fokus auf sozial-ökologischer Unternehmensbewertung, Corporate Sustainability Research
und Sustainable Finance.
Quelle: BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
Lifestyle | Geld & Investment, 01.12.2020
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