Mitfahren als Mobilitätslösung im Alltag
goFLUX - die App mit Matching Algorithmus
In vielen deutschen Städten wird der Verkehr auf den Straßen zu einem immer größeren Problem. Die Ballungsräume werden dichter besiedelt und damit wachsen auch die Anforderungen an die Mobilitätsituation.
Allein die Pendelfahrten zur Arbeit sorgen dafür, dass das Verkehrsaufkommen zu Stoßzeiten enorm ansteigt. Dabei ist jedes Auto im Schnitt mit nur 1,5 Personen besetzt (Quelle: Umweltbundesamt). Hier zeigt sich: der Verkehr ist nicht sinnvoll organisiert und führt darüber hinaus zu täglichen Staus und hohen CO²-Emissionen. Doch das Problem des motorisierten Individualverkehrs ist nicht ausschließlich in urbanen Räumen zu finden. Auch in ländlicheren Gebieten hinterlassen öffentliche Verkehrsmittel wie Bus und Bahn zu großen Lücken, die oft nur durch die Nutzung des eigenen Autos geschlossen werden können. Es ist daher nicht verwunderlich, dass das Auto seit Jahrzehnten ein Freiheitssymbol in der Mobilität darstellt und es individuelle Bedürfnisse gut erfüllt.
Aber wie kann das Problem des erhöhten Verkehrsaufkommens und somit auch der großen Umweltbelastung gelöst werden, ohne dass Menschen in ihren individuellen Mobilitätsbedürfnissen eingeschränkt werden?
Die Idee der Mitfahrgelegenheiten gibt es schon, seitdem es Fahrzeuge gibt und seit einigen Jahren bieten Plattformen wie BlaBlaCar Autofahrer*innen die Möglichkeit, ihre Strecken im Voraus einzustellen und dafür Mitfahrer*innen zu finden. Dadurch ergeben sich nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch Kostenersparnisse und eine bessere Verkehrssituation. Vor allem auf Langstrecken, wie beispielsweise von Köln nach Hamburg, stößt dieses Konzept auf große Beliebtheit. Für kürzere Strecken und spontane Fahrten, scheint der zeitliche Aufwand, eine Mitfahrgelegenheit über klassische Mitfahr-Plattformen zu organisieren, bisher jedoch zu hoch zu sein. Diese Hürde gilt es zu überwinden, sodass auch klassische Pendelfahrten durch Mitfahrgelegenheiten zurückgelegt werden können. Denn auch hier gilt: Je mehr Personen sich ein Auto teilen, desto weniger Verkehr, weniger Staus und weniger CO²-Austoß gibt es.
Um diese Hürde zu überwinden, helfen digitale Anwendungen, in Form von Apps. Für kürzere Strecken und Pendelfahrten braucht es eine App, mit der Mitfahrgelegenheiten in wenigen Sekunden organisiert werden können. Hier setzt goFLUX an. Fahrer*innen und Mitfahrer*innen werden durch einen speziellen Matching-Algorithmus (auch spontan und ohne Umweg) zusammengebracht. Die Mitfahr-App orientiert sich, genau wie Free now und Uber, an der Usability. Diese macht goFLUX auch für Fahrgemeinschaften auf Alltagsfahrten erlebbar. Aktuell gibt es über 50 Mitfahr-Plattformen, von denen sich hauptsächlich BlaBlaCar für die Langstrecke als erfolgreich herausgestellt hat. Hier zeigt sich, dass Mitfahren noch nicht im Bewusstsein der Gesellschaft als Mobilitätslösung angekommen ist. Dafür sollte sich der Sektor einsetzen, in dem er die Vorteile für Umwelt und Geldbeutel prominenter macht. Außerdem sollte die Usability der Plattformen verbessert werden, sodass sie in Zukunft besser angenommen werden.
Beim Thema Mobilität liegen die Synergie-Effekte auf der Hand. Jede*r einzelne kann sich, auch mit wenigen Schritten, engagieren und damit die Gesamtsituation verbessern. Neben der individuellen Mobilität können auch Unternehmen einen Beitrag leisten, indem sie Mitfahr-Apps als Lösung nutzen und damit ihren Angestellten ganz konkret ein innovatives Angebot schaffen. Aber auch die Politik ist in der Verantwortung. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sollten für Mitfahrplattformen deutlich flexibler werden, sodass diese ausreichend finanzielle Anreize für die Nutzung setzen können, ohne dass Autofahrer*innen gewinnorientiert unterwegs sind. Denn der Fokus sollte immer sein, vorhandene Ressourcen bestmöglich zu nutzen.
Förderlich wären hier Subventionen, damit Mitfahr-Plattformen, insbesondere für deren Vermarktung, Geld investieren können, um ungenutztes Potenzial effizient zu nutzen. Vor allem beim Vergleich von Mobilitäts-Fördertöpfen wird das Ungleichgewicht deutlich: Es fließen Milliarden Euro in Bus und Bahn, doch die Politik lässt schon vorhandene Autofahrten als sogenannte "Leerfahrten” stattfinden und das, obwohl es mittlerweile genug Lösungen dafür gibt.
Technik | Mobilität & Transport, 05.02.2021
Pioniere der Hoffnung
forum 01/2025 ist erschienen
- Bodendegradation
- ESG-Ratings
- Nachhaltige Awards
- Next-Gen Materialien
Kaufen...
Abonnieren...
03
JAN
2025
JAN
2025
48. Naturschutztage am Bodensee
Vorträge, Diskussionen, Exkursionen mit Fokus: Arten-, Klima- und Naturschutz
78315 Radolfzell
Vorträge, Diskussionen, Exkursionen mit Fokus: Arten-, Klima- und Naturschutz
78315 Radolfzell
17
JAN
2025
JAN
2025
Systemische Aufstellungen von Familienunternehmen und Unternehmerfamilien
Constellations machen Dynamiken sichtbar - Ticketrabatt für forum-Leser*innen!
online
Constellations machen Dynamiken sichtbar - Ticketrabatt für forum-Leser*innen!
online
06
FEB
2025
FEB
2025
Konferenz des guten Wirtschaftens 2025
Mission (Im)Possible: Wie Unternehmen das 1,5-Grad-Ziel erreichen
80737 München
Mission (Im)Possible: Wie Unternehmen das 1,5-Grad-Ziel erreichen
80737 München
Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht
Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol
Megatrends
Depression ist die neue VolkskrankheitUm den Trend zu stoppen empfiehlt Christoph Quarch einen Kommunikations- und Perspektivenwechsel - auch der Medien
Jetzt auf forum:
Profiküche 2025: Geräte-Innovation spart mehr als 50 Prozent Energie für Grill-Zubereitung ein
Sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder:
Fotoausstellung Klimagerecht leben
Ohne Vertrauen ist alles nichts
The Custodian Plastic Race 2025
Niedriger Blutdruck: Wie bleibt man aktiv, ohne sich schwindlig zu fühlen?